„Wir müssen die Niederlage jetzt schnell abhaken und uns auf Sonntag konzentrieren“

Die Stimmen zum Spiel TuS N-Lübbecke vs. TVB Stuttgart (27:23) am 09.12.2021

Viggó Kristjánsson: „Ich muss sagen, es ist ziemlich schwer, das Spiel so kurz danach zu analysieren. Ich denke, wenn man einen Mann heute hervorheben kann, dann ist das Aljosa Rezar. Er hat unglaublich viel gehalten, vor allem in der ersten Halbzeit. Unsere Abwehr war meiner Meinung nach über die ganze Zeit ziemlich gut, wir kassieren dann aber am Ende, wenn Lübbecke nur noch ein oder zwei Pässe hatte, unglaublich viele Tore und das tut weh. Auch der Beginn der Partie war nicht schlecht, wir haben uns einige guten Chancen rausgespielt, aber es war eben immer Rezar da hinten. Wenn wir so viele gute Chancen verwerfen, ist es verdammt schwierig zu gewinnen. Eigentlich kassieren wir nur 27 Tore, das ist ok, aber das liegt natürlich auch daran, dass Lübbecke langsam spielt. Ansonsten sind wir sehr enttäuscht, dass wir die zwei Punkte nicht mit nach Hause nehmen können. Wir müssen die Niederlage jetzt schnell abhaken und uns auf Sonntag konzentrieren, das ist nochmal ein ganz wichtiges Spiel für uns.“

Roi Sanchez: „Erstmal Glückwunsch an Lübbecke und Emir zu dem verdienten Sieg. Ich glaube, wir haben das Spiel nicht so gut angefangen wie die letzten beiden Spiele. Insgesamt haben wir 6 technische Fehler in den ersten 14 Minuten gemacht, das ist einfach zu viel. Außerdem kamen viele Fehlwürfe dazu, welche auch dem Schlüsselspieler Aljosa Rezar zuzuschreiben sind, welcher meiner Meinung nach der beste Torwart der Liga ist, wenn es um das Halten von Außenwürfen geht. Trotzdem konnten wir das Spiel zur Halbzeit ausgleichen, mit einer guten Abwehr und auch mit einer guten Leistung von Pešić, vor allem in den ersten 15 Minuten. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns erneut nicht gut an das Zeitspiel und die langen Angriffe von Lübbecke anpassen. Wir spielen schnell, Lübbecke spielt langsam. Auch die rote Karte gegen Dominik Weiß und die darauffolgende Verletzung von Adam Lönn, hat uns ein bisschen kaputt gemacht. Ich glaube, Lübbecke hatte es insgesamt verdient, das Spiel zu gewinnen, weil sie in den Schlüsselmomenten besser waren als wir. Das ist dennoch ein gutes Spiel für uns, um zu lernen, dass Mannschaften wie Lübbecke, die im Schnitt acht bis neun Angriffe weniger spielen als wir, unangenehm zu spielen sind. Es kommenden weitere Gegner, die so spielen werden und wir müssen uns durch das Spiel heute weiterentwickeln, um in solchen Situationen besser darauf vorbereitet zu sein.“

Emir Kurtagic: „Ich muss meiner Mannschaft einfach ein riesen Kompliment aussprechen. Das, was sie leistet und die Rückschläge, die wir täglich einfach wegstecken und welches Herzblut und welche Leidenschaft diese Jungs trotzdem an den Tag legen, das ist einmalig. Deshalb ist das Spiel nebensächlich. Wir haben einen Moment in der zweiten Halbzeit, in dem es ein bisschen wackelt, aber wir haben das mit zwei Einzelaktionen überstanden. Wir haben heute eigentlich so gut wie das ganze Spiel geführt. Meiner Meinung nach haben wir zu viele einfache Tore im Rückzug bekommen, was aber einfach damit zu tun hat, dass die Mannschaft nicht mehr kann. Alle haben heute ihren Beitrag geleistet, dass wir diese beiden wichtigen Punkte in Lübbecke behalten. Deshalb kann ich meiner Mannschaft einfach nur gratulieren.“

TVB scheitert an starker Abwehr des Tus N-Lübbecke

Der TVB Stuttgart fuhr nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage mit Selbstbewusstsein nach Lübbecke. Zum 15. Spieltag traten sie beim Tabellen 16. an, um sich weiter von den Abstiegsplätzen in der LIQUI MOLY HBL entfernen zu können. Dies gelang ihnen jedoch nicht, auch aufgrund der zu starken Lübbecker Abwehr.

Die ersten Minuten der Partie waren ziemlich verspielt. Mit mehreren technischen Fehlern auf beiden Spielfeldseiten merkte man sowohl den WILD BOYS als auch dem Aufsteiger Lübbecke die Aufregung an. Das erste Tor verzeichnete schließlich Zharko Peshevski für die Stuttgarter. In der 5. Spielminute konnte Novemberneuzugang Ivan Pešić bereits seine zweite Parade feiern, 2:2 stand es zu diesem Zeitpunkt. Der sehr geduldige Angriff der Lübbecker war zu Beginn ziemlich erfolgreich, wodurch sie nach neun gespielten Minuten mit 5:2 davonziehen konnten. Durch zwei Tore von Kristjánsson konnte wieder auf zwei Tore Abstand verkürzt werden – 6:4.

