TVB II will auswärts punkten

TuS Steißlingen – TV Bittenfeld II (Samstag, 20 Uhr). Nach dem Aufstieg gibt es Veränderungen im Trainerteam des TVB II. Als Hauptverantwortlicher hat Thomas Randi das Sagen auf der Bank. Unterstützt wird er von seinem altbekannten Partner Roland Wissmann, der für die Bereiche Fitness und Kraft zuständig ist. Der Dritte im Bunde heißt nun Michael Rill. Er trainierte den TVB II von 2009 bis 2013 und führte das Team 2011 zum Aufstieg in die Württembergliga. Im neuen Trainerteam betreut er nach dem Abschied von Marc „Kächele“ Sladek die Torhüter und sorgt zudem für die Video-Analyse. Mit Blick auf den Kader, in dem mehrere Spieler mit Bundesligaerfahrung stehen, ist Randi nicht bange vor der Oberliga: „Wir können ohne Qualitätsverlust wechseln.“ Seine Stärke muss der TVB II nun beim TuS Steißlingen beweisen. Randi warnt vor dessen Rückraum-Ass Maurice Wildöer, der in der vergangenen Saison zum besten Spieler der Liga gewählt wurde. Nichtsdestotrotz will Bittenfeld gleich punkten. „Wir müssen die Euphorie des Aufstiegs mitnehmen.“ Der Kader des TVB ist komplett.

Erster Heimsieg seit knapp einem Jahr

Es ist vollbracht: Im achten Vergleich mit der HSG Wetzlar hat der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart zum ersten Mal gepunktet: Das 30:28 (14:9) vor 2048 Fans in der Scharrena war zugleich der erste Heimsieg des TVB seit dem 17. September vergangenen Jahres. Entsprechend groß war die Erleichterung nach dem in jeder Hinsicht heißen Spiel.

Die Fans in der „Saunarena“ waren aus dem Häuschen, als der überragende TVB-Rechtsaußen Bobby Schagen vier Sekunden vor dem Ende dem Nervenspiel ein Ende setzte und den Ball zum finalen 30:28 ins Wetzlarer Tor befördert hatte. Es war ein hartes Stück Arbeit, ehe die beiden schwarzen Serien des TVB ein Ende gefunden hatten. Mit einer starken Leistung hatte sich der TVB zur Halbzeit die Fünf-Tore-Führung herausgespielt, im zweiten Spielabschnitt stellte Wetzlar die Deckung um und brachte das Heimteam in die Bredouille. Gerade noch rechtzeitig bekam das Team von Trainer Jürgen Schweikardt die Kurve.
In den ersten 30 Minuten hatte der TVB die Partie im Griff, stellte vom Start weg eine kompakte Deckung. Die gefährlichen Wetzlarer Rückraum-Shooter Lenny Rubin und Stefan Cavor kamen nicht zum Zug. Nach Bobby Schagens Kontertreffer zum 5:1 legte der Gästetrainer Kai Wandschneider bereits nach acht Minuten die Grüne Karte auf den Tisch.

Die Bittenfelder dominierten anschließend jedoch weiter, auch wenn sich dies im Ergebnis nicht wirklich widerspiegelte. Sie leisteten sich das eine oder andere zu riskante Anspiel an den Kreis und technische Fehler. Cavor verkürzte auf 5:7 aus Sicht der Gäste (16.). Dann jedoch drehte der TVB auf: Nach drei Toren in Folge waren beim 10:5 (20.) die Verhältnisse wieder zurechtgerückt – auch, weil die Defensive vor dem guten Torhüter Johannes Bitter ihr Niveau zunächst hielt.
Mit welcher Formation die Gäste es auch aus dem Rückraum versuchten: Es war kein Durchkommen gegen das TVB-Bollwerk. Einzig über die Außenposition kam die HSG zum Erfolg – wie beim 11:8 durch Emil Frend nach 25 Minuten. Mit der verdienten 14:9-Führung ging der TVB in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt ließ sich Wandschneider einen klugen Schachzug einfallen, der den TVB nahezu komplett aus der Spur brachte. Gegen die 4:2- und 3:3-Deckung der Gäste fand die Heimmannschaft kaum Lösungen, schon nach vier Minuten bat Jürgen Schweikardt seine Spieler zur Besprechung. Gefruchtet hat die Ansprache allerdings nicht, Wetzlar nutzte die Hilflosigkeit des TVB-Angriffs, gepaart mit einer hohen Fehlerquote und der plötzlichen Abwehrschwäche, rigoros aus. In der 42. Minute war der Vorsprung beim 17:17 dahin.

Wetzlar spielte auch im Angriff variabel, der erste Rückraum mit Filip Mirkulovski, Cavor und Rubin fand nun immer wieder Lücken. Zudem war Bitter längst nicht mehr so stark wie im ersten Durchgang. Nach dem Ausgleich griff Michael Kraus, der bisher nur als sicherer Siebenmeterschütze aufs Feld gekommen war, ins Spiel ein – und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der TVB zurückkam in die Partie.
Zunächst jedoch mussten die Bittenfelder beim 18:19 und 19:20 (45.) zweimal einen Rückstand wegstecken. Kraus und David Schmidt holten beim 21:20 die Führung wieder zurück, ein Zaubertor von Geburtstagskind Simon Baumgarten zum 23:21 (49.) brachte die Zwei-Tore-Führung.
Die letzten zehn Minuten wurden zum Nervenspiel, in dem sich die schwachen Schiedsrichter Christoph Immel und Ronald Klein den Unmut der TVB-Fans zuzogen mit der einen oder anderen fragwürdigen Entscheidung.

