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Chance auf Rekord-Punktzahl

Mit einem Sieg gegen Leipzig hätte der TVB 24 Punkte gesammelt – so viele wie noch nie

 

14 Punkte Polster bei noch acht ausstehenden Partien: Der Abstieg ist für den TVB längst kein Thema mehr. Es ist also an der Zeit, sich neue Ziele zu setzen. So liegen die Stuttgarter nur einen Zähler hinter dem Tabellenneunten TBV Lemgo, ein einstelliger Tabellenplatz ist demnach noch drin. Zumal das Restprogramm des TVB durchaus Hoffnung macht auf den einen oder anderen weiteren Erfolg.
Bereits an diesem Sonntag kann das Team von Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt eine spezielle Leistung vollbringen: Schlägt es den Tabellenfünfzehnten SC DHfK Leipzig, hätte es 24 Punkte gesammelt und damit mehr denn je in vier Jahren erste Liga. 23 waren’s in der Saison 2016/2017, welche der TVB auf dem 14. Platz abschloss. „Das ist sicherlich unser Ziel“, sagt Schweikardt. Abgesehen von der neuen Rekordmarke hätte der TVB den Gegner distanziert, der bei 16 Punkten sitzenbliebe. „Ich denke, dann hätten wir den 14. Platz sicher.“ So einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, dürfte die Aufgabe am Sonntag allerdings nicht werden – auch wenn’s für das Team von Trainer André Haber nach zwei achten Rängen in dieser Saison eher durchwachsen läuft. Phasenweise musste sich der SC gar mit dem Abstieg beschäftigen. Schweikardt warnt allerdings davor, die Leipziger am Tabellenplatz zu messen. „Zwischen Rang fünf und 15 unterscheiden sich die Mannschaften nicht allzu sehr“, sagt er. Sein Team müsse eine ähnliche Leistung zeigen wie in Melsungen, um die Punkte zu behalten. Nicht nur einmal bewiesen die Leipziger, was sie draufhaben. Zuletzt zwangen sie die Füchse Berlin mit 32:27 in die Knie, gegen die Top-Teams SC Magdeburg (24:25) und SG Flensburg-Handewitt (20:21) schnupperten sie an der Überraschung. Den Rhein-Neckar Löwen klauten die Leipziger beim 24:24 einen Punkt.

 

Leipzig habe das Potenzial für einen einstelligen Tabellenplatz, sagt Schweikardt. Der Rückraum ist mit vier deutschen Nationalspielern besetzt: Niclas Pieczkowski, Philipp Weber, Maximilian Janke und Franz Semper. International erfahren sind auch der Torhüter Milos Putera (Slowakei), der Rechtsaußen Patrick Wiesmach (Dänemark) und der Schweizer Kreisläufer Alen Milosevic, der auf seine Nationalmannschafts-Kollegen Lukas von Deschwanden und Samuel Röthlisberger treffen wird.

 

Bis auf Robert Markotic, der nach einer Knorpelabsprengung operiert worden ist und für den Rest der Saison ausfällt, tritt der TVB in Bestbesetzung an. Es gibt noch rund 150 Tickets.

 

Quelle: ZVW / Thomas Wagner

Spielberechtigungen für DKB Handball-Bundesliga und 2. Handball-Bundesliga erteilt

Positiver Gesamttrend im Profihandball nimmt zu  – HBL arbeitet konsequent an der Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Liga-Rahmenbedingungen

Köln, 18.04.2019 – Die Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e.V. hat heute entschieden, dass alle sportlich qualifizierten Klubs in der 1. und 2. Handball-Bundesliga die Lizenz für die Spielzeit 2019/20 erhalten. Der VfL Gummersbach erhält die Lizenz allerdings unter der Bedingung, dass die derzeit bestehende Liquiditätslücke bis spätestens zum 03.05.2019 geschlossen wird. Dies muss gegenüber der Lizenzierungskommission nachgewiesen werden. Wird die Bedingung nicht innerhalb der gesetzten Frist erfüllt, gilt die Lizenz als nicht erteilt.

Diese Entscheidungen hat die Lizenzierungskommission des Handball-Bundesliga e.V. unter Vorsitz von Rolf Nottmeier nach intensiver Prüfung der eingereichten Unterlagen und Durchführung zahlreicher Lizenzgespräche mit den Lizenzbewerbern getroffen.

Rolf Nottmeier: „Unsere Prüfungen haben erfreulicherweise ergeben, dass der vorgeschriebene Abbau von bestehendem negativem Eigenkapital durch alle Vereine weiter  konsequent  fortgesetzt wird. Zu einem Punktabzug aufgrund von Nichterfüllung der Verpflichtung zur Eigenkapitalverbesserung wird es dementsprechend nicht kommen. Besonders positiv ist festzuhalten, dass sich die Anzahl der Vereine, die inzwischen auf ein positives bilanzielles Eigenkapital blicken, weiter erhöht hat. Insgesamt konnten wir eine deutliche Zunahme der Finanzkraft der Vereine im Profihandball feststellen.“

Seit 2015 verpflichtet § 7 der Ordnung zur Lizenzierung (LZO) alle Vereine mit einem negativen bilanziellen Eigenkapital in den Folgejahren jeweils zu einer Eigenkapitalverbesserung von mindestens 10 Prozent, bis zur Erreichung eines positiven Eigenkapitals. Bei einer Nichterfüllung dieser Vorgabe zum 31.12.2018 hätte den betroffenen Vereinen ein Abzug von 4 Pluspunkten in der laufenden Saison oder eine Geldstrafe gedroht.

Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens überprüft die Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Vereine. Unter die Lupe werden aber auch infrastrukturelle, rechtliche sowie sportliche Kriterien der Erst- und Zweitligisten genommen. Das Lizenzierungsverfahren ist eine entscheidende Instanz, die dem deutschen Profihandball wirtschaftliche Stabilität, einen fairen Wettbewerb und Integrität gibt.

Der unabhängigen Lizenzierungskommission gehören neben dem Vorsitzenden Rolf Nottmeier, Richter am Arbeitsgericht Minden, Olaf Rittmeier, Steuerberater und Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH an. Unterstützt wird die Kommission durch Mattes Rogowski, Leiter Sport & Lizenzierungsverfahren bei der HBL GmbH.

Die Lizenzentscheide für Aufsteiger aus der 2. Bundesliga in die DKB Handball-Bundesliga, für Aufsteiger aus den 3. Ligen in die 2. Bundesliga sowie für die Absteiger aus der DKB Handball-Bundesliga in die 2. Bundesliga werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.

Die Ordnung zur Lizenzierung nebst Richtlinien (LZO) ist einsehbar unter www.dkb-handball-bundesliga.de. Zur Beantwortung von Fragen stehen wir Ihnen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Handball-Bundesliga GmbH

 

Quelle: HBL

Auswärtsfahrt nach Ludwigshafen

Am Mittwoch, den 15.05., steht das Auswärtsspiel in Ludwigshafen an. Der TVB Stuttgart trifft in der Friedrich-Ebert-Halle um 19:00 Uhr auf die Eulen.
Hierzu bieten wir für alle Fans einen Fanbus zum Spiel an. Treffpunkt ist um 15:00 Uhr, der Bus startet um 15:30 Uhr in Bittenfeld am Vereinsheim. Die Kosten für die Ausfahrt (Bus & Sitzplatzticket) belaufen sich auf 30€ pro Erwachsender und Rentner, 25€ Euro pro Student, sowie 20€ für alle Jugendlichen unter 15 Jahre.
Verbindliche Rückmeldungen bei Interesse bitte per Mail an am@tvb1898.de. Anmeldeschluss ist Freitag, der 10.05.2019. Seid dabei, mit eurer Unterstützung gelingt hoffentlich, wie bereits in der vergangenen Saison, ein Sieg in Ludwigshafen.

TVB mit zwei weiteren Personalentscheidungen

Max Häfner hat seinen Vertrag beim TVB vorzeitig um weitere zwei Jahre, bis 2022 verlängert. Rechtsaußen Tim Roman Wieling wechselt vom Zweitligisten TSV Bayer Dormagen an den Neckar und unterschreibt einen 2-Jahres-Vertrag!

Häfner spielt bereits seit 2017 für den TVB. Der 22-Jährige kam vom Oberligisten TSB Schwäbisch Gmünd nach Stuttgart. In der laufenden Saison kam der Spielmacher nach anfänglicher Verletzung immer häufiger zum Einsatz und überzeugte zuletzt mit sehr guten Leistungen. Der 1,85 Meter große Rechtshänder hat seinen bis 2020 laufenden Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre, bis Juni 2022 verlängert.

Mit Tim Roman Wieling konnte der TVB Stuttgart einen der leistungsstärksten Spieler der zweiten Bundesliga für sich gewinnen. Der 1,82 Meter große Rechtsaußen erzielte in dieser Saison bereits 203 Tore in 29 Spielen – Platz zwei auf der aktuellen Torschützenliste der 2. Liga. Dabei weist Wieling eine gute Trefferquote von über 70% auf. Der 22-Jährige kommt vom Zweitligisten TSV Bayer Dormagen und spielte zwischen 2012 und 2017 bereits für die A-Jugend, die zweite Mannschaft sowie für die Profis des TSV GWD Minden. Wieling unterzeichnet einen Kontrakt über zwei Jahre und wird dem TVB neben Sascha Pfattheicher auf Rechtsaußen zur Verfügung stehen.

„In den letzten Wochen hat man gesehen, welches Potenzial in Max steckt. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir bereits frühzeitig seinen Vertrag bis 2022 verlängern konnten. Mit Tim Wieling wird, neben Sascha Pfattheicher, ein zweiter sehr junger Mann auf Rechtsaußen zu uns stoßen, der aktuell in der 2. Liga für Furore sorgt“, so TVB-Geschäftsführer Jürgen Schweikardt zu den Transferentscheidungen.

TVB Stuttgart ab Juli 2019 mit neuem Logo

Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart arbeitet bereits seit einiger Zeit auf Hochtouren an den Planungen für die neue Saison. Neben den personellen Veränderungen, die zur kommenden Spielzeit umgesetzt werden, hat sich der Verein dazu entschieden einen weiteren Entwicklungsschritt zu gehen. Der TVB wird mit einem modifizierten Logo zur neuen Saison 2019/2020 in der 1. Handball-Bundesliga antreten.

Im Kern des neuen Emblems ist weiterhin das bisherige Wappen des TVB vertreten. Dieses Wappen umschließt von nun an ein weißer Kreis mit einem klaren Bekenntnis zur Landeshauptstadt – denn seit dem Jahr 2015 tritt die Bundesligamannschaft unter dem Namen TVB Stuttgart an.
Im neuen Logo verschmelzen somit das bisherige Wappen und der extrahierte Schriftzug „TVB 1898 Stuttgart“ und sorgen für eine einheitliche Außendarstellung in der Öffentlichkeit und in den verschiedenen Medien.

„Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht und uns sehr lange und intensiv beraten. Es war uns wichtig unsere Bittenfelder Heimat und die Identifikation mit der Stadt Stuttgart gleichermaßen zu betonen und in ein einheitliches Außenbild zu überführen. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und überzeugt, dass es der richtige Schritt in unserer Weiterentwicklung ist“, so Sven Franzen, Geschäftsführer des TVB Stuttgart.

Robert Markotic fällt bis Saisonende aus

Der TVB Stuttgart muss bis Saisonende auf Rückraum-Spieler Robert Markotic verzichten. Der 29-Jährige leidet unter einer Knorpelabsprengung im Gleitlager des rechten Knies und wurde am heutigen Dienstag in der Sportklinik Stuttgart von Dr. Best und Dr. Mauch erfolgreich operiert.

Markotic zog sich seine Verletzung bereits während der Wintervorbereitung zu, wurde aber zunächst konservativ behandelt. Trotz kurzzeitiger Verbesserungen blieb der 1,93 Meter große Rückraumspieler zu keiner Zeit vollständig schmerzfrei, weshalb das Knie nun operativ saniert wurde.

Markotic wird dem TVB Stuttgart etwa 12 bis 14 Wochen fehlen. Der TVB und Markotic entschieden sich bewusst für diesen Zeitpunkt der Operation, sodass der Kroate zur intensiven Phase der Vorbereitung auf die kommende Saison wieder zur Mannschaft stoßen kann.