Die Gastgeber stiegen immer wieder aus dem Rückraum hoch und erzielten dadurch freche Tore, wohingegen die Stuttgarter zu ungenau auf das Tor schossen. Dadurch fühlte sich Roi Sánchez in der 14. Minute beim Spielstand von 8:5 zur ersten Auszeit gezwungen, um das Spiel wieder in die andere Richtung zu drehen. Den ersten 7-Meter gab es in der 15. Minute für die Gastgeber und verhalf ihnen zu einem Spielstand von 9:5. Die Gäste aus Stuttgart versuchten immer wieder über die Außen freien Platz zu finden, aber der Lübbecker Keeper war mit einer Quote von 42% zu diesem Zeitpunkt nur schwer überwindbar.

Jerome Müller betrat in der 20. Spielminute nach seiner langwierigen Verletzungspause erstmals wieder die Platte und traf schon drei Minuten später zum 10:8. Wenig später wurde durch Adam Lönn das 10:9 erzielt und der Heimtrainer nahm seine erste Auszeit. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war der Spielstand erstmals wieder ausgeglichen, Hanusz traf letztendlich zum 12:12 Halbzeitstand.

Drei Minuten waren gespielt in der zweiten Halbzeit und erneut führten die Gastgeber aus Lübbecke, 15:13 war der Spielstand zu diesem Zeitpunkt. Doch die Stuttgarter blieben weiter dran und kamen durch Tore von Hanusz, dem Geburtstagskind Kristjánsson und Kapitän Zieker erneut zum Ausgleich. Nach sechsunddreißig gespielten Minuten stand es dann 16:16.

Doch auf die Aufholphase der Stuttgarter folgte auch wieder eine starke Phase des TuS, was mutige Treffer aus dem Rückraum und einen selbstbewussten Keeper bedeuteten. Zu dieser Form spielte auch die umstrittene rote Karte gegen Dominik Weiß den Gastgebern in die Karten, aber die WILD BOYS ließen sich nicht aus dem Konzept bringen. Sie holten erneut auf, sodass es in der 43. Minute 19:19 stand. Adam Lönn traf zum Ausgleich, kurz bevor er verletzungsbedingt das Feld verlassen musste.

Und so ging es immer wieder hin und her, bevor Ivan Pešić in der 47. Minute eine weitere starke Parade zeigte und somit die Stuttgarter in den Angriff brachte, was die erste Führung – 21:20 – seit dem 1:0 bedeutete. Der Cheftrainer des TuS N-Lübbecke nahm daraufhin eine Auszeit. Doch auch im ersten Angriff daraufhin scheiterten die Gastgeber an Ivan Pešić, welcher immer mehr in seine Form der vergangenen Spiele zurückfand.

Das Unentschieden hielt lange an und wurde immer wieder von beiden Keepern verteidigt. Knapp fünf Minuten vor dem Schlusspfiff war beiden Mannschaften die Anspannung deutlich anzumerken. Nach achtunffünfzig Spielminuten führten die Gastgeber erneut mit zwei Toren, woraufhin Manndeckung bei den Stuttgartern angesagt war, doch der Heimsieg des Aufsteigers konnte nicht mehr verhindert werden. Mit 27:23 verloren die WILD BOYS letztendlich zu deutlich in der Merkur Arena.

Trotzdem darf die Niederlage nicht mehr lange an dem Team von Roi Sánchez zehren, denn schon am kommenden Sonntag geht es um die nächsten zwei Punkte in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Um 16 Uhr empfängt der TVB die TSV Hannover-Burgdorf. Für die Partie sind aufgrund der neuen Corona-Auflagen in Baden-Württemberg nur 750 Zuschauer in der Porsche-Arena zugelassen. Daher gibt es keine Tickets mehr im freien Verkauf.

Kann der TVB gegen die Recken punkten?

Am Sonntag geht es für den TVB vor heimischer Kulisse gegen die TSV Hannover-Burgdorf.

Die niedersächsische Stadt Burgdorf liegt im Bundesland Niedersachsen. Die Region liegt im Übergangsgebiet der Landschaftsräume Lüneburger Heide und Mittelgebirge. Im Zentrum der Region liegt Niedersachsens Landeshauptstadt mit über 500.000 Einwohnern.

Zu Beginn der neuen Saison 2021/22 übernahm Christian Prokop das Amt des Cheftrainers vom Spanier Carlos Ortega, welcher von 2017 bis 2021 in Hannover als Coach fungierte. Christian Prokop bringt frischen Wind in das Team, welcher von Beginn der Spielzeit an deutlich spürbar zu sein schien.

Am vergangenen Donnerstagabend, den 02. Dezember war GWD Minden zu Gast in der Porsche-Arena. Beiden Vereinen war die Wichtigkeit des Spiels deutlich anzumerken, denn es ging um enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Minden kam als Tabellenschlusslicht mit bisher nur zwei Punkten in die Porsche-Arena, weshalb der TVB in der Favoritenrolle steckte. Die WILD BOYS kamen gut in das Spiel hinein, ein Grund hierfür war unter anderem die Neuverpflichtung im Tor Ivan Pešić. Bei seinem ersten Heimspiel in Stuttgart steuerte er mit 14 Paraden einen wichtigen Teil zum Sieg bei.

Aufgrund der neuen Corona-Verordnungen sind für das Heimspiel gegen die Recken lediglich 750 Zuschauer zugelassen. Unter der Einhaltung der 2G+-Regel sind wir dennoch froh, Sie in der Porsche-Arena begrüßen zu dürfen, denn die WILD BOYS benötigen jede mögliche Unterstützung von den Rängen.

Die Partie ist für das Team um Cheftrainer Roi Sánchez wichtig, denn es gilt, gegen die Teams in der Tabellenregion des TVB, zu welcher die TSV Hannover-Burgdorf zählt, zu punkten, um Abstand zwischen sich und die Abstiegsplätze schaffen zu können.