Glück hatte der TVB, als der Gästekeeper Tibor Ivanisevic beim 24:24 das leere Tor verfehlte, vier Minuten vor dem Ende waren die Gäste beim 27:26 wieder im Vorteil. Stuttgart behielt jedoch die Nerven: Kraus egalisierte zum 27:27, dann parierte Bitter seinen dritten Ball in der zweiten Halbzeit. Kraus traf zum 28:27 und hatte beim 29:28 Glück, dass er den Siebenmeter im Nachwurf versenkte. Den letzten Wurf von Cavor blockte Schmidt, Schagen machte mit dem 30:28 alles klar.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

U19: Start gegen die JSG Echaz-Erms

Die U19 stand nach den Viertelfinalspielen um die Deutsche Meisterschaft, in denen man dem späteren Deutschen Meister aus Berlin unterlag, vor einem Umbruch. Sieben Spieler verließen das Team, ebenso viele Spieler kamen hinzu. Zu den verbleibenden Spielern Sebastian Rica-Kovac, Luca Sigle, Yannick Wissmann, Maurice Widmaier, Pablo Kägström, Lukas Klöpfer, und Luis Kuhnle rückten aus der U17 Dominik Keim, Finn Hummel, Luis Föge und Peer Wisst auf. Mit den Jugendnationalspielern Max Oehler (JSG Balingen-Weilstetten) und Fynn Nicolaus (Handballregion Bottwar JSG) sowie dem württembergischen Auswahlspieler Andreas Maier (TV Altenstadt) wurde das Team der Young Boys auch noch mit drei externen Spielern verstärkt.

Da die Young Boys aufgrund der Süddeutschen Vizemeisterschaft nicht an der Qualifikationsrunde teilnehmen musste, startete das neuformierte Team gut erholt Anfang Juni mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Das in der vorangegangenen Saison etablierte Spielsystem der U19 sollte möglichst schnell von den neuen Spielern adaptiert werden, darum standen zu Beginn der Vorbereitung vor allem Grundübungen zum Abwehrverhalten und dem Umschalten auf dem Programm, um so die Basis zu legen. Während in den ersten beiden Trainingsspielen gegen die A-Jugenden der SG BBM Bietigheim und des SV Fellbach noch etwas Sand im Getriebe war, konnten beide Partien dennoch recht deutlich gewonnen werden.

Bereits in dieser frühen Phase zeigte sich, dass die Mannschaft schnell zusammengefunden hatte, sowohl im sozialen als auch im spielerischen Bereich. Dies bewies sich bei den klaren Testspielerfolgen gegen Männerteams von der Bezirks- bis zur Württembergliga, die teilweise mit bis zu 10 Toren Unterschied geschlagen wurden. Mit diesen positiven Ergebnissen im Rücken, legten die Young Boys Anfang August eine zweiwöchige Trainingspause im Mannschaftstraining ein, während der die Spieler mit individuellen Trainingsplänen im Ausdauer- und Kraftbereich arbeiteten. Dass die Pause etwas Sand ins Getriebe gestreut hatte, zeigte sich beim Vorbereitungsturnier in Hegensberg (Esslingen). Zwar konnte das Turnier gegen die beiden Staffelkonkurrenten Jugendakademie Neuhausen-Ostfildern und VFL Günzburg gewonnen werden, allerdings trat die Mannschaft noch nicht mit der Konsequenz und dem Leistungsvermögen auf, dass sie vor der Pause gezeigt hatte.

Eine Woche später ging es zum wohl stärksten Vorbereitungsturnier der Republik, dem Sparkasse Cup der Füchse Berlin. Bei diesem hochkarätig besetzten Turnier trifft sich regelmäßig die Creme de la Creme des deutschen Jugendhandballs. Nach einer starken Leistung am Freitag Abend konnte im Auftaktspiel der Gastgeber mit 19:18 besiegt werden. Gegen den späteren Turniersieger aus Großwallstadt entwickelte sich ein enges Match, bei dem die U19 letztlich an ihrer mangelhaften Chancenverwertung scheiterte und den Sieg den Nordbayern überlassen musste. Ebenso den Kürzeren zog das Team gegen die Rhein-Neckar Löwen, auch hier ließen die Young Boys zu viel liegen und konnten nicht an ihre Leistung gegen die Füchse anknüpfen. Am Sonntag steigerte sich der TVB im Spiel gegen den SC DHfK Leipzig, der in einem engen und abwehrbetonten Match mit einem Tor besiegt werden konnte. Im Spiel um Platz fünf traf man nun erneut auf die Füchse, die sich nun besser als am Freitag präsentierten. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte schwanden den Bittenfeldern zunehmend die Kräfte, was zu einer deutlichen 5 Tore Niederlage führte.

Insgesamt zeigte das Team in diesem letzten Vorbereitungsturnier, dass es an einem guten Tag mit den Top-Teams Deutschlands auf Augenhöhe spielen kann, allerdings zeigte sich auch, dass sich die U19 in einigen Bereichen steigern muss, wenn sie in dieser Saison in vordere Drittel der Tabelle vordringen möchte.

Start in die Saison ist am kommenden Sonntag, den 09.09.2018, um 17 Uhr in der Bittenfelder Gemeindehalle gegen die JSG Echaz-Erms.
Die Mannschaft freut sich auf zahlreiche Zuschauer!