Quelle: PM TVB Stuttgart

Der TVB Stuttgart zu Gast bei „Verstehen Sie Spaß?“

Dass Mimi Kraus seinen Mitspielern gerne mal einen Streich spielt, ist allseits bekannt. Jogi Bitter, Manuel Späth und Karsten Schäfer haben im Trainingslager einfach mal den Spieß umgedreht und den Ex-Spielmacher des TVB Stuttgart seine eigene Medizin schlucken lassen. Das Ergebnis gab es vergangenen Samstag Abend live im Ersten bei „Verstehen Sie Spaß“ zu genießen. Mit Mimi Kraus nahm auch TVB-Torhüter Jogi Bitter Platz auf der Couch von Moderator Guido Cantz.

Wer die Sendung verpasst hat, kann unseren Streich an Mimi Kraus auch online unter folgendem Link ansehen: bit.ly/TVBbeiVerstehenSieSpaß

Der TVB Stuttgart bedankt sich für die tolle Erfahrung bei allen Verantwortlichen und Beteiligten der Sendung.

Ausblick – Jürgen Schweikardt im Interview

Die vierte Saison ist die beste des TVB 1898 Stuttgart in der Handball-Bundesliga. Im Interview mit unserem Redaktionsmitglied Thomas Wagner spricht der Trainer und Geschäftsführer Jürgen Schweikardt über die Pläne des Vereins.

Herr Schweikardt, in den vergangenen Wochen hat es reichlich Bewegung gegeben im Kader des TVB für die kommende Saison. Zwei Positionen sind noch zu besetzen: Linksaußen und Rechtsaußen. Sind Sie bei den Planungen ein Stück vorangekommen?

Die Recherchen laufen fast täglich, aber es gibt nichts, was wir morgen bekanntgeben können.

In der vorigen Saison war der Kader Ende März fix, ehe sich der TVB doch noch von Stefan Salger trennte. Ist aktuell eine ähnliche Überraschung auszuschließen?

Eine Überraschung ist’s natürlich nur dann, wenn man nicht damit rechnet. Also kann man Überraschungen nie ausschließen. Aktuell rechne ich aber nicht damit.

Sieben Spieler werden oder müssen den TVB verlassen. Darunter sind einige, die quasi zum Inventar gehören wie Ihr Bruder Michael, der Kapitän Simon Baumgarten oder auch Tobias Schimmelbauer. Wie schwierig ist es in solchen Situationen, persönliche Beziehungen und Freundschaften mit dem knallharten Geschäftsführer-Job zu vereinbaren?

Klar, das sind sehr schwierige Entscheidungen und Gespräche gewesen. Man muss sich aber immer wieder vor Augen halten, dass man in dieser Funktion verantwortlich ist für den Verein und deshalb an erster Stelle auch an den Verein denken muss. Es waren perspektivische Entscheidungen. Wir – es sind ja auch die Gesellschafter sowie Sven Franzen und Karsten Schäfer involviert – glauben daran, dass das jetzt die richtigen Maßnahmen sind. Und wenn man daran glaubt, muss man es eben auch umsetzen zum Wohle des Vereins.

Das heißt, Sie entscheiden nicht alleine?

Natürlich nicht. Es gibt eine Geschäftsordnung, nach der die Geschäftsführung bestimmte Geschäftsvorfälle absegnen lassen muss. Konkret machen wir Vorschläge, die zur Vorlage an die Gesellschafterversammlung weitergeleitet werden.

In der Regel trennt sich ein Verein von einem Spieler, weil er mit dessen Leistungen nicht zufrieden ist. Bei den oben Genannten trifft dies nicht zu, da gilt eher das Sprichwort: Alter schützt vor Leistung nicht. Schimmelbauer spielt vielleicht sogar seine beste Saison im TVB-Trikot. Waren die Trennungen dennoch alternativlos?

Alternativlos waren sie nicht, es gibt immer verschiedene Wege und Szenarien. Wir haben viel darüber nachgedacht und uns dafür entschieden, dass wir jetzt einen Umbruch einleiten, der uns sowieso in den nächsten Jahren ins Haus gestanden hätte. Tatsächlich ist die aktuelle Leistung ein Entscheidungskriterium. Die Perspektive und die Leistungsentwicklungsmöglichkeiten der Mannschaft sind andere Argumente.

Die Runderneuerung zur neuen Saison fällt ziemlich heftig aus. Haben Sie es in den früheren Jahren verpasst, den Kader altersmäßig so aufzustellen, dass ein Umbruch fließender vonstatten gehen kann?

Ich sehe das nicht so dramatisch. Sicherlich sind sieben Abgänge viel, drei bis vier hatten wir allerdings in der Vergangenheit immer. Das ist normal. Es ist aber keinesfalls so, dass wir die gesamte Mannschaft austauschen. Im 17er-Kader bleiben uns ja noch genügend Spieler erhalten.

Gibt es grundsätzlich einen Altersschnitt, der angestrebt wird? In der neuen Saison liegt er bei etwa 26,5 Jahren.

Intern haben wir da keine Vorgaben, man muss die Konstellation der Mannschaft insgesamt anschauen. Ich denke, wir haben in der nächsten Saison eine gesunde Mischung aus erfahrenen Spielern wie Jogi Bitter, Manu Späth und Dominik Weiß auf der einen und jungen Spielern wie Sascha Pfattheicher, Max Häfner und Samuel Röthlisberger auf der anderen Seite.

In früheren Jahren war der Anteil der ausländischen Spieler beim TVB meist recht gering. Das ändert sich zur neuen Spielzeit: Vier der fünf Neuen sind Ausländer, dazu kommen noch Samuel Röthlisberger und Robert Markotic vom aktuellen Kader. Mutiert der TVB allmählich zur Multi-Kulti-Truppe?

Der Begriff Multi-Kulti ist mir zu negativ besetzt. Für uns ist nicht die Herkunft des Spielers entscheidend, sondern der Charakter und die Leistungsstärke. Ich finde grundsätzlich den Ansatz, nur auf deutsche Spieler zu setzen, nicht mehr zeitgemäß in Zeiten, in denen das Europa, wie wir es haben, nicht mehr selbstverständlich ist. Es ist vielmehr völlig normal, dass die Spieler aus unterschiedlichen Ländern kommen. Natürlich werden wir aber auch in der Zukunft darauf achten, dass wir trotzdem unsere regionale Herkunft repräsentiert wissen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass wir uns weiterentwickeln und uns irgendwann mal in Richtung oberes Mittelfeld orientieren wollen. Und je höher man kommt, desto dünner wird die Luft. Es ist dann einfach nicht mehr zu machen, alle Spieler aus der eigenen Jugend oder Region zu holen. Wir müssen europaweit nach den Spielern suchen, die uns helfen und die auf der anderen Seite auch finanzierbar sind. Deutsche Nationalspieler beispielsweise sind unbezahlbar.

Von den fünf Neuen ist den Fans vermutlich nur Patrick Zieker bekannt. Wie kam der Kontakt zu den anderen zustande? Werden Ihnen Spieler angeboten oder scoutet der TVB ausschließlich selbst?

Beides. Natürlich bekommen wir ständig Spieler angeboten. Aber wir scouten auch selbst und haben unsere Kontakte in ganz Europa. So werden wir auf den einen oder anderen Spieler aufmerksam. Ganz unbekannt sind unsere Neuen allerdings nicht. Pesevski war bei der WM, Faluvegi spielte in der Champions League und Lönn im EHF-Cup. Asgeirsson ist da eine Ausnahme, er ist international noch nicht so in Erscheinung getreten.

Gibt’s eine Rangliste der Kriterien bei einer Verpflichtung? Ablöse, Gehaltsvorstellung, Alter, Flexibilität?

Zwei Kriterien stehen an erster Stelle: die Persönlichkeit und die handballerische Leistungsstärke. Wenn beides passt, beschäftigen wir uns intensiver mit dem Spieler. Wir überlegen dann, ob wir ihn uns leisten können.

Wie groß ist hier das Risiko einer Fehlverpflichtung bei eher unbekannten Spielern?

Auch wenn die meisten unserer Neuen internationale Erfahrung mitbringen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch in der Bundesliga einschlagen. Bei jeder Verpflichtung spielt auch das Risiko mit, dass vor allem die ausländischen Spieler mit den Gegebenheiten hier nicht zurechtkommen. Das ist nie auszuschließen. Andererseits beschäftigen wir uns lange und intensiv mit den Spielern und sind überzeugt von ihnen, sonst hätten wir sie nicht verpflichtet.

Eine besondere Herausforderung dürfte es sein, einen Schweizer, einen Isländer, einen Ungarn, einen Mazedonier, einen Kroaten, einen Schweden, eine Handvoll Deutsche und ein paar Schwaben zusammenzubringen. Wird die Amtssprache nun Englisch sein?

Die Amtssprache wird Deutsch bleiben, aber am Anfang hilft natürlich auch Englisch. Alle zusammen sind wir Europäer und ich glaube, die Mentalitäten liegen nicht so weit auseinander. Ich denke, es wird eher eine Bereicherung sein, Einflüsse aus anderen Ländern zu bekommen.

Der TVB verliert mit den Abgängen einige Identitätsfiguren. Wer hat das Potenzial, in die Rolle von Baumgarten, Schweikardt, Schagen, Schimmelbauer oder Kraus zu schlüpfen?

Wir verlieren zweifelsohne Identifikationsfiguren. Aber unsere Mannschaft hat, vor allen Dingen mit Jogi Bitter und Manu Späth, nach wie vor zwei, die diese Rolle schon jetzt einnehmen. Auch Dominik Weiß ist schon seit vielen Jahren bei uns. Und auch von den anderen Spielern wird der eine oder andere in diese Rolle hineinwachsen.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Sieg gegen Melsungen: Nahe an der Leistungsgrenze

„Wenn uns jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir Ende März mit 22 Punkten dastehen, hätten wir’s nicht geglaubt“, sagt Jürgen Schweikardt nach dem 26:24-Sieg bei der MT Melsungen. Der Trainer und Geschäftsführer des Handball-Erstligisten TVB 1898Stuttgart freut sich über die Entwicklung des Teams. „Ich denke, wir spielen nahe an unserer Leistungsgrenze.“

Ein großes Drama wollte Heiko Grimm aus der vierten Heimniederlage in dieser Saison nicht machen. „Es gibt solche Tage, uns fehlte einfach das Spielglück“, sagte der Trainer der MT Melsungen nach dem 24:26 gegen den TVB 1898 Stuttgart. Ein bisschen schien es ihn dennoch zu wurmen, dass seine Mannschaft ausgerechnet gegen ein Team der hinteren Regionen patzte. Was auch an dessen Torhüter lag: Der Weltmeister von 2007 hielt vor allem in den zweiten 30 Minuten weltmeisterlich. „Der Torhüter des TVB wird dafür bezahlt, dass er Bälle hält – und das hat er getan“, fügte Grimm zerknirscht hinzu. Für den Melsunger Spieler Michael Müller war Jogi Bitter „die Lebensversicherung in diesem Spiel“. Am Keeper alleine indes lag’s nicht, dass der TVB nach dem 30:26-Hinspielsieg auch das Rückspiel gegen Melsungen für sich entschied und in der Tabelle von Rang 13 auf elf kletterte. Seit Wochen präsentiert sich das Team von Trainer Jürgen Schweikardt in einer ausgezeichneten Verfassung. „Ich denke, wir spielen momentan auf einem Niveau, das nahe an unserer Leistungsgrenze ist“, sagt Schweikardt. Entscheidend sei die Konstanz in den Spielen – und die bringt sein Team aktuell aufs Spielfeld.

TVB kann an Leistungen der letzten Spiele anknöpfen

In der Kasseler Rothenbach-Halle knüpfte der TVB nahtlos an die Leistungen der Spiele gegen Göppingen, Bietigheim und Kiel an – und setzte sogar noch einen drauf. „Wir haben beim Tabellenfünften gewonnen, und das meiner Meinung nach auch verdient“, so Schweikardt. Es sei ein Spiel gewesen, in dem viele Dinge sehr gut funktioniert hätten. So war nicht nur auf Jogi Bitter Verlass. Bobby Schagen, der ansonsten dem starken Sascha Pfattheicher auf Rechtsaußen den Vorzug lassen musste, blieb bei sämtlichen fünf Siebenmetern eiskalt. Zudem glänzte der TVB mit einer außergewöhnlich geringen Anzahl technischer Fehler: Derer vier sind ein hervorragender Wert.

Nach der Pause zwei Heimspiele gegen Leipzig und Berlin

Ebenso erstaunlich ist, dass sich der TVB derzeit kaum aus der Ruhe bringen lässt. Weder von Rückständen noch von der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung. Jürgen Schweikardt hatte bereits Mitte der ersten 30 Minuten das Gefühl, „dass wir sehr stabil sind“. Wichtig sei gewesen, dass sein Team nach dem 10:14-Rückstand nicht habe abreißen lassen und mit dem 12:14 in die Halbzeit ging.

Dabei hatte jeder Spieler seinen Anteil am Überraschungssieg. So war Lukas von Deschwanden, auf der Spielmacher-Funktion bis dato eigentlich eher die 1-b-Lösung, der Kopf des Teams. „Er hat es sehr gut gemacht“, sagt Schweikardt. Die starken Trainingsleistungen hatten den Trainer dazu veranlasst, dem Schweizer den Vorzug zu geben vor Max Häfner und – dem allerdings noch angeschlagenen – Michael Schweikardt. Gewinnbringend war auch der Einsatz des siebten Feldspielers: Vier Angriffe lang bediente sich der TVB dieses taktischen Hilfsmittels, Resultat war entweder ein Tor oder ein Siebenmeter.

Seinen Spielern hat der Trainer nun ein paar Tage frei gegeben. Erstens als Belohnung für die zuletzt guten Leistungen und zweitens, weil der TVB erst wieder in knapp drei Wochen im Einsatz sein wird. Dann geht die Punktejagd mit zwei Heimspielen gegen Leipzig und Berlin weiter.

 

Quelle: ZVW/Thomas Wagner

Dem TVB gelingt ein Auswärts-Coup

4300 Zuschauer in der ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle haben sich am Samstagabend verwundert die Augen gerieben: Der Außenseiter TVB 1898 Stuttgart hat der MT Melsungen beim 26:24 ebenso überraschend wie verdient die Punkte geklaut – und das mit einer über 60 Minuten hinweg beeindruckenden Leistung.

Der Plan des Tabellenfünften war klar vor dem Spiel gegen den Tabellendreizehnten: Nach der Niederlage des Sechsten Füchse Berlin am Donnerstag in Leipzig hätte die MT Melsungen bei einem Sieg die Berliner mit vier Punkten auf Distanz gehalten. Zu Hause hatte das Team in dieser Saison lediglich den Top-Teams SC Magdeburg, SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel die Punkte überlassen müssen. Seit Samstag zählt auch der TVB zu den Melsungen-Bezwingern und baute sein Punktekonto mit einer kämpferisch, spielerischen und taktischen Meisterleistung auf 22 aus.

Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt seinen kompletten Kader zur Verfügung. Die Wechselmöglichkeiten gaben am Ende mit den Ausschlag – aber nicht nur die. Der TVB ließ sich in einem unterhaltsamen und phasenweise hochklassigen Spiel weder von der Kulisse noch von der robusten Spielweise der Melsunger beeindrucken.

Auf der Spielmacherposition vertraute der TVB-Trainer zunächst Lukas von Deschwanden. Der Schweizer zog geschickt die Fäden. Mit vielen Kreuzbewegungen versuchte der TVB, das Melsunger Abwehrbollwerk in Bewegung zu bringen. Das gelang teilweise sehr gut, das Problem stand allerdings zwischen den Pfosten des Heimteams. Im von Beginn an ausgeglichenen Spiel stand’s nach 14 Minuten 6:6. Der Melsunger Keeper Nebojsa Simic war bis dahin schon siebenmal zur Stelle, profitierte dabei allerdings auch von etlichen halbherzigen Würfen aus dem TVB-Rückraum.

Der starke dänische Spielmacher der Melsunger, Lasse Mikkelsen, sorgte mit einem Tunnel-Strafwurf und einem Heber gegen Jogi Bitter beim 8:6 für die erste Zwei-Tore-Führung des Favoriten (16.). Der gute David Schmidt und „Mister hundert Prozent“ vom Siebenmeterstrich, Bobby Schagen (5/5), glichen zum 8:8 aus (17.). Spätestens jetzt spürte Melsungen, dass der TVB eine harte Nuss werden könnte.

Auch vom ersten Drei-Tore-Rückstand (10:13) nach 23 Minuten ließen sich die Gäste nicht aus dem Gleichgewicht bringen – und sie befreiten sich cool aus einer prekären Situation: Beim 10:14-Rückstand vier Minuten vor der Pause bestand Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Doch ein Doppelpack von Schagen ließ beim 12:14 alle Möglichkeiten offen für die zweiten 30 Minuten.

Ungemein fokussiert kehrte der TVB aus der Kabine zurück. Dominik Weiß, der im ersten Abschnitt noch unglücklich agiert hatte, schloss nun deutlich entschlossener ab und machte mit zwei Toren zum 14:14 (32.) den 4:0-Lauf perfekt – und der TVB legte noch dreimal nach zum 17:14 (38.). Die Abwehr schuftete, Jogi Bitter kam immer besser ins Spiel und hatte seinem Gegenüber Simic längst die Show gestohlen. Die Melsunger wirkten ratlos gegen den TVB, der sich in dieser Phase kaum Fehler erlaubte. Mikkelsen beendete mit dem 15:17 die 14-minütige (!) Torflaute des Heimteams (40.).

Der Däne war es auch, der sein Team mit Einzelaktionen oder Strafwürfen im Spiel hielt (17:18/18:19/19:20). Der Ausgleich wollte Melsungen aber nicht gelingen, der TVB legte immer wieder eiskalt vor (21:19/51.). Vier Minuten vor dem Ende legte der Melsunger Trainer Heiko Grimm beim 20:22-Rückstand die Grüne Karte auf den Tisch, stellte auf eine 5:1-Deckung um. Roman Sidorowicz traf zum 21:22-Anschluss. Dann schnappte sich Max Häfner nach einem Stürmerfoul von Michael Müller den Ball und verwandelte den Konter zum 23:21 für sein Team (57.).

Der zwischenzeitlich überragende Bitter parierte einen freien Wurf von Ives Kunkel, dann donnerte Häfner den Ball per Schlagwurf zum 24:21 ins Netz. Nach Mikkelsens neuntem Treffer zum 22:24 hätte es 70 Sekunden vor dem Ende noch einmal eng werden können, doch mit einer frechen Aktion sorgte Sascha Pfattheicher beim 25:22 für die Entscheidung und legte umgehend nach zum 26:23. Das 24:26 von Kunkel ging bereits im Stuttgarter Jubel unter.

MT Melsungen: Simic, Sjöstrand; Lemke (1), Ignatow, Kunkel (3), Mikkelsen (9/4), Danner (2), Philipp Müller (1), Schneider, Allendorf, Birkefeldt, Michael Müller (3), Sidorowicz (5).

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (1), Häfner (2), Weiß (5), Schagen (5/5), Schweikardt, Späth, Markotic, Baumgarten, Röthlisberger, Burmeister, von Deschwanden (2), Pfattheicher (5), Schmidt (6).

Quelle: Thomas Wagner / ZVW
Fotoquelle: Alibek Kaesler

SAISONENDSPURT

Noch dreimal heißt es Heimspiel in der LIQUI MOLY HBL-Saison 2023/24 mit lautstarker Unterstützung!

 Im April empfangen die WILD BOYS den HSV Hamburg, bevor man Mitte Mai im Derby auf den HBW Balingen-Weilstetten trifft. Zum Abschluss der Saison gastiert der TBV Lemgo Lippe. Lasst uns die letzten Heimspiele gemeinsam rocken.

Also: Schnappt euch eure Freunde und kommt in die Halle!