Die Stimmen zum Heimsieg gegen Erlangen

Jürgen Schweikardt: Wir kennen die Tabellensituation und wissen, wie wichtige diese Punkte heute sind. Wir haben das Spiel Erlangen gegen Balingen natürlich verfolgt und schon wahrgenommen, wie Rolf es geschafft hat, dass die Spieler mit einer ganz anderen Aggressivität und Körpersprache zu Werke gegangen sind. Auf das haben wir uns heute eingestellt und wollten dieses Duell auf jeden Fall gewinnen. Ich kann nur den Hut ziehen vor meiner Mannschaft, wie sie gefightet hat. Natürlich ist Jogi wieder ein Faktor und über Zeitz brauche ich nichts zu sagen. Ich möchte aber noch andere Spieler hervorheben. Zum einen Max Häfner, der angeschlagen war und eine überragende Spielsteuerung in der zweiten Halbzeit gemacht hat. Dann Zarko Peshevski, für den es mich riesig freut. Und Sascha Pfattheicher mit acht Toren, der ein junger Spieler ist und sein erstes Jahr auf der ersten rechtsaußen Position spielt.

Rolf Brack: Dreißig Tore ist das große Manko heute. Wir haben keine Zweikampfqualität gezeigt, vor allem gegen den Kreisläufer Peshevski, der heute wahrscheinlich seine beste Saisonquote aufweisen konnte. Auch als Christian Zeitz ausgewechselt wurde, kam Markotic und hat eine gute Leistung gezeigt. Dann kam Christian Zeitz in der zweiten Hälfte noch mal und hat eine richtige Galashow hingelegt. Deswegen entspricht des TVB mit sechs Toren auch dem, was beide Mannschaften heute verdient haben.

Christian Zeitz: Das Spiel hat denkbar ungünstig mit zweimal Zweiminuten für mich angefangen. Doch dann bin besser in die Partie reingekommen und habe auch meine Tore gemacht. Ich würde sagen, es war heute ein guter Einstand vor heimischem Publikum für mich. Die Unterstützung hier in der Halle war überragend und hat uns in den schweren Phasen der Partie wieder gepusht. Ich freue mich schon auf das Derby gegen Göppingen am kommenden Sonntag in der Porsche-Arena.

TVB siegt im 4-Punkte-Spiel

Der TVB hat zwei wichtige Punkte im Spiel gegen den HC Erlangen in der heimischen SCHARRena gesammelt.

Die Partie eröffnete Jogi Bitter mit einer Parade. Auch sein Gegenüber Nikolas Katsigiannis glänzte sofort, indem er den Wurf von Weiß parierte. Nach zwei weiteren Pfostentreffern gelang dem TVB das erste Tor der Partie in der vierten Spielminute durch Sascha Pfattheicher. Die Gäste zogen direkt nach. Nach einer frühen Zeitstrafe gegen den TVB konnte Erlangen erstmals mit 2:3 in Führung gehen. Mit dem Tor von Peshevski glichen die WILD BOYS erneut aus.

Die ersten Minuten deuteten eine spannende Begegnung an, die in der 11. Spielminute ein ausgeglichenes 4:4 auf der Anzeigetafel zeigte. Durch das dritte Tor von Markotic und dem Schlagwurf von Weiß baute der TVB die Führung auf drei Tore aus. In der 16. Spielminute stand es 8:5 und 10:7 (20.‘) für Stuttgart. Dennoch verkürzten die Gäste aus Erlangen erneut. Durch eine stabile Abwehrarbeit konnten die Stuttgarter den Ball gewinnen und mit dem Gegenstoßtor von Pfattheicher eine 4-Tore-Führung ausspielen. Auch im Angriff fand der TVB immer wieder Lösungen gegen die Abwehr der Gäste. Folglich führte der TVB mit 14:9 nach 26 gespielten Minuten. Erlangen hielt dennoch den Anschluss und verkürzte durch Firnhaber und Ivic. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnte Stuttgart die Führung erneut auf 16:12 ausbauen.

Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste durch drei Treffer in Folge und verkürzten dadurch den Spielstand auf 16:15. Lönn erlöste die Stuttgarter nach sieben Minuten mit dem ersten Tor. Der gut aufgelegte Bitter ermöglichte dem TVB die Führung auf drei Tore auszubauen. Nach 40 gespielten Minuten zeigte die Tafel ein 20:17 für Stuttgart. Der TVB konnte durch das sechste Tor von Pfattheicher und Zeitz die Führung in der 47. Minute auf fünf Tore ausbauen. Nach starkem Abwehrblock konnte erneut einen Gegenstoß auf Pfattheicher eingeleitet werden, der diesen erfolgreich verwandelt. Zehn Minuten vor Ende der Partie führte der TVB 27:21 und ließ sich auch in der verbleibenden Zeit nicht verunsichern.

Stuttgart führte über die Partie hinweg souverän und gewann verdient mit 30:24 gegen den HC Erlangen. Damit sicherte sich der TVB wichtige Punkte für das Ziel Klassenerhalt.

Sponsor of the day: Abellio

Unser heutiger Sponsor of the day beim Heimspiel gegen den HC Erlangen ist die Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH. Das 2015 in Stuttgart gegründete Eisenbahnverkehrsunternehmen befährt seit Mitte 2019 das Stuttgarter Netz/Neckartal und sorgt für Mobilität von tausenden Fahrgästen zwischen der Landeshauptstadt, Tübingen, Pforzheim, Heidelberg, Osterburken und Mannheim. Die Stuttgarter Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der Abellio GmbH, die in Deutschland zu den führenden privaten Anbietern im Schienenpersonennahverkehr zählt.

„Wir freuen uns, heute als Sponsor of the Day dabei zu sein und drücken den Wild Boys fest die Daumen für das Spiel gegen den HC Erlangen. Als neues Bahnunternehmen in Baden-Württemberg, das erst seit knapp acht Monaten im Netz Neckartal unterwegs ist, wollen wir heute in direkten Kontakt mit den Zuschauern kommen und Abellio vorstellen. Mit uns können die Fans aus der Region sicher, komfortabel und umweltbewusst zu den Heimspielen des TVB anreisen. Wir wollen zeigen, dass Bahnfahren Spaß machen kann. So wie Handball!“, schätzt Hannelore Schuster, Pressesprecherin bei Abellio, die Vorteile der heutigen Maßnahme ein.

Seit 2018 ist das Unternehmen Mitglied im TVB-Netzwerk Wirtschaft und damit auch Partner des TVB. Die Frage nach der Anbahnung zwischen Abellio und dem TVB beschreibt Schuster: „Handball ist ein Mannschaftssport, bei dem echtes Teamwork gefragt ist – so wie im Bahnverkehr. Das hat uns animiert, diese großartige Sportart als Sponsor zu unterstützen. Dass wir als regionales Unternehmen mit Firmensitz im Stuttgarter Norden den Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart unterstützen, das lag für uns dann schnell auf der Hand.“

Start in die Heimspiel-Serie

Den Fans des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart wird in den kommenden zweieinhalb Wochen das komplette Programm geboten in der Scharrena und Porsche-Arena: Gleich viermal in Folge ist der TVB Gastgeber. Los geht’s an diesem Donnerstag (19 Uhr) gegen den einzigen bayerischen Vertreter in der Liga, den HC Erlangen. „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt ein Brett“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Nach der Entlassung von Trainer Adalsteinn Eyolfsson hat der HCE unter seinem neuen Trainer Rolf Brack mit dem 32:27-Erfolg gegen den HBW Balingen-Weilstetten viel Selbstvertrauen getankt. Ein weiterer Erfolg in der Scharrena wäre für die Erlanger ein gewaltiger Schritt in Richtung Ligaverbleib – wie für die Stuttgarter auch.

Zumindest in drei der vier aufeinanderfolgenden Heimpartien stehen die Chancen nicht schlecht auf Punkte: Erlangen hat drei Punkte mehr als der TVB, Göppingen zwei und Balingen liegt lediglich aufgrund der besseren Trefferdifferenz vor dem TVB. Von sogenannten „Muss-Spielen“ will Schweikardt allerdings nichts wissen. „Ich habe viel zu viel mit anderen Dingen zu tun, um mich mit derartigen Rechenspielen zu beschäftigen“, sagt er. „Das bringt nichts.“

Der HC Erlangen hat den Rhein-Neckar Löwen beim 29:29 einen Punkt abgeknöpft und die Füchse Berlin mit 34:29 geschlagen. Die eine oder andere Niederlage in dieser Spielzeit fiel sehr knapp aus, sonst hätten die Franken mehr als 18 Punkte auf dem Konto. „Wir haben aber auch schon Punkte verschenkt, wenn ich nur an die Spiele gegen Berlin und Balingen denke“, sagt Schweikardt. Bei zwei Zählern mehr wäre der TVB gleichauf mit Mannschaften wie dem Bergischen HC und Göppingen. „Das muss uns Selbstvertrauen geben.“ Wie eng es in diesem Jahr zugeht in der höchsten Liga, ist leicht an der Tabelle abzulesen: Den TVB trennen zwar nur drei Punkte von den Abstiegsplätzen, ebenso wenig sind’s jedoch auf Rang elf. Der Vergleich zur vergangenen Saison zeigt, wie schwierig die Mission Klassenverbleib ist: Im Vorjahr hatte der TVB nach 23 Spieltagen 18 Punkte gesammelt, aber zehn Punkte Polster auf den vorletzten Rang. Die aktuell 15 Punkte hätten 2019 zum Ligaverbleib gereicht, der Drittletzte Eulen Ludwigshafen hatte am Ende nur 14.

Auch in seinem dritten Jahr nach dem Aufstieg in die erste Liga hatte sich der HC Erlangen von den hinteren Tabellenregionen ferngehalten. Mit 30 Punkten reichte es immerhin zu Rang neun. In dieser Saison hatten die Erlanger hin und wieder ein paar Probleme. Wozu sie jedoch fähig sind, zeigten sie zuletzt beim 32:27-Sieg gegen Balingen. „Das war schon sehr beeindruckend“, sagt Jürgen Schweikardt. „Vor allem das Tempospiel.“ Acht Gegenstoßtore kassierte Balingen in den ersten 30 Minuten, die Erlanger Außenspieler Christopher Bissel und Johannes Sellin waren zusammen für fast die Hälfte der Erlanger Tore verantwortlich.

Stark besetzt ist der Stuttgarter Gegner durch die Bank: im Rückraum mit den wurfgewaltigen Nico Büdel und Sime Ivic, am Kreis gleich dreifach mit dem norwegischen Vize-Weltmeister Petter Överby, Sebastian Firnhaber und Jan Schäffer und natürlich im Tor mit den ehemaligen deutschen Nationalkeepern Carsten Lichtlein und Nikolas Katsigiannis.

Bekannt sind die Erlanger für ihren großen Einsatz und ihr körperbetontes Spiel – es ist die Handschrift des neuen Trainers Rolf Brack. „Wir müssen von Anfang an dagegenhalten“, so Schweikardt. „Und wir brauchen unbedingt unsere Fans im Rücken.“

Es dürfte also heiß hergehen in der Scharrena – allerdings nur auf dem Spielfeld. Die Verantwortlichen haben Vorkehrungen getroffen, damit es keinen dritten Fehl- oder Feueralarm geben wird. Falls es in der Küche wieder zu einer Rauchentwicklung kommen sollte, werde zunächst ein optischer Alarm ausgelöst, sagt der TVB-Sicherheitsbeauftragte Sven Heib auf Anfrage. „Ein stiller Alarm sozusagen, dann wird geschaut, was los ist.“ Zur „Absicherung“ werde die Feuerwehr vor Ort sein.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW