Eine gute Halbzeit reicht nicht aus

Es ist passiert. Der TVB kassiert mit dem 20:27 gegen die HSG Konstanz 2 die erste Niederlage im Jahr 2020. Trotz einer guten ersten Halbzeit inklusive 10:9 Halbzeitführung musste man sich schlussendlich verdient geschlagen geben.

Die Wild Boys hatten sich für dieses Heimspiel viel vorgenommen. Man wollte unbedingt die Siegesserie ausbauen und die nächsten zwei Punkte gegen den Tabellendritten vom Bodensee einfahren. Dabei starteten beide Teams gut in die Partie und schenkten sich nichts. Dies belegt auch die ausgeglichene Statistik der Zwei-Minuten-Hinausstellungen.

Es entwickelte sich ein intensives, torarmes Spiel, in dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Die Bittenfelder Defensive um den Innenblock Andreas Maier und Alexander Bischoff agierte sehr gut und dahinter parierte Torhüter Daniel Sdunek zahlreiche freie Würfe. Nach zwanzig Spielminuten stand es 6:6 Unentschieden. Mit dem Pausenpfiff erzielte Martin Kienzle die 10:9 Halbzeitführung gegen den Tabellendritten Konstanz.

Mit Anpfiff der zweiten Hälfte schien das Bittenfelder Team mit den Köpfen noch in der Kabine zu sein. Innerhalb weniger Spielminuten kippte das bis dahin sehr ausgeglichene Spiel zugunsten der Gäste. Die Defensive knüpfte nicht mehr an die Leistung der ersten Hälfte an, die Offensive blieb weiterhin harmlos. Aus einem 12:12 resultierte durch Unzulänglichkeiten des TVB ein 13:19 Rückstand (43‘). Diese Schwächephase konnten die Bittenfelder nicht mehr korrigieren und kassierten eine letzten Endes verdiente 20:27 Niederlage.

Positiv in Erinnerung bleibt die gute und kompakte Defensivleistung der ersten Hälfte. Hieran müssen die Wild Boys auch kommenden Samstag anknüpfen und zeitgleich mehr Überzeugung in der Offensive zeigen. Denn dann geht es im nächsten Heimspiel gegen den formstarken TSV Weinsberg.

Es spielten: Sdunek, Rica-Kovac (1), Bischoff, Wisst, Widmaier (2), Gille (2), Kienzle (5), Haspinger, Nicolaus (2), Maier, Heling, Heib (2/1), Foege (6), Y. Wissmann

Die Stimmen nach der Punkteteilung gegen Leipzig

Jürgen Schweikardt: Wir sind glücklich über den Punkt, aber komplett zufrieden eben auch nicht. Wir hätten gerne zwei Punkte mitgenommen. Am Anfang drohte uns die Partie zu entgleiten, haben im Angriff einen Fehler nach dem anderen gemacht. Ende erster Halbzeit haben wir es dann besser gemacht. Ich finde, dass unsere Abwehr gemeinsam mit Jogi es bis zum Ende gut gemacht hat. Wir haben keine einfachen Würfe zugelassen und super verteidigt. Die Mannschaft hat er heute leidenschaftlich herausragend gemacht, daran müssen wir festhalten. Jetzt müssen wir abwarten, wie lange David ausfällt.

André Haber: Wir müssen froh sein, dass wir zum Schluss noch einen Punkt geholt haben, weil wir ganz vernünftige letzte drei bis vier Minuten hatten. Dennoch ärgere ich mich etwas, dass wir nicht beide Punkte geholt haben, denn das wäre heute möglich gewesen. Das hat man insbesondere in den ersten 20 Minuten gesehen, als wir meiner Ansicht nach die bessere Mannschaft waren und mit 12:7 geführt haben. Danach hatten wir weniger Durchschlagskraft und haben zu wenig geschafft um hier mit zwei Punkten nach Hause zu fahren.

Jogi Bitter: Wir haben nicht aufgehört zu kämpfen. Wir haben von vielen Einzelaktionen gelebt und stark verteidigt. Dass man einen Philipp Weber nicht komplett unter Kontrolle kriegt, versteht sich von alleine. Ich bin froh über den Punkt, denn wir hätten nach diesem großen Fight, nicht unbedingt großes Spiel, auch ohne Punkte dastehen können.

Samuel Röthlisberger: In der ersten Halbzeit haben wir ein, zwei leichte Ballverluste und dadurch dann entsprechend auch einen Rückstand, welchen wir dann aber stark wieder aufholen. Wir haben stark gekämpft und in der zweiten Halbzeit dann alles reingeworfen. In dieser Saison haben wir schon öfters solche Spiele am Ende noch verloren. Heute haben wir in so einem engen Spiel dann Mal einen Punkt geholt und das war auch extrem wichtig!

TVB holt Remis im ersten Heimspiel 2020

Verletzungsbedingt musste Trainer Jürgen Schweikardt auf Nick Lehmann, Robert Markotic und Alexander Schulze verzichten. Dafür rückten Finn Hummel und Luis Foege in den Bundesligakader.

Das erste Tor der Partie gelang Adam Lönn für den TVB durch einen Tempogegenstoß-Treffer. Dennoch schafften es die Gäste aus Leipzig direkt mit zwei Toren in Führung zu gehen. Den ersten 7-Meter der Partie netzte Zieker souverän ein, beim zweiten scheiterte er dann jedoch am Leipziger Torhüter Vortmann. Dank zwei starker Paraden von Jogi Bitter konnten die Gäste dem TVB nicht direkt davonziehen und den WILD BOYS gelang in der 13. Minute durch Rudolf Faluvegi der Ausgleichstreffer zum 6:6. Aufgrund zu vieler Fehler im Angriff der Gastgeber stand nach 24 Minuten die erste 4-Tore Führung für Leipzig auf der Anzeigetafel – 8:12. Nachdem Bitter eine Zeitstrafe erhalten hatte, bekam Finn Hummel die Chance, sich auf großer Bühne zu zeigen. Diese wusste er sofort zu nutzen und parierte den ersten Wurf der Gäste auf sein Tor. Kurz vor der Halbzeit gelang es Max Häfner noch den Ball im gegnerischen Tor unter zu bringen und so ging es mit 12:14 in die Kabinen.

Zum Start der zweiten Halbzeit erzielte David Schmidt den Anschlusstreffer zum 13:14. Das Spiel wurde dann nach ein paar Unachtsamkeiten der Leipziger Abwehr wieder richtig eng und bis zum Schluss konnte sich keines der beiden Teams mehr entscheidend absetzen. 

In der 48. Minute netzte Dominik Weiß zum 21:20 und somit auch zur ersten TVB-Führung seit der ersten Spielminute. Einen großen Anteil daran, dass der TVB bis zum Schluss um die Punkte mitmischen konnte, hatte Jogi Bitter durch seine vielen starken Paraden. 

Kurz vor Ende der Partie hatten die Stuttgarter sogar noch die Chance mit zwei Toren in Führung zu gehen und somit die zwei Punkte sicher zu machen, doch dies schafften die Jungs von Schweikardt nicht und so stand am Ende dank Dominik Weiß Treffer 5 Sekunden vor Schluss ein 25:25 auf der Anzeigetafel.