Schwache erste Hälfte führt zur Niederlage

Im Heimspiel gegen den Tabellenfünften HC Neuenbürg kassiert der TVB eine 29:32 Niederlage. Die kämpferische Leistung in der zweiten Spielhälfte konnte den miserablen Start in der ersten Hälfte nicht kompensieren.

Die Wild Boys hatten sich für das Heimspiel am vergangenen Samstag in der heimische Gemeindehalle viel vorgenommen. So versuchte man von Beginn an aus einer stabilen Abwehr schnell nach vorne zu spielen. Dieses Vorhaben konnte der TVB allerdings nur die ersten fünf Minuten umsetzen. Der gut spielende Aufsteiger aus Baden lies sich nicht beirren und spielte sich souverän einen 3:9 Vorsprung (13.) heraus. In dieser Phase des Spiels funktionierte sowohl in der Offensive als auch in der Defensive nahezu nichts. Es schien fast so als würde man sich seinem Schicksal ergeben. Sinnbildlich dafür kassierte der TVB mit dem Halbzeitpfiff das völlig überflüssige 11:18.

Trainer Thomas Randi fand offenbar die passenden Worte in der Halbzeitpause. Ein gänzlich anderes Auftreten war nun festzustellen. Tor um Tor kämpften sich die Bittenfelder wieder heran.

Die Wild Boys schafften nun immer wieder Ballgewinne in der Defensive, die dann im Angriff in Tore umgemünzt wurden. Bis zur 41. Minuten schaffte man den Vorsprung der Gäste auf drei Tore schmelzen zu lassen. Die Gäste hielten jedoch erneut dagegen. Mehr als auf zwei Tore konnten sich die Blau-Weißen nicht mehr herankämpfen. Am Ende musste sich der TVB nicht unverdient mit 29:32 geschlagen geben.

Erneut stehen die Wild Boys ohne Punkte da. Wie so oft kommt man zum Entschluss, dass eine gute Hälfte nicht ausreichend ist, um Spiele in der BW-Oberliga zu gewinnen. Die Mannschaft muss nun schleunigst den Hebel umlegen. Einfach wird dies nicht. Der TVB trifft nächstes Wochenende auf die H2Ku Herrenberg.

Es spielten: Wersch, Sdunek, Bischoff (4), Gille (3), Widmaier, Kienzle (9/2), Haspinger (3), W. Wissmann (3), Maier (1), Foege (1), Heling (1), Porges, Kornmann (4)

TVB goes university

Gemeinsam mit der Effektiv Online-Marketing GmbH veranstaltete der TVB Stuttgart, vertreten durch Philipp Klaile, Leiter Vertrieb & Kommunikation, einen Workshop an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Schwerpunkt der Veranstaltung war dabei die Einführung in SEO (Suchmaschinenoptimierung), Advertising und Usability-Optimierung, welche die Marketing-Experten Nico Wutschijewitsch und Denise Radimersky von Effektiv den Studierenden näherbrachten. Der Umgang mit Social Media beim TVB Stuttgart diente hierfür als Praxisbezug. Die Studierenden der HdM aus dem Studiengang Werbung & Marktkommunikation waren begeistert und konnten an einen marketingtheoretischen und zugleich sportnahen Workshop teilnehmen.

Der TVB unterliegt dem BHC

Nach zuletzt guten Leistungen hat der Handball-Erstligist TVB Stuttgart einen schweren Rückschlag hinnehmen müssen: Bei der 25:31-Niederlage (14:17) in der mit 2251 Zuschauern ausverkauften Stuttgarter Scharrena war der TVB dem Bergischen HC in allen Belangen deutlich unterlegen. Es war ein Tag zum Vergessen für das Team von Trainer Jürgen Schweikardt.

Dabei waren die Aussichten, endlich den ersten Liga-Heimsieg seit dem 14. Februar einzufahren, bestens. Zum dritten Mal in Folge war der komplette Kader beisammen, die Bergischen Löwen dagegen waren mit einigen personellen Sorgen angereist. Davon indes war in der Scharrena nichts zu sehen: Sie spielten wie aus einem Guss, während der TVB merkwürdig gehemmt und teilweise fantasielos wirkte.

Zu Beginn drückten beide Mannschaften aufs Tempo – und beide versuchten, die gegnerische Deckung mit Einlaufen an den Kreis in Bewegung zu bringen. Zarko Pesevski brachte den TVB mit einem schönen Heber zum 3:2 (4.) erstmals in Führung. Dann übernahmen die Gäste mehr und mehr das Kommando. Sie spielten, angeführt vom starken Spielmacher Linus Arnesson, sehr klug und variabel. Die TVB-Defensive offenbarte ungewohnte Schwächen, bekam den Kreisläufer Max Darj nicht unter Kontrolle.

Nach 13 Minuten führte der BHC mit 7:4 – es war höchste Eisenbahn für eine Auszeit. Schweikardt stellte den kompletten Rückraum um: Rudolf Faluvégi, Adam Lönn und Robert Markotic kamen für Max Häfner, Dominik Weiß und David Schmidt. Viel besser wurde das Spiel dadurch nicht. Zu hastig und aus schlechten Positionen suchte das Heimteam den Abschluss. Der Gästetorhüter Christopher Rudeck hatte mit den oft harmlosen Würfen meist wenig Mühe, zudem fehlte den Anspielen an den Kreis die Präzision.

Auf der anderen Seite stand Johannes Bitter auf verlorenem Posten – und hatte auch Pech: Beim 5:8 parierte er einen Siebenmeter von Jeffrey Boomhouwer, doch der Nachwurf saß. Nach dem 6:10-Rückstand (20.) kämpfte sich der TVB heran. Nach einem Treffer von Lönn und zwei Kontertoren von Sascha Pfattheicher sowie Patrick Zieker stand’s 10:11 (24.). Mit dem Ausgleich wurde es aber nichts. Der TVB bekam seine Deckung einfach nicht dicht, störte die Rückraumwerfer des BCH zu spät und verlor Darj am Kreis immer wieder aus den Augen. Beim 14:17-Halbzeitrückstand bestand aber noch Hoffnung, dass sich der TVB in der Pause besinnen würde.

Doch weit gefehlt: Der BHC hatte auch im zweiten Spielabschnitt alles im Griff. Nahezu jeder Wurf landete hinter Bitter im Kasten. Im Angriff musste sich Stuttgart gegen die schnelle und aufmerksame Abwehr der Löwen quälen, bekam keinen Fluss in die Aktionen. Dem Rückraum fehlte die Durchschlagskraft, der zuletzt starke David Schmidt erwischte gegen seinen künftigen Club einen schwachen Tag – wie auch Häfner und Weiß.

Die Gäste blieben souverän, lagen nach 40 Minuten mit 24:17 vorne. Damit war die Partie so gut wie entschieden. Schweikardt wechselte erneut sein Personal, brachte zudem Nick Lehmann für Bitter und versuchte es mit dem siebten Feldspieler. Sämtliche Maßnahmen änderten nichts an der Überlegenheit der Gäste. Beim 19:28 (48.) steuerte der TVB auf ein Debakel zu. Dazu indes kam’s nicht. Bitter kehrte für zwei Strafwürfe aufs Feld zurück und blieb zweimal Sieger, auch Lehmann parierte den einen oder anderen Ball.

Nach dem 22:31 hübschten drei Tore in Folge von Lönn, Tim Wieling und Häfner zum 25:31-Endstand das Resultat ein wenig auf. Eine enttäuschende Leistung des TVB war’s dennoch. Und durch den Sieg der Eulen Ludwigshafen gegen die HSG Nordhorn-Lingen schrumpfte das Polster auf den ersten Abstiegsrang auf einen Punkt.

TVB Stuttgart: Bitter, Lehmann; Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvégi (1), Späth (1), Lönn (5), Markotic (3), Röthlisberger (1), Zieker (4), Pfattheicher (2), Pesevski (4), Schmidt (1), Wieling (1).

Bergischer HC: Rudeck, Klama; Darj (5), Weck (2/1), Nippes (2), Majdzinski (1), Baena (1), Fraatz (3), Babak (2), Szücs, Damm, Gutbrod (1), Arnessson (5), Johannsson, Boomhouwer (6), Stutzke (3).

Quelle: Thomas Wagner, ZVW