„Traum von Amsterdam“ ist zurück – für ein Spiel

Drei Jahre hat Bobby Schagen das Trikot des Handball-Erstligisten TVB Stuttgart getragen. An diesem Donnerstag (19 Uhr) trifft der 29-Jährige in der Scharrena mit dem TBV Lemgo auf seinen Ex-Club. Unser Redaktionsmitglied Thomas Wagner hat sich mit dem niederländische Nationalspieler unterhalten.

Herr Schagen, wie haben Sie sich nach Ihrem Umzug vom Schwabenland im Lipperland eingelebt?

Ganz gut, das ging eigentlich von alleine. Die Teamkollegen haben es mir leicht gemacht. Mit zwei Spielern habe ich noch in Lübbecke zusammengespielt, außerdem haben wir noch zwei weitere Holländer im Team.

Wohnen Sie direkt in Lemgo?

Nein, leider nicht. Das hatte ich eigentlich vor, doch Lemgo ist ziemlich klein, da gibt’s nicht so viele Wohnungen. Ich habe in Detmold etwas gefunden, das ist ein sehr schönes Städtchen. Und die Viertelstunde mit dem Auto ins Training bin ich ja gewohnt, beim TVB bin ich von Waiblingen nach Stuttgart gefahren.

Ein Grund für den Wechsel vom TVB zum TBV war ja die Nähe zu Ihrer Heimat. Wie oft waren Sie inzwischen auf Besuch in Amsterdam?

Klar, die kürzere Entfernung ist ein Riesenvorteil. Meine Eltern waren in jedem Heimspiel in der Halle. Wenn ich einen Tag frei habe, kann ich hochfahren, in knapp drei Stunden bin ich in Amsterdam. In der Vorbereitung habe ich es ein paarmal geschafft. Seit die Runde läuft, allerdings nicht mehr, weil wir meist sonntags spielen. Vielleicht reicht es nach dem Spiel in Stuttgart.

Haben Sie sich eigentlich sportlich umstellen müssen? Anders ausgedrückt: Hat ein Rechtsaußen in Lemgo andere Aufgaben als in Stuttgart?

Nicht wirklich, es sind nur ein paar Kleinigkeiten anders. Im Grunde geht’s für die Außenspieler darum, zu rennen und Tore zu werfen. Das ist ganz einfach, macht es aber auf der anderen Seite auch schwierig.

Beim TVB haben Sie hin und wieder im rechten Rückraum ausgeholfen. Müssen Sie diese Rolle auch in Lemgo ausfüllen?

Leider noch nicht, es macht nämlich großen Spaß. Andererseits ist es vielleicht auch gut so. Wenn ich da ran muss, dann stimmt etwas nicht mit der Mannschaft.

Die Saison fing hervorragend an: Der TBV startete mit dem 32:28-Sieg in Wetzlar – mit zwölf Schagen-Toren. Es blieb aber bis jetzt der einzige Sieg, hinzu kam nur noch das 26:26-Unentschieden in Erlangen. Wie bewerten Sie die Saison nach acht Spieltagen?

Ja, das war ein guter Start. Allerdings haben wir noch kein Heimspiel gewonnen und holten alle drei Punkte auswärts. Das fühlt sich nicht so gut an. Andererseits hatten wir ein hartes Programm und mit Magdeburg, Melsungen, Hannover, Berlin und zuletzt Kiel auch Topmannschaften als Gegner. Jetzt kommen mit Stuttgart und Leipzig zwei Teams, mit denen wir eher auf Augenhöhe sind. Wichtig war, dass wir im Pokal den Bergischen HC geschlagen haben, das hat uns Selbstvertrauen gegeben.

Mit Lukas Zerbe hat Lemgo einen jungen Spieler aus Ferndorf auf rechtsaußen geholt. Wie sieht da die Rollenverteilung aus? Sind Sie die klare Nummer eins?

Wir wechseln uns momentan ab, jeder spielt eine Halbzeit. Das ist okay. Zurzeit ist es jedoch nicht so einfach, jeder wirft nur ein- bis zweimal aufs Tor. Aber solche Phasen gibt es eben in einer Saison.

Sicherlich können Sie dem Youngster einiges beibringen.

Das muss ich gar nicht, Lukas ist ein richtig guter Junge. Wir sprechen aber viel miteinander.

Am Donnerstag werden Sie für ein Spiel in die SCHARRena zurückkehren. Was ist das für ein Gefühl, gegen die alten Kollegen anzutreten?

Ich freue mich natürlich sehr auf Stuttgart und darauf, die Jungs wiederzusehen. Gefühlt ist der Abschied schon lange her. Ich habe schon ