Das Interview mit Jogi Bitter

Jogi, wie fühlt es sich gerade in Hamburg wochenlang ganz ohne Handball an?


Es fehlt ein bisschen, definitiv. So mitten in der Saison rausgerissen zu werden ist schon ein bisschen komisch. Wir hatten noch eine knallharte Woche in Aschersleben mit der Nationalmannschaft und haben uns eigentlich auf ein Länderspiel eingestellt. Klar, trainieren wir hier ein bisschen, die Kinder werfen aufs Tor und wir halten uns mit Bändern fit. Aber der richtige Handball fehlt.

In der Nationalmannschaft gab es auch Coronafälle. Wie groß war die Sorge um dich und um deine Gesundheit? Du bist dann nach der Rückkehr von der Nationalmannschaft auch getestet worden.


Wir sind dann zurück gekommen von der Natoionalmannschaft und haben eigentlich gedacht, dass wir uns da in einer Quarantäne aufgehalten haben, ohne dass uns das Virus gefährlich werden konnte. Wir waren in einem sehr kleinen Hotel. Dann kam natürlich die Nachricht von Jannik Kohlbacher ein paar Tage später als wir alle wieder zu Hause waren, dass er das Virus in sich trägt und in Aschersleben auch in sich getragen hat. Aber glücklicherweise haben sich sehr wenige Leute infiziert.

Dann bist du zurück nach Hamburg, nachdem hier auch der Trainingsbetrieb eingestellt wurde und deine Kids freuen sich, den Papa mal so lange dann ganz nah bei sich zu haben.


Auf jeden Fall. Die sind schon sehr glücklich. Die machen sich wirklich der ganzen Situation Willen sehr große Sorgen, weil sie auch nicht zur Schule können und wir machen das auch sehr streng. Sie dürfen ihre Freunde nicht treffen. Klar, sie haben sich zu dritt, aber da gibt es natürlich permanent auch immer mal was auf die Ohren. (lacht) Das ist nunmal so mit drei Geschwistern. Aber mit dem Garten, den wir haben und ab und zu mal einer kleinen Fahrradtour im Familienkreis, geht das schon.

Und wie sind die Fähigkeiten des Hauslehrers Jogi für seine Jungs?


Die werden jeden Tag besser. Ich war immer jemand, der geschätzt hat, was die Lehrer machen, weil meine Eltern auch Grundschullehrer waren. Mir war das schon bewusst. Wenn ein 6-Jähriger hier einmaschiert und erzählt er hat gleich ein Video Call mit seiner Grundschullehrerin, dann ist das natürlich schon ganz lustig.

Hast du noch deine Stärken und deine Schwächen aus der Schulzeit jetzt auch wieder entdeckt? Wo liegen so deine größten Stärken und wo sollte man eher jemand anderes fragen?


Im Moment kann ich noch bei vielen Fächern helfen – außer in Kunst. Mathe sechste Klasse, ich glaube, dazu bin ich noch fähig. Aber wenn es dann um alpha, beta und so weiter geht, was man damit dann als Winkelgeraden bezeichnet, da habe ich dann schon mal kurz geschluckt.

Nichtsdestotrotz steht bei euch allen auch noch Training auf dem Plan. Ihr habt auch genügend noch selber zu tun. Wie sieht so dein Tagesablauf aus. Wie viel Zeit hast du, um dich selber noch fit zu halten ohne Mannschaftstraining?


Ich versuche mir da schon jeden Tag ein bis zwei Stunden zu nehmen. Heute war mal ein freier Tag, weil gestern relativ knackig war. Deshalb haben wir heute die Sonne in Hamburg ein bisschen genossen. Es war ein richtig schöner Tag mit 23 Grad. Aber im Prinzip steht jeden Tag was an, ob es Läufe sind oder Krafttraining. Wir haben viel bestellt, der Schuppen steht voll mit Geräten. Ein paar Scheiben fehlen noch. Unser Athletiktrainer Karsten darf noch nicht schauen, wie viele Scheiben da liegen. Aber insgesamt läuft es gut. Und ich würde sagen, dass ich zur Zeit relativ fit bin.

Im Fußball wurde fast überall ins Mannschaftstraining eingestiegen mit 5-er Gruppen, wie beim FC Bayern, oder in 2-er Gruppen, wie in Frankfurt. Kannst du dir vorstellen, dass es nächste Woche wieder losgeht mit Training?


Gedanklich bin ich noch weit davon entfernt, muss ich sagen. Also unabhängig von der gesellschaftlichen Diskussion, die natürlich zurecht losbricht, warum die Fußballer jetzt eine Sonderregelung bekommen oder warum auch vielleicht andere Sportler, wie wir im Zweifel, das bekommen können. Im Moment bin ich gedanklich wirklich noch nicht so weit, dass wir bald trainieren. Ich glaube nicht, dass das jetzt in naher Zukunft passiert. Bei uns ist die Liga auch noch relativ lange ausgesetzt. Klar, man macht sich seine Gedanken dazu, aber ich denke, dass wir in der gesamten Situation bei der Verbreitung des Virus noch nicht so weit sind, dass wir davon ausgehen können, bald zu spielen.


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