Starker TVB verpasst die Überraschung hauchdünn

Nur haarscharf ist der Handball-Erstligist TVB Stuttgart an einer faustdicken Überraschung vorbeigeschrammt: Mit 32:33 (14:14) unterlag das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in einem engen Match beim Titelanwärter Rhein-Neckar Löwen und zeigte sich nach dem dürftigen Auftritt in der Vorwoche stark verbessert. Am Ende machte das kongeniale Löwen-Duo Andy Schmid/Jannik Kohlbacher den Unterschied: 18 Tore gingen auf das Konto des Spielmachers und des Kreisläufers.

Es hat nicht viel gefehlt zum ersten Punktgewinn im zwölften Duell des TVB mit den Rhein-Neckar Löwen. Es wäre ein ganz wichtiger Zähler gewesen angesichts der Kunde, die den TVB kurz nach Spielschluss erreichte: Die Eulen Ludwigshafen nahmen aus Balingen beim 25:25 einen Punkt mit nach Hause. Das bedeutet, nach Pluspunkten stehen die Stuttgarter gleichauf mit den Eulen und dem TBV Lemgo auf einem Abstiegsrang – womit der Partie gegen den Letzten HSG Nordhorn-Lingen am Sonntag (13.30 Uhr) in der Scharrena noch mehr Bedeutung zukommt.

Die Leistung, die der TVB vor 6523 Fans in der Mannheimer SAP-Arena zeigte, muss ihm aber Mut machen vor dem Abstiegsduell. Gegenüber dem enttäuschenden Spiel gegen den Bergischen HC waren die Stuttgarter nicht wiederzuerkennen. Der hohe Favorit musste bis kurz vor Schluss um den Sieg zittern.

Dabei hatte der TVB, der ohne den angeschlagenen Robert Markotic antreten musste, keinen guten Start erwischt. Mit seinem 100. Ligatreffer in dieser Saison erzielte Uwe Gensheimer nach neun Minuten das 5:2 für die Löwen. Der TVB agierte im Angriff zu behäbig und drucklos und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Chancen versiebt.

Die Gäste stabilisierten sich allerdings rasch. Ein Tor vom Kreis durch Zarko Pesevski, zwei klasse Kontertreffer des starken Rechtsaußen Tim Wieling – und binnen zwei Minuten hatte der TVB zum 5:5 ausgeglichen. David Schmidt brachte sein Team mit 6:5 in Führung (13.). Die Löwen hatten große Probleme mit der TVB-Deckung, die sehr gut antizipierte und die Anspiele an den Kreis häufig unterband. Herausragend agierte dabei der Mittelblock mit Samuel Röthlisberger und Adam Lönn. Auch Rudi Faluvégi hatte den Löwen-Routinier Alexander Petersson auf der Halbposition sehr gut im Griff. Im Angriff indes fehlte dem Ungarn das Wurfglück, da agierte er oft auch etwas zu überhastet.

Nach 18 Minuten führte der Außenseiter mit 9:7 – der Löwen-Trainer Kristján Andrésson bat zur Auszeit und brachte mit Romain Lagarde und Niclas Kirkelokke zwei neue Rückraumspieler. Der Franzose traf zwar gleich zweimal, der TVB blieb aber fokussiert. Er ließ sich auch von den zwischenzeitlichen Rückständen (9:11, 11:13, 12:14) nicht aus der Ruhe bringen.

Nach einer Auszeit kam der TVB zurück ins Spiel: Mit einem Doppelpack sorgte Wieling für den 14:14-Halbzeitstand. Das Remis hatte sich der TVB dank seiner bemerkenswerten Defensivleistung verdient. Die Offensive indes hielt da nicht ganz Schritt, sonst wäre vielleicht sogar mehr möglich gewesen zur Pause.

Der Start in die zweiten 30 Minuten war von vielen Fehlern auf beiden Seiten und Hektik geprägt. Nach der 15:14-Führung musste der TVB zunächst wieder einem knappen Rückstand hinterherrennen. Der TVB hatte Mühe im Positionsangriff, der siebte Feldspieler sollte nach einer Auszeit beim 18:20 aus Sicht des TVB bessere Lösungen bringen. Und tatsächlich funktionierte diese Taktik sehr gut – auch, weil der inzwischen auf die Spielmacherposition gerückte Max Häfner eine sehr gute Partie zeigte.

Die Gäste ließen die Löwen nicht enteilen, kämpften immer wieder verbissen um den Anschluss. Erst Mads Mensah Larsen ließ die Mannheimer mit seinem Treffer zum 25:22 (45.) wieder etwas aufatmen. Entschieden indes war das Derby längst noch nicht: Röthlisberger verkürzte auf 25:26 (48.). Mit zunehmender Spieldauer jedoch hatten die Gäste Probleme, das Duo Schmid/Kohlbacher unter Kontrolle zu bekommen. Letzterer überlistete Johannes Bitter mit seinem siebten Tor mit 28:25 (50.). Doch auch jetzt gab sich der TVB noch nicht geschlagen. Er nervte die Löwen weiter. Das lag auch am TVB-Keeper, der in der Schlussphase das zuvor verlorene Duell mit Andreas Palicka mit spektakulären Paraden ausgeglichen gestaltete und sein Team im Spiel hielt.

Vom 25:29-Rückstand (52.) robbten sich die Gäste mit drei Toren in Folge zum 28:29 heran (55.). Zwei mutige Würfe von Häfner zum 29:30 und 30:31 (57.) brachten den Favoriten ins Wanken. Der vielleicht weltbeste Spielmacher Schmid musste es schließlich richten für die Löwen. Nach einem Doppelschlag des Schweizers zum 33:30 war die Partie eineinhalb Minuten vor dem Ende durch. Die Tore von Patrick Zieker und Adam Lönn zum 32:33 kamen zu spät.

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (10), Gensheimer (6/2), Kirkelokke, Lagarde (2), Tollbring, Abutovic, Larsen (4), Fäth, Groetzki, Guardiola, Petersson (2), Nielsen (1), Ganz, Kohlbacher (8).

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (4), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvégi (2), Späth, Lönn (5), Röthlisberger (1), Zieker (6/4), Pfattheicher, Pesevski (3), Schmidt (5), Wieling (5).

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