Die Stimmen nach der Niederlage gegen Lemgo

Jürgen Schweikardt: Wieso wir heute verloren haben, ist eigentlich relativ einfach. Wir waren in allen Bereichen des Handballspielens schlechter. Von der Torhüterleistung, über eine schlechtere Zweikampfquote in Abwehr und Angriff, bis hin zur schlechteren Wurfquote. Das in Summe ist einfach zu wenig, um hier heute Punkte mitzunehmen. Wir sind heute ganz gut ins Spiel reingekommen und dann schießen wir ein, zwei Mal an die Latte, machen einen von Außen nicht und bekommen im Gegenzug ein paar Tore und dann war es, wie als ob der Mut meiner Spieler nicht mehr da war. In der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit bekommen wir dann zehn Gegentore, was einfach zu viel ist. Wir dürfen da nicht so einfach umfallen.

Florian Kehrmann: Man muss sagen, dass in der Bundesliga jeder Sieg wichtig ist, das wissen wir auch schon aus der Hinrunde. Wir haben eine schwierige Situation zu bewältigen, weil wir mit Fabian van Olphen sozusagen unseren Papa der Mannschaft verloren haben. Ich glaube wir müssen einfach schauen, dass wir auf uns gucken und weiterhin unsere Hausaufgaben machen. Wir haben jetzt nächste Woche ein sehr schweres Auswärtsspiel in Balingen, müssen schnell regenerieren und dann bereiten wir uns intensiv auf das Spiel vor.

Johannes Bitter: Wir kommen eigentlich gut ins Spiel rein, haben das Spiel sogar ein bisschen in der Hand am Anfang, machen aber dann zu viele Fehler in Folge, sodass Lemgo wieder voll im Spiel ist. Dann haben wir es einfach nicht mehr geschafft, das Ding umzubiegen. Wir haben zu viele leichte Tore hinten bekommen und zu viele leichte Chancen hinten vergeben. Es gibt viele Gründe, warum wir es nicht geschafft haben, obwohl wir es hätten schaffen können, wenn man das Spiel sieht.

TVB unterliegt im ersten Pflichtspiel 2020 in Lemgo

Die WILD BOYS reisten zum ersten Pflichtspiel im neuen Jahr nach Lemgo. Nicht im Kader standen an diesem Sonntagnachmittag Nick Lehmann, für den der A-Jugendliche Finn Hummel in das Team gerückt war, Robert Markotic und Manuel Späth. Dafür war Alexander Schulze, welcher erst am vergangenen Freitag ein Zweitspielrecht für den Bundesligisten erhalten hatte, schon mit von der Partie.

Das erste Tor fiel, nach starker Parade von Bitter, durch Zarko Peshevski für den TVB Stuttgart. Beide Teams fanden gut in das Spiel und zu Beginn gelang es keiner Mannschaft sich abzusetzen, weshalb es nach 8. Minuten 4:4 stand. Doch dann leisteten die Stuttgarter gute Abwehrarbeit und so traf Pfattheicher zur ersten zwei Tore-Führung. Nach zwei Pfostentreffern des TVB bekamen die Gastgeber die Chance wieder auszugleichen, doch Jogi Bitter war da und verhinderte dies. Die darauffolgende zweiminütige Überzahl konnten die Stuttgarter nicht nutzen, um sich abzusetzen, und so stand es nach 14 Minuten 5:6.

Den Gästen passierten nun zu viele Fehler im Angriff, weshalb Lemgo durch einen Doppelschlag von Elisson zum 7:7 in der 18 Minute ausgleichen konnte. Lemgo nutzte die schwache Phase und zog mit 10:7 davon. Nach zehn torlosen Minuten auf Seiten des TVB brachte Zieker die Stuttgarter in der 25. Minute wieder auf zwei Tore ran.

Durch den dritten verwandelten 7-Meter von Elisson stellte er das erste Mal auf + 4 Tore für seine Mannschaft. Nachdem Schmidt in diesem Spiel schon mehrmals im Pech war, machte er es wieder besser und verkürzte direkt darauf auf einen drei Tore-Abstand. In letzter Sekunde des ersten Abschnitts erzielte Lemgo das 15:11.

Auch die zweite Hälfte begann mit einer Parade von Bitter. Das Team um Jürgen Schweikardt bekam die Möglichkeit wieder auf zwei Tore ranzukommen, doch Weiß scheiterte, wie auch schon in Hälfte eins, erneut am Pfosten – 18:16 nach 38 Minuten. Der TBV reagierte gut auf die nur kurz andauernde Drangphase der Stuttgarter und zog in den darauffolgenden Minuten mit 22:16 davon. Wieder war es Zieker, der die torlosen Minuten auf Seiten der WILD BOYS beendete und nach 45 Minuten zum 22:17 einnetzte.

In der Schlussphase gelang es dem TVB nicht näher als vier Tore ranzukommen, was unter anderem an der schwachen Angriffsleistung lag. So ging das erste Pflichtspiel im Jahr 2020 mit 27:23 verloren.