Das Ende der TVB-Serie, aber keiner ist traurig

Zum ersten Mal seit dem 8. November 2018 hat der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart wieder ein Heimspiel verloren. Besonders traurig indes war nach dem 27:30 gegen den THW Kiel keiner, schließlich war der TVB dem 20-fachen Deutschen Meister nahezu ebenbürtig.

Es zählt zum guten Ton des Übermächtigen, den Außenseiter vor dem Spiel zu loben. Also sprach auch Patrick Wiencek den Stuttgartern in der Vorschau seine Hochachtung aus. „Der TVB ist eine kampfstarke Mannschaft, die uns an einem guten Tag richtig ärgern kann“, sagte der Kreisläufer der deutschen Nationalmannschaft. Möglicherweise erinnerte sich Wiencek auch an den 2. April 2017, als sich die Kieler in eigener Halle zum 25:24-Sieg gequält hatten. Zur Pause führte der TVB mit 15:12, Felix Lobedank ließ den TVB 80 Sekunden vor Schluss mit seinem Tor zum 24:25-Anschluss am Punktgewinn schnuppern.

Es fehlte nicht viel zur dicken Überraschung

Auch am Donnerstag fehlte nicht viel zur dicken Überraschung. Die Partie lieferte jedenfalls einen weiteren Beweis dafür, dass das Team von Jürgen Schweikardt in dieser Saison gereift ist. „Es gefällt mir schon, dass wir so stabil geworden sind“, sagt der Trainer. Gegen viele Mannschaften hätte die Leistung gegen Kiel zum Sieg gereicht. „Bis auf das Spiel in Hannover war das zuletzt sehr gut.“ Diese Konstanz gelte es in den letzten neun Saisonspielen zu wahren.

Am Donnerstag zeigte das Team auch zum wiederholten Mal, dass es personellen Engpässen trotzen kann. So waren die Wechselmöglichkeiten im Rückraum ziemlich überschaubar. Michael Kraus läuft mittlerweile für Bietigheim auf. Robert Markotic fehlt seit Wochen wegen einer Entzündung im Knie. Michael Schweikardt zwickt’s in der Schulter, die Diagnose steht noch aus.

Mit Lukas von Deschwanden, Dominik Weiß, David Schmidt und Max Häfner standen gegen Kiel nur noch vier Rückraumspieler zur Verfügung – und nach 40 Minuten nur noch drei. Häfner prallte mit Niklas Ekberg zusammen und kam nur noch zu einem Kurzeinsatz. „Ihm war schwindelig, das hatte keinen Sinn“, sagt Schweikardt.

Profitiert vom Personalmangel hat unter anderem von Deschwanden – und bekam von seinem Trainer ein großes Lob. „Uri hat es sehr, sehr gut gemacht, auch wenn ihm am Ende etwas die Durchschlagskraft gefehlt hat“, so Schweikardt. Trotzdem werden sich die Wege am Ende der Saison trennen. Von Deschwanden habe sich mehr Spielanteile und eine andere Rolle erhofft beim TVB, so Schweikardt.

Linksaußen Tobias Schimmelbauer bestätigte seine gute Form

Viele Minuten stand der Schweizer Nationalspieler tatsächlich nicht auf dem Spielfeld. Das lag zum einen daran, dass er Michael Kraus und Michael Schweikardt auf der Spielmacher-Position vor der Nase hatte. Zum anderen schwächte ihn eine Borreliose-Erkrankung. „Wir haben uns zusammengesetzt und gemeinsam entschieden, von der Option Gebrauch zu machen, den Zweijahres-Vertrag nach einem Jahr aufzulösen“, so Schweikardt. „Das ist zwar schade, weil Uri charakterlich einwandfrei ist. Aber jetzt ist es halt so.“

Zwei andere Spieler, die den TVB verlassen werden, zeigten sich gegen Kiel von ihrer besten Seite: Der Linksaußen Tobias Schimmelbauer bestätigte seine gute Form, war treffsicher und stand in der Deckung auch gegen Steffen Weinhold seinen Mann. Auf der rechten Außenposition feierte Bobby Schagen nach zweimonatiger Verletzungspause ein starkes Comeback.

Spieler des Spiels war jedoch ein anderer: Am TVB-Keeper Johannes Bitter bissen sich die Zebras 60 Minuten lang die Zähne aus. Sein Gegenüber Andreas Wolff setzte erst in der Schlussphase – allerdings entscheidende – Akzente. Die Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft hatte nach 30 Minuten den dänischen Weltmeister Niklas Landin abgelöst.

So kam’s, wie’s meistens kommt: Einer der beiden Weltklasse-Keeper sticht immer.

 

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

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