Kein neuer Vertrag mehr für Mimi Kraus beim TVB

Handball, 1. Bundesliga, Männer: TVB 1898 Stuttgart verjüngt seinen Kader weiter / Isländischer Nationalspieler Elvar Asgeirsson (24) kommt

Der Handball Erstligist TVB 1898 Stuttgart plant seine Zukunft ohne Michael „Mimi“ Kraus. Der Vertrag des 35-jährigen Spielmachers wird über das Saisonende hinaus nicht verlängert. „Wir müssen einen Umbruch vollziehen und das Team verjüngen“, sagt der TVB-Trainer und -Geschäftsführer Jürgen Schweikardt. Es kommt der isländische Nationalspieler Elvar Asgeirsson (24).

Wenn in der Vergangenheit Jogi Bitter oder Mimi Kraus bei Pressekonferenzen des TVB auf dem Podium Platz nahmen, gab der Verein in der Regel die Vertragsverlängerung mit einem der beiden Weltmeister bekannt. Am Montag indes war’s anders: Jürgen Schweikardt, Trainer und Geschäftsführer des TVB, verkündete die Trennung am Ende der Saison. Der TVB plant nicht mehr mit dem 35-jährigen Spielmacher, der 2016 von FA Göppingen zum TVB wechselte. Vor einer Woche hatte der gleichaltrige Michael Schweikardt das Ende seiner Profi-Karriere angekündigt. Auf der Spielmacher-Position wird in der nächsten Saison also ein frischer Wind wehen – aber auch eine gehörige Portion Erfahrung fehlen.

„Wir müssen in den kommenden beiden Jahren einen Umbruch vollziehen“, sagte Jürgen Schweikardt. „Wir wollen uns wappnen für die Zukunft und eine verjüngte, neue Mannschaft aufbauen.“ Vor diesem Hintergrund seien die Gespräche mit Michael Kraus „offen“ geführt worden. „Mimi hat uns nicht nur auf dem Spielfeld sehr weitergeholfen, sondern auch, was die Marke und das Standing des TVB betrifft.“ Die Entscheidung, den Vertrag mit Kraus nicht zu verlängern, sei nicht einfach gewesen und habe allen Beteiligten etliche schlaflose Nächte bereitet.

Auch das Ausland ist eine Option für die Familie Kraus „Ich wünsche dem Verein alles Gute, ich hatte hier eine super Zeit“, sagte Michael Kraus. Der Umbruch stehe vor der Tür, deshalb müsse er die Entscheidung akzeptieren und könne sie auch nachvollziehen. „Meine Leistung war ja nicht ausschlaggebend, und für mein Alter kann ich ja nichts.“

Für den Rest der Saison werde er sich voll reinhängen im TVB-Trikot. Er sei nun aber auch froh, dass seine Zukunft geklärt sei. Was die bringt, das weiß der 35-Jährige noch nicht. Derzeit prüfe er die „sehr interessanten“ Angebote und treffe in den nächsten Wochen – zusammen mit seiner Frau – eine Entscheidung.

Durchaus möglich, dass Kraus erstmals den Schritt ins Ausland wagen wird. „Ich habe ja schon mehrfach angedeutet, dass ich das in meiner Karriere mal gerne gemacht hätte.“ Angebote aus Spanien und Frankreich habe er einst ausgeschlagen. „Unser Vorteil ist, dass die Kinder noch nicht in der Schule sind, so sind wir frei“, so Kraus. „Wir werden Mimi nicht eins zu eins ersetzen können, sondern müssen das im Team erledigen“, sagte Schweikardt. Einer, der seinen Teil dazu beitragen soll, kommt in der neuen Saison aus dem hohen Norden. Elvar Asgeirsson (24) heißt der Mann, der zusammen mit Max Häfner (22), Lukas von Deschwanden (29) und dem ungarischen Neuzugang Rudolf Faluvegi (25) künftig die Fäden im Spiel des TVB ziehen soll.

Die Bittenfelder haben den Isländer, der auch im linken Rückraum spielen kann, schon längere Zeit im Blick. Zweimal war Asgeirsson in Stuttgart. Einmal beim Gespräch, einmal beim Probetraining. „Das war am Ende ausschlaggebend, da hat er sein großes Potenzial angedeutet“, so Schweikardt. „Ich bin froh, dass er sich für uns entschieden hat.“ Schließlich hätten sich andere Erstligisten um ihn bemüht.

Der 1,93 Meter große und 98 Kilogramm schwere Elvar Asgeirsson kommt vom isländischen Handballclub Afturelding und hat beim TVB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 unterzeichnet. Der Rechtshänder hat in der Jugend alle Nationalmannschaften seines Landes durchlaufen und steht aktuell im erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft. Asgeirsson wird nach Arnor Gunnarsson, Arni Sigtryggsson und Björgvin Páll Gústavsson der vierte Isländer beim TVB sein.

Vor allem Letzterer, der „Vulkan aus Island“, ist den TVB-Fans noch in Erinnerung. Er avancierte in seinen zwei Jahren in Bittenfeld rasch zum Publikumsliebling. Wie auch Mimi Kraus, ein „Typ“, der dem TVB mit seiner spektakulären Spielweise fehlen wird. Dessen ist sich auch Jürgen Schweikardt bewusst. „Auf der anderen Seite müssen wir uns als Verein langfristig unabhängig von Personen aufstellen“, sagte er. Möglicherweise, so Schweikardt weiter, werde die Liaison mit Kraus ja auch nur unterbrochen. „Vielleicht arbeiten wir wieder in irgendeiner Form zusammen, wenn Mimi seine aktive Karriere beendet hat“, so Schweikardt. „Wir haben das schon andiskutiert und Ansatzpunkte gefunden.“

Schweikardt wird sich voraussichtlich noch gedulden müssen. „Ich habe schon vor, noch zwei Jahre auf diesem Niveau zu spielen“, so Kraus – allerdings möchte er unter keinen Umständen den richtigen Zeitpunkt des Karriereendes verpassen. „Ich möchte nicht mit dem Rollstuhl ins Training kommen und mir anhören, dass es endlich an der Zeit wäre, aufzuhören.“

Quelle: Thomas Wagner, ZVW

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