Den Lauf fortsetzen

Lange hatte sich der TVB II aufgrund der Verletztenmisere sehr schwergetan, doch nun läuft’s endlich.

Auf zwei Siege folgte ein überraschendes 22:22 des Außenseiters im Heimspiel gegen den Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen, der bis dahin nur zwei Punkte abgegeben hatte. Gefreut über den Auftritt hat sich der Bittenfelder Coach Thomas Randi: „Wir haben es geschafft, wieder sehr lange eine konzentrierte Leistung abzuliefern.“ Die Abwehr inklusive Torhütern stehe schon seit den vergangenen Spielen deutlich besser. Insbesondere lobt der Trainer diesmal Fynn-Luca Nicolaus und Andreas Maier. Trotz der Doppelbelastung mit dem Spiel in der A-Jugend-Bundesliga am selben Morgen hätten sie genauso wie Alexander Bischoff ihre Sache im Abwehr-Mittelblock „perfekt gemacht“.

Wie ist es zu erklären, dass das Team nach der schlimmen Niederlagenserie zu Beginn der Saison so eindrucksvoll zurückgekehrt ist? „Es hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun“, sagt Randi. Das habe seine Mannschaft nun wiedergewonnen. Dass es lange spielerisch nicht klappte, hatte freilich nicht zuletzt mit den Ausfällen der großen Leistungsträger Simon Baumgarten und Alexander Heib zu tun. „Wir haben viel mit unterschiedlichen Aufstellungen gespielt.“ Und jetzt stehe das Grundgerüst der Mannschaft wieder. Dadurch agiere das Team gut im Kollektiv – und Torgarant Martin Kienzle müsse nicht mehr die Verantwortung im Angriff fast alleine tragen. Am Samstag wollen die Bittenfelder im vorletzten Spiel des Jahres bei einem direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg nachlegen. Thomas Randi warnt aber vor dem temporeich agierenden Vorletzten TSV Zizishausen, insbesondere vor dessen Schlüsselspieler Cornelius Maas.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung

HBL terminiert weitere Spieltage

Vorverkauf startet am Dienstag, 17.12.

Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga hat weitere Spieltage der laufenden Saison 2019/2020 terminiert. Der TVB Stuttgart startet am Sonntag, den 02.02.2020 beim TBV Lemgo Lippe ins neue Jahr. Eine Woche später, am 09.02.2020, empfängt die Mannschaft von Trainer Jürgen Schweikardt den SC DHfK Leipzig zum ersten Heimspiel 2020 in der Porsche-Arena. Auch die beiden Derbys gegen Frisch AUF! Göppingen und HBW Balingen-Weilstetten am 23.02.2020, bzw. am 01.03.2020, werden in der Porsche- Arena ausgetragen.

Das letzte Heimspiel des TVB im laufenden Jahr gegen die Füchse Berlin am 29.12.2019 in der Porsche-Arena ist indes mit 6.211 Zuschauern restlos ausverkauft. Für die Partie gegen den THW Kiel am kommenden Sonntag gibt es noch vereinzelt Karten zu erwerben.

Der Vorverkauf für die bereits fix terminierten Heimspiele startet am kommenden Dienstag (17.12.2019). Tickets hierfür gibt’s unter easyticket.de oder direkt in der Geschäftsstelle des TVB Stuttgart (Steinbeisstraße 13, 71332 Waiblingen oder unter 07151 / 5000170).

Historisch: Dritter Erstliga-Sieg in Serie

Darauf hat der TVB Stuttgart viereinhalb Jahre warten müssen: Mit dem verdienten 31:28-Sieg (13:10) gegen die MT Melsungen hat er zum ersten Mal drei Spiele in der ersten Handball-Bundesliga hintereinander gewonnen. Die Protagonisten in der mit 2251 begeisterten Fans ausverkauften Scharrena waren der Torhüter Johannes Bitter, der neunfache Torschütze Sascha Pfattheicher und Dominik Weiß (8 Tore). Dem „Langen“ gelang zwar nicht alles, er erzielte aber wichtige Treffer in entscheidenden Phasen.

Aus dem Bruderduell zwischen Kai und Max Häfner wurde nichts: Der Melsunger trat die Reise nach Stuttgart wegen einer Grippe ebenso erst gar nicht an wie sein Mannschaftskollege Felix Danner. Vor allem Häfners Ausfall schmerzte den Favoriten. Häfners Vertreter, der Ex-Bittenfelder Stefan Salger, erwischte keinen guten Tag.

Doch auch der TVB trat nicht in Bestbesetzung an: Die Schulter von Adam Lönn machte einen Einsatz unmöglich. Dessen Vertreter Dominik Weiß ersetzte den Schweden aber insgesamt gut. Die Melsunger versuchten, mit einer 5:1-Deckung den Stuttgarter Spielaufbau zu stören. Das funktionierte ordentlich: Der TVB tat sich schwer, suchte die Lücken am Kreis, fand sie aber selten. In der zunächst torarmen Partie brachte der beste Melsunger, der Spielmacher Lasse Mikkelsen, sein Team nach acht Minuten mit 3:2 in Führung.

Die währte allerdings nicht lange, weil der TVB in der Defensive sehr gut arbeitete. Die Shooter Salger und Julius Kühn kamen nicht in Position und leisteten sich zudem etliche Fehler. Allen voran der deutsche Nationalspieler stand zunächst neben sich. Mit drei Toren in Folge setzte sich der TVB nach 17 Minuten zum 7:4 ab – es folgte die Auszeit von Gästetrainer Heiko Grimm. Der stellte seinen Rückraum um, ohne Erfolg jedoch. Pfattheicher stellte mit dem 9:5 die erste Vier-Tore-Führung für den TVB her (20.).

Beim Heimteam ging zwar auch mancher Pass ins Leere, die Fehlerquote der Gäste war aber noch höher. So hielt der TVB seinen Vorsprung bis zum 11:7, nachdem Bitter ins leere Melsunger Tor getroffen hatte. Dann brachten die unsicheren Schiedsrichter Thomas Kern und Thorsten Kuschel Hektik ins Spiel, trotzdem ging der TVB mit der 13:10-Führung in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt war damit zu rechnen, dass die Melsunger eine andere Leistung an den Tag legen würden. Und so kam es auch. Kühn übernahm Verantwortung, verkürzte zum 11:14 und 14:16 aus Sicht der Gäste. Die Fehler im Angriff stellten sie allerdings nicht ab, der TVB schnappte sich immer wieder Bälle. Und die verwandelte Pfattheicher eiskalt. Beispielsweise mit drei Toren in Folge zum 20:15 (38.). Bei diesem Polster blieb’s bis zum Siebenmeter-Heber von Patrick Zieker zum 22:17 (43.). Der TVB hatte den Rückraum der Gäste weiterhin im Griff, sie mussten es über die Außen versuchen und hatten damit auch einige Male Erfolg. So verkürzte der Nationalmannschafts-Außen Tobias Reichmann zum 20:23 (48.). Zu schnell kassierten die Stuttgarter nun Gegentreffer, immer wieder fand Mikkelsen eine Lücke. Auf der anderen Seite überzeugte Weiß mit einer starken Wurfquote und hielt mit seinen Toren den Gegner auf Abstand.

Dennoch blieb die Partie bis zum Ende spannend. Michael Allendorf brachte Melsungen beim 25:27 (53.) nach langer Zeit auf zwei Tore heran. Beim TVB schlichen sich nun auch Konzentrationsfehler ein. Mikkelsens Treffer zum 26:28 läutete die dramatischen letzten fünf Minuten ein. In denen lief Bitter richtig heiß. Der Weltmeister hatte zuvor zwar auch schon sehr gut gehalten, doch nun war er kaum mehr zu überwinden. Drei freie Würfe hielt er hintereinander, den 27:28-Abschluss konnte aber auch er nicht verhindern.

Eineinhalb Minuten vor dem Ende sicherte ausgerechnet Robert Markotic, der zuvor kaum Spielanteile hatte, mit dem 29:27 zumindest einen Punkt. Es wurden zwei daraus, weil Max Häfner 32 Sekunden vor Schluss den Ball zum 30:28 ins Netz hämmerte. Nach einer weiteren fantastischen Parade von Bitter war es Manuel Späth vorbehalten, den 31:28-Endstand zu erzielten.

Mit diesen beiden Bonuspunkten hat der TVB den Abstand auf die Abstiegsränge auf sechs Punkte vergrößert.

TVB Stuttgart: Bitter (1), Lehmann; Häfner (2), Asgeirsson, Weiß (8), Faluvégi (1), Späth (3), Markotic (1), Röthlisberger, Zieker (4/3), Pfattheicher (9), Pesevski (1), Schmidt (1), Wieling.

MT Melsungen: Simic, Sjöstrand; Maric (1), Kühn (4), Lemke, Reichmann (5), Ignatow, Kunkel, Mikkelsen (10/4), Schneider (2), Allendorf (4), Sidorowicz, Salger (2), Pavlovic

Quelle: Thomas Wagner / ZVW