U19 JBLH: Niederlage in Günzburg markiert den Tiefpunkt in der Saison

VfL Günzburg gegen TV Bittenfeld 28:25 (13:10)

Nach der enttäuschenden Leistung gegen die JSG Balingen-Weilstetten lässt der TVB nun auch beim Tabellenletzten VfL Günzburg zwei Punkte liegen. „Alles, was wir in den letzten Spielen richtig gemacht haben, ist bei diesem Spiel schiefgelaufen“, könnte das Resümee lauten.

Es passte einfach nichts zusammen, an diesem Sonntagnachmittag. Die Young Boys starteten schlecht in die Partie und lagen relativ schnell mit 4:1 zurück. Zwar war die anzunehmende Überlegenheit der Bittenfelder in einzelnen Spielaktionen deutlich erkennbar, aber zu einer geschlossenen Mannschaftsleistung reichte es heute trotzdem nicht. 

Die mäßige Abwehrleistung ließ es zu, dass die Gastgeber lange Angriffe spielen konnten und im Angriff wollte der Ball einfach nicht den Weg ins gegnerische Tor finden. Der TVB bekam keinen Zugriff auf das Spiel und so ging es mit 13:10 in die Kabine. 

Im zweiten Durchgang lief das Spiel genauso weiter. Der Gastgeber spielte weiterhin sehr ambitioniert, während die Bittenfelder in der Abwehr nicht konsequent genug agierten und vorne viel zu viele Bälle wegwarfen. Und so kam es, wie es kommen musste, und die Partie ging mit 28:25 verloren. 

Damit hat der TVB das eine Ziel, an der Meisterrunde teilzunehmen, verfehlt. „Natürlich schlägt jetzt auch ein wenig durch, dass wir seit Saisonbeginn viel Verletzungspech hatten und einfach zu wenig mit voller Besetzung trainieren konnten. Aber zwischenzeitlich waren wir gut eingespielt und haben sehr gute Leistungen gezeigt.  Die letzten beiden Spiele wollen wir nun nutzten, um uns neu zu sortieren, damit wir das nächste Ziel, die Direktqualifikation für das nächste Jahr, angehen können.“, lautet die Zusammenfassung des Trainerstabs

Nächste Woche empfängt der TV Bittenfeld die HG Oftersheim-Schwetzingen. Das Spiel findet am Sonntag, den 10.11. um 17:00 Uhr, in der Gemeindehalle Bittenfeld statt. 

Für den TVB am Ball: Hummel, Rothwein; Agner (2/1), Foege (11), Fröschle, Hoffmann, Keim (2), Klein, Kusche (2), Maier (2), Nicolaus (4/1), Siebel, Theurer, Wisst (2)

Inklusionsprojekt zu Gast in der Porsche-Arena

Der Leutenbacher VfB-Fanclub OFC Weiß-Rote Schwoba Leutenbach 2002 macht erneut ein gemeinsames Inklusionsprojekt mit dem Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart und hat 80 Interessierte zum Handballspiel in die Porsche Arena eingeladen. Gegner war kein geringerer als der amtierende deutsche Handballmeister SG Flensburg-Handewitt. Die Teilnehmer kamen aus der Paulinenpflege Winnenden, dem Alten- und Pflegeheim Haus Elim, der Neckartalwerkstätten des Caritasverbands Stuttgart, dem Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart sowie Freunden und Familien, die dem Fanclub nahestehen.

Zahlreiche Vereinsmitglieder begleiteten die Aktion und mischten sich unter die Interessierten aus den sozialen Einrichtungen und feuerten ihre „blau-weißen“ kräftig an. Eine dramatische und hektische Partie entwickelte sich, der TVB zeigte eine bravouröse Leistung und trotzte dem Favoriten aus Flensburg am Ende ein Unentschieden ab. Mit 23:23 ein toller Erfolg zur großen Freude der Gäste aus Winnenden und der Umgebung.

Überragend war an diesem Abend auch TVB-Torhüter und Weltmeister Jogi Bitter, der viele Bälle abwehren konnte und mit 16 abgewehrten Würfen einen großen Anteil am Erfolg hatte.
Marcel aus der Paulinenpflege staunte mit glänzenden Augen – den „Jogi“ würde ich für diese Leistung gerne einmal „drücken“. Wenige Zeit war er dem jungen Mann aus der Paulinenpflege schon ganz nah, auf dem Weg in die Kabine kam es spontan zu einem kurzen Treffen und auch für ein Selfie mit seinen Mitbewohnern war noch genug Zeit da. Ich komme ganz bald wieder, um Dich und den TVB zu sehen, sagte Marcel strahlend zum 2,05 m großen Handball-Torhüter.

Wir freuen uns sehr, dass wir diese integrative und sportartenübergreifende Aktion jedes Jahr durchführen dürfen und der TVB ein sehr herzliches soziales Engagement pflegt, so der 1. Vorsitzende der Weiß-Rote Schwoba Benjamin Layer.

Pressemitteilung: OFC Weiß-Rote Schwoba Leutenbach 2002 e.V.

Der TVB klaut dem Meister einen Punkt

Ordentlich gespielt hat der TVB gegen die Top-Teams der Liga schon öfter, am Ende indes blieb meist nur die Anerkennung des Favoriten hierfür. Am Samstagabend sah’s 35 Sekunden vor dem Ende erneut danach aus, als ginge der TVB trotz aufopferungsvollem Kampf und großartiger taktischer Disziplin leer aus: Mit 23:22 führten die Flensburger, erst zum zweiten Mal überhaupt im Spiel nach dem 22:21 in der 56. Minute. Die Gästeabwehr schnappte sich einen Pass von Max Häfner an den Kreis, doch der überragende TVB-Keeper Johannes Bitter klärte mit seiner 14. Parade. Sechs Sekunden vor dem Ende übernahm ausgerechnet Adam Lönn, der zuvor bei vier Versuchen torlos geblieben war, die Verantwortung und donnerte den Ball zum 23:23-Endstand in den Flensburger Kasten.

Dass Bitter das Torhüterduell gegen das Flensburger Gespann Benjamin Buric/Torbjörn Bergerud klar für sich entschied, ebnete dem TVB den Weg zu diesem ebenso überraschenden wie verdienten Punktgewinn. Matchwinner indes war die Mannschaft: Anders als in vielen Spielen zuvor leistete sich Stuttgart gegen den Deutschen Meister keine längeren Schwächephasen.

In seinem ersten Heimspiel für den TVB bekam Rudolf Faluvegi das Vertrauen von seinem Trainer Jürgen Schweikardt. Und der Ungar steuerte das Spiel klug und unaufgeregt – und traf nach drei Minuten zur 3:1-Führung des TVB. Das 4:1 verhinderte der Schiedsrichter Stefan Schneider, der dem TVB-Rechtsaußen Sascha Pfattheicher bei einem Konter im Weg stand. Es war nicht die einzige unglückliche Aktion, die Schneider und sein Kollege Colin Hartmann an diesem Abend hatten.

Der TVB ließ sich davon aber nicht beindrucken, trat von der ersten Minute an sehr konzentriert, entschlossen und selbstbewusst auf. Er trug seine Angriffe ruhig vor, leistete sich zunächst kaum Fehler und beraubte die Flensburger damit einer ihrer großen Stärken: den Tempogegenstoß. Im Positionsangriff hatte Flensburg gegen die stabile 6:0-Deckung des Heimteams große Schwierigkeiten, einzig den Kreisläufer Johannes Golla bekam der TVB nicht in den Griff. Erschwerend hinzu kam bei den Gästen der frühe, verletzungsbedingte Ausfall des Rückraumspielers Göran Johannesson.

Flensburg wechselt Torhüter und Abwehrsystem – der TVB bleibt vorn Der Gästetrainer Maik Machulla tauschte bereits nach einer Viertelstunde den glücklosen Benjamin Buric gegen Torbjörn Bergerud. Der norwegische Nationaltorhüter wurde allerdings auch kein Faktor. Nach zwei Toren von Patrick Zieker und David Schmidt, sie gehörten zu den Besten beim TVB, führte der Außenseiter beim 8:5 (17.) erstmals mit drei Toren. Dominik Weiß legte zum 9:6 nach.

Nach einer Auszeit stellte Flensburg seine Deckung von der 5:1- auf die 6:0-Formation um. Magnus Röd verkürzte zum 8:9 und 9:10 (22.). Der TVB tat sich zunehmend schwerer gegen die Deckung des Meisters, die mit Jacob Heinl und Michal Jurecki an Stabilität gewann. Das Spiel kippte allerdings nicht. Zum einen, weil sich die Gäste immer wieder leichte Fehler im Angriff erlaubten. Zum anderen hielt die Stuttgarter Deckung ihr Niveau. So ging der TVB mit der verdienten 12:11-Führung in die Halbzeit.

In den zweiten 30 Minuten änderte sich zunächst wenig an der Spielausrichtung. Stuttgart blieb knapp im Vorteil. Pfattheicher schloss einen tollen Kempatrick über Zieker zum 18:15 ab (43.), Schmidt traf mit seinem fünften Tor zum 19:16 (45.).

Die Flensburger tauschten erneut den Torhüter, der bessere stand jedoch weiterhin auf der anderen Seite: Bitter parierte beim 19:18 einen Siebenmeter von Marvin Lier (48.). Dann leistete sich der TVB doch eine – allerdings kurze – Schwächephase. Flensburg nutzte zwei technische Fehler von Häfner und Schmidt sowie zwei Lattentreffer von Weiß und Lönn zum 19:19-Ausgleich (50.).

Nach Ziekers 20:19 und Zarko Pesevskis 21:20 hatte der TVB Pech: Bitters Pass zum Konter fehlte die Präzision. Dann landete ein Abpraller bei Magnus Jöndal, der vier Minuten vor dem Ende beim 22:21 zur ersten Führung der Gäste vollendete.

Häfner glich mit seinem ersten Tor zum 22:22 aus. Von Hektik und der einen oder anderen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung geprägt war die Schlussphase. Nach Jöndals umstrittenem Siebenmeter zum 23:22 für die SG erkannten Hartmann/Schneider den vermeintlichen Ausgleich von Lönn nicht an. Gegen den finalen Wurf des Schweden sechs Sekunden vor der Schlusssirene zum 23:23-Endstand hatten sie nichts einzuwenden.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW