TVB II schlägt den VfL und setzt sich an die Spitze

Vor einer spektakulären Kulisse in der Bittenfelder Gemeindehalle hat der TVB II im Spitzenspiel der Handball-BW-Oberliga den VfL Waiblingen mit 31:26 (17:16) bezwungen. Weil der TV Plochingen zeitgleich überraschend gegen Heiningen verlor, setzten sich die Bittenfelder an die Tabellenspitze. 

Schon vor dem Spiel hatte reger Betrieb geherrscht in Bittenfeld. Bereits zum Warm-up war die Gemeindehalle so gut wie ausverkauft, Fan-Clubs beider Mannschaften erzeugten eine Stimmung wie in alten Zeiten. Spätestens beim Anpfiff war die Halle komplett gefüllt. Von der ersten Sekunde an warfen beide Mannschaften alles in die Waagschale und zeigten den Fans hochklassigen Handball. Die Waiblinger gingen nach zwei Minuten mit 2:0 in Führung. Der TVB II antwortete jedoch gekonnt: Alexander Bischoff glich kurz darauf zum 3:3 aus (6.). Es folgte eine Phase, in der die Gäste jeden Treffer der Hausherren mit einem Gegentreffer beantworteten. Bis zum 8:8 (13.) blieb der Spielstand ausgeglichen. Während die Bittenfelder nach Treffern von Yannick Wissmann (14.) und Luca Mauch (18.) kurzzeitig mit 10:8 in Führung gegangen waren, drehten die Waiblinger das Spiel zum 13:11 (21.) Bis zur Pause kämpfte der TVB II gegen diesen Rückstand an. Erst kurz vor der Pause glich das Team zum 16:16 aus, nach einem verworfenen Siebenmeter der Gäste traf Luca Mauch zur 17:16-Halbzeitführung des TVB II. 

In der zweiten Hälfte ging es genauso weiter: Die Bittenfelder erhöhten ihre Führung auf 18:16 (31.), setzten sich aber nicht entscheidend ab. Einfache Fehler im Angriff und zu wenig Zugriff in der Abwehr ermöglichten es den Gästen, erneut zum 21:21 (38.) auszugleichen. Doch auch die Waiblinger schafften es nun nicht mehr, das Spiel zu drehen. Eine entscheidende Rolle hierbei spielte vor allem der TVB-Torhüter Nick Lehmann, der einen Sahnetag erwischte und seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden unterstützte. Nachdem Lukas Baumgarten (41.) disqualifiziert worden war, kam ein Bruch ins Spiel der Waiblinger. Die Hausherren nutzten ihre Chance und trafen durch Topscorer Maurice Widmaier zum 25:23 (43.). Aber die Waiblinger gaben noch lange nicht auf. Immer wieder riss der Spielmacher der Gäste, Alexej Prasolov, das Spiel an sich und versuchte, seine Mannschaft wieder in Schlagdistanz zu bringen. Die Abwehr der Bittenfelder stand in der Schlussphase aber noch besser als zu Beginn und Lehmann glänzte weiter im Tor. Letztendlich schafften es die Waiblinger nicht mehr, den Rückstand zu verkürzen, und die Bittenfelder legten im Gegenzug weitere Tore nach. Außer Widmaier überzeugte auch Luca Mauch, der mit acht Treffern ebenfalls einen entscheidenden Teil zum Sieg beitrug. Bis zum Abpfiff baute der TVB II den Abstand zum 31:26 aus und ging als Derbysieger vom Platz. Mit 30:10 Punkten überholten die Bittenfelder damit den TV Plochingen und den VfL Waiblingen in der Tabelle und stehen nun an der Spitze. 

TV Bittenfeld II: Sdunek, Lehmann, Bauer; Widmaier (9), Mauch (8), Lucas (4), Seiz (3/3), Bischoff (3), Wissmann (2), Bacani (2), Winger, Uskok, Traub, Eckert, Eberle.

Ausblick mit Michael Schweikardt

Vor der anstehenden zweiten Saisonhälfte der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga haben wir mit unserem Cheftrainer Michael Schweikardt gesprochen. Was sein bislang emotionalster Moment als Cheftrainer beim TVB gewesen ist und viele weitere spannende Sachen erfahrt ihr in diesem Interview.

Wie hast du deine ersten vier Monate als Cheftrainer wahrgenommen? 

„Wie erwartet, als interessante und verantwortungsvolle Aufgabe, die Arbeit mit den Spielern und allen anderen Verantwortlichen beim TVB ist gut. Alle haben bei uns das gleiche Ziel, den TVB voranbringen und sich persönlich verbessern. Ich bin zuversichtlich, dass wir die gesteckten Ziele auch erreichen können. Wir konnten schon Steigerungen im Verlauf der Hinrunde sehen, nun gilt es für uns eine Konstanz unserer Leistungen abzuliefern.“

Was war dein bislang emotionalster Moment in deiner noch jungen Amtszeit als Cheftrainer beim TVB?

„Der Auswärtssieg in Göppingen war mit Sicherheit der emotionalste Moment. Es war eine tolle Atmosphäre in der Halle und ein packendes Handballspiel. Umso schöner war es natürlich, dass der Siegtreffer erst in den letzten Sekunden erzielt wurde.“

Wie hast du die Entwicklung der Mannschaft und die Leistungen im Verlauf dieser Saison gesehen?

„Zufrieden können wir bislang nicht sein, dass zeigt schon die Punktausbeute. Es ist uns bisher leider nicht gelungen, die zeitweisen guten Leistungen konstant abzurufen. Ich spüre allerdings in der täglichen Trainingsarbeit, dass jeder einzelne Spieler sich der Situation bewusst ist und die nötige Leistungssteigerung unbedingt erreichen möchte. Wenn wir jetzt im Februar wieder alle Leistungsträger an Bord haben, bin ich mir sicher, dass wir gute Ergebnisse einfahren können.“

Wie wichtig ist eine Winterpause, um in Ruhe mit den Spielern arbeiten zu können?

„Wenn man mitten in der Saison als Trainer einsteigt, kann man nur punktuell Dinge ändern, daher ist eine Winterpause natürlich wichtig. Wir hatten mit einigen Nationalspielern und verletzten Spielern teilweise aber nur acht bis zehn Profis im Training. Mit diesen konnten wir viel im individuellen und athletischen Bereich arbeiten, zudem war es eine gute Gelegenheit, um einige Nachwuchsspieler mit ins Training einbauen zu können.“ 

Die WILD BOYS haben in der Hinrunde die zweitwenigsten Tore geworfen, wie möchtest du das ändern?

„Im Angriff haben wir mit Sicherheit am meisten Entwicklungspotential. Dies betrifft die individuellen Leistungen sowie aber auch das kollektive Offensivspiel, wo wir uns deutlich steigern wollen. Dazu haben wir in der Wintervorbereitung Dinge erarbeitet, von denen wir überzeugt sind, dass sie uns mehr Durchschlagskraft in der Rückrunde geben werden.“

Zum Start der zweiten Saisonhälfte trifft man auf Flensburg, die Rhein-Neckar-Löwen und den Bergischen HC, bevor das Derby gegen Göppingen ansteht. Wie entscheidend sind die ersten vier Spiele für die weitere Saison?

„Der Auftakt gegen zwei Vereine aus den Top 5 ist natürlich alles andere als einfach. Ebenso die Spiele beim Bergischen HC und das Derby gegen Göppingen werden harte und umkämpfte Spiele werden. Entscheidend ist in meinen Augen, dass wir konstantere und stabilere Leistungen abliefern. Dann bin ich mir sicher, wir werden in jedem Spiel Chancen haben etwas Zählbares mitzunehmen.“

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