"Man hat lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe gesehen."
Die Stimmen zur 38:34-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen am Sonntag, den 26. Oktober.
Maik Machulla:
"Es war ein Abnutzungskampf über 60 Minuten. Beide Mannschaften haben extrem gut Handball gespielt, viele gute Möglichkeiten herausgespielt und eine hohe Effektivität gehabt. Es war eigentlich nur die Frage: Welche Mannschaft gibt am Anfang, am Ende dann zwei, drei Bälle her, dass man sich ein bisschen absetzen kann? Ich glaube, wir führen in der 40. Minute oder 45. Minute das erste Mal mit zwei Toren, sonst war es wirklich ein Spiel auf Augenhöhe. Wir haben uns extrem schwer getan, die ganzen Eins-gegen-Eins-Situationen zu verteidigen und haben manchmal nicht die Höhe gehabt. Dann haben wir die Zweikämpfe verloren und Stuttgart spielt das clever weiter. Wir haben anschließend im Block sehr viel rotiert, ein paar Sachen probiert und am Ende macht Stuttgart diese zwei, drei Fehler zu viel. Wenn ich meiner Mannschaft heute ein großes Kompliment machen muss und darf, mache ich das sehr gerne. Denn das ist das, was uns in der Vergangenheit ein bisschen gefehlt hat: Effektivität, eine gute Chancenverwertung und, dass wir wahnsinnig strukturiert gespielt haben. Gute Möglichkeiten und vorne haben wir wirklich nichts liegen lassen, wenn wir uns eine gute Möglichkeit erspielt haben. Das haben wir überragend gemacht. Man muss sich vorstellen, dass Stuttgart, glaube ich, mit sieben Paraden das Torwartduell gewinnt. Das ist natürlich kein Spiel gewesen von den Abwehrreihen, aber vorne, finde ich, haben wir extrem gute Lösung gefunden. Der Ball lief sehr gut und ein großes Kompliment jetzt noch mal speziell auch an Haukur, der heute auch vor der Emotionalität fast gebrannt hat. Und das war schön zu sehen, dass der Junge auch das hat, hat mit den Fans gespielt und es hat uns extrem geholfen. Zwei wichtige Punkte auf unserem Weg der Entwicklung."
Misha Kaufmann:
"Glückwunsch an Maik und die Löwen für zwei Punkte. Ich glaube, man hat lange ein Spiel auf Augenhöhe gesehen. Es war ein offener Schlagabtausch, was den Angriff angeht. Man hat in der ersten Halbzeit ziemlich schnell gemerkt, dass es heute um Effizienz geht. Ich glaube, es war auch kein Spiel der Torhüter. Das hat aber damit zu tun, dass man einfach viele gute Chancen herausgespielt hat. Wir haben eine Phase kurz vor Schluss mit dieser Zeitstrafe, in der sie dann endgültig wegziehen von minus eins auf vier. Und dann war es natürlich für uns durch. Wir haben turbulente Wochen hinter uns, sehr viele verletzte im Innenblock, da fehlen uns fünf Spieler. Das macht das Ganze nicht einfach und das ist auch der Grund, warum man keine Kontinuität in der Abwehr aufbauen kann, was taktische Sachen angeht. Wir müssen wieder lernen, einfach miteinander zu spielen, uns gegenseitig auszuhelfen. Und ich finde, das haben wir heute nicht gut gemacht. Das war dann am Endeffekt zu schnell und einfach, eine gute Chance herauszuspielen. Ich habe trotzdem viele gute Sachen von meinen Jungs gesehen. Ich bin stolz auf die Einstellung, wie sie das machen, wie sie fighten und wie sie die Herausforderungen jedes Mal wieder annehmen. Das muss man auch erst mal machen, nach so vielen Ausfällen. Dass dann auch die Mannschaft die Kraft und den Willen hat, sie mitzieht und keine Ausreden findet. Also von dem her ist alles gut. Wir sind auf dem Weg, wir entwickeln uns und das ist für mich die Hauptsache."
Jakob Nigg:
"Es ist sehr schwierig, Worte zu finden. Ich glaube, wir kontrollieren das Spiel über 45 Minuten ganz gut, weil wir einen wirklich sehr guten Angriff spielen. Alles was wir uns vorgenommen haben, hat perfekt funktioniert und dann haben wir eine Phase, da waren wir die ganze Zeit gleichauf und dann verwerfe ich den freien Wurf. Ich finde, in der Abwehr haben wir es einfach nicht geschafft, Zugriff zu finden, haben nicht geschlossen und haben uns nicht geholfen. Dann heißt es am Ende minus vier, das ist extrem bitter. Ich finde, wir spielen einen überragenden Angriff und hätten uns auf jeden Fall zumindest einen Punkt verdient. Jetzt ist erstmal Nationalmannschaftspause und dann ist voller Fokus aufs Spiel gegen Flensburg."






