"Die Einstellung, die Mentalität – die hat mir gefehlt."

Die Stimmen zur 32:23 Niederlage der WILD BOYS am Sonntagabend in der GETEC Arena in Magdeburg.
Misha Kaufmann
„Dampf auf dem Kessel – nein, wir spielen hier beim Champions-League-Sieger in der GETEC Arena. Das ist das maximal schwerste Spiel in der Bundesliga für uns. Ich bin nicht einverstanden mit dem Gesicht, das wir heute gezeigt haben. Das habe ich der Mannschaft gesagt. Die Einstellung, die Mentalität – die hat mir gefehlt. Das war nicht spürbar. Das haben wir jetzt auf eine ganz anständige, normale Art und Weise diskutiert, aber ich finde es nicht okay.
Ich nehme selber sehr viel Verantwortung auf mich, weil ich denke, ich habe die Mannschaft nicht richtig auf diesen Gegner vorbereitet. Da habe ich heute einen riesigen Fehler gemacht. Deswegen nehme ich die Art und Weise auf meine Kappe und erwarte natürlich von meinen Jungs, dass wir am Donnerstag auch gleich wieder ein anderes Gesicht zeigen.
Wir hatten heute nicht viele Chancen. Die Truppe von Bennet hat uns in jeglicher Form den Zahn gezogen und vor allem auch Hernández, der, glaube ich, 14 oder 15 Bälle hält, auch viele freie. Wir verwerfen, glaube ich, drei oder vier Siebenmeter und Gegenstöße. Wenn sich das alles summiert, gibt das einer Mannschaft unglaublich viel Sicherheit – und diese Sicherheit hatten wir heute nicht. Daraus resultiert ein klar verdienter Sieg für Magdeburg.“
Bennet Wiegert
„So kritisch, wie Misha jetzt natürlich mit seiner Mannschaft und auch mit sich selbst ist, muss man sagen: Ich fand, wir haben das auch gut gemacht heute. Ab der ersten Minute haben wir wirklich sehr gut verteidigt. Ich glaube, dass Stuttgart gegen Magdeburg – ohne jetzt zu viel vorwegzunehmen – vielleicht das Spiel ist, in dem die meisten Zweikämpfe geführt werden, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Und dann lebt es davon, Zweikämpfe zu gewinnen. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff.
Das ist uns vor allem in der Abwehr sehr, sehr gut gelungen. Wir konnten da für Unterbrechungen sorgen, für Stops, sodass immer wieder neu angefangen werden musste. Und wenn man dann noch die Paraden dazu bekommt, macht das den Weg zu solch einem Ergebnis etwas einfacher. Das ist uns gut gelungen.
Ich glaube, das ist tatsächlich der größte Unterschied, warum das Ergebnis auch so hoch ausgefallen ist: der Unterschied in der Anzahl der Paraden. Und was die Wichtigkeit eines Torhüters im modernen Handballspiel ausmacht, ist uns, glaube ich, allen bewusst. Dafür haben wir schon so viele Spiele gesehen.
Ich bin einfach froh, diese Dominanz in diesem schwierigen Spiel gegen Stuttgart mit dieser klaren Spielphilosophie und diesem klaren Plan durchziehen zu können. Das ist für uns ein gutes Ergebnis. Damit gehen wir, freuen uns heute, können uns auch noch morgen freuen. Und dann geht es, wie für Micha, auch für uns weiter in die nächsten Aufgaben. Daran heißt es jetzt zu arbeiten.“
Patrick Zieker
„Unser Auftritt war schon ein Stück weit enttäuschend heute. Ich glaube, wir haben es selbst nicht geschafft, die Aufgaben, die wir uns gegeben haben, gut zu lösen. Wir hatten zu viele Lücken im Zentrum und die Zweikämpfe viel zu einfach verloren. Die Hilfeleistung war nicht da. Dadurch sind wir dann ein bisschen unsicher in unseren Aktionen geworden.
Vorne haben wir einfach zu viele Würfe verworfen und die Hypothek war zu groß. Ich glaube, das muss uns heute eine Lehre sein: dass wir alles mit hundertprozentiger Überzeugung geben, dass wir durchziehen, an unserem Matchplan festhalten und nicht jeder so ein bisschen davon abschweift. Denn dann ist es natürlich schwierig. Klar, es ist der deutsche Meister, der Champions-League-Sieger, der solche Fehler natürlich eiskalt ausnutzt.“