Spiel des Jahres: TVB träumt vom Pokal-Halbfinale

Dürfen die Erstliga-Handballer des TVB Stuttgart bereits zwei Tage nach dem Sieg gegen die HSG Nordhorn-Lingen erneut jubeln? Es wäre eine faustdicke Überraschung, schließlich kommt im Viertelfinale des DHB-Pokals an diesem Dienstag (20 Uhr) der Titelverteidiger und Meisterschaftsfavorit THW Kiel in die Scharrena. „Es ist ein großes Ziel und eine einmalige Chance für uns“, sagt der Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt – der TVB träumt vom Final Four in Hamburg.

Es wäre eine Premiere für den TVB, eine andere erlebte er am Sonntag: Zum ersten Mal hatte Sky ein Scharrena-Spiel des TVB als sogenanntes Top-Spiel ausgewählt. Geschuldet war diese Ehre dem Tabellenstand der Kontrahenten, schließlich erwartete der Drittletzte Stuttgart das Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen. Fünf Kameras waren in der kleinen Scharrena aufgebaut, 24 Personen des Bezahlsenders hatten sich akkreditieren lassen. Als Co-Kommentator fungierte Martin Schwalb.

Der ehemalige Trainer des HSV Hamburg sah wie die 2169 Fans eine recht einseitige Partie, der TVB hatte den Gegner jederzeit unter Kontrolle. Letztlich schmeichelte die 24:29-Niederlage den Nordhornern. Die Höhe des Sieges war für den Stuttgarter Trainer zweitrangig. „Wir haben zum wiederholten Mal eine stabile Leistung gezeigt, das ist für mich entscheidend“, sagte Jürgen Schweikardt am Tag danach. Und sein Team bewies wieder einmal Nervenstärke in diesem so wichtigen Spiel. „Die Anspannung war zwar da, aber nicht über Gebühr.“ Vor dem 27:23-Sieg in Ludwigshafen vor knapp zwei Monaten sei sein Team in einer ähnlich schwierigen Situation gewesen. „Aber natürlich ist uns allen ein großer Stein vom Herzen gefallen.“

Mit dem saisonübergreifend erst zweiten Sieg in den jüngsten 22 Spielen hat sich der TVB um einen Platz in der Tabelle verbessert, bei nur zwei Punkten Abstand auf die Abstiegsplätze bleibt die Lage jedoch schwierig. Bevor das Schweikardt-Team am Samstag in Wetzlar einen weiteren Anlauf auf die nächsten Punkte nimmt, steht an diesem Dienstag ein ganz besonderes Duell auf dem Programm: ein K.o.-Spiel gegen die Kieler Zebras. Nur ein Sieg ist der TVB vom größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte entfernt, dem Erreichen des Final Four Anfang April in Hamburg.

„Wir freuen uns riesig auf das Spiel“, sagt Schweikardt. „Wir können endlich einmal ohne den großen Druck spielen.“ Indes: Sollte Kiel seine Normalform auf die Platte bringen, wird für den TVB im Viertelfinale Endstation sein. „Falls nicht, müssen wir da sein.“ Schon dreimal in dieser Saison hat der TVB bewiesen, dass er die Großen ärgern kann – Magdeburg, Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen.

Die Vorbereitung auf das Saison-Highlight begann für Schweikardt direkt nach dem Liga-Spiel am Sonntagabend. Nur ein ganzer Tag bleibt Zeit, mehr ist nicht drin. „Es war klar, dass wir uns zunächst ausschließlich auf Nordhorn konzentrieren werden“, so Schweikardt.

Die größte Veränderung bei den Zebras gab’s auf der Trainerbank: Der bisherige Co-Trainer Filip Jicha hat Alfred Gislason ersetzt – und es sieht so aus, als ob der Übergang nahtlos vonstattengegangen ist. Nach dem 33:32-Sieg gegen Montpellier, den Champions-League-Sieger von 2018, gehen die Kieler als Tabellenführer in ihrer Champions-League-Gruppe ins neue Jahr. In der Bundesliga steht der THW nach Minuspunkten an der Tabellenspitze – und damit genau dort, wo ihn viele Experten nach vier Spielzeiten ohne Meisterschaft am Ende dieser Saison vermuten. Auch Schweikardt schätzt die Zebras in dieser Saison einen Tick stärker ein als die Konkurrenz. Anders als vor vielen Jahren sei Kiel aber nicht mehr unschlagbar. Einen exquisiten Kader hat der THW Kiel jedoch nach wie vor beinander, da lässt sich auch der verletzungsbedingte Ausfall von Domagoj Duvnjak verschmerzen.

Verloren haben die Kieler in dieser Spielzeit in Magdeburg (31:32) und bei den Rhein-Neckar Löwen (25:26). Nicht jeder der elf Siege war allerdings souverän (27:26 gegen Leipzig, 30:27 gegen Ludwigshafen, 30:27 in Lemgo). Die Bilanz des TVB gegen Kiel ist bei acht Niederlagen in acht Spielen zwar ernüchternd. Vor allem aber die gute Leistung aus der vergangenen Saison muss dem TVB Mut machen. Bei ihrem 30:27-Sieg in der Porsche-Arena hatten die Kieler große Schwierigkeiten.

Jürgen Schweikardt bangt noch um Adam Lönn. Der Schwede saß gegen Nordhorn wegen einer schmerzhaften Fersenprellung 60 Minuten auf der Bank. Deshalb musste der Trainer auch seinen zuletzt bewährten Mittelblock mit Lönn und Samuel Röthlisberger austauschen. Manuel Späth und Dominik Weiß waren jedoch gute Vertreter. Ob es für Lönn gegen Kiel schon reichen wird, dürfte sich kurzfristig entscheiden.

1800 Tickets waren am Montag verkauft. Das bedeutet, für Kurzentschlossene sind noch rund 400 Karten an der Abendkasse erhältlich. Sie öffnet um 18.30 Uhr.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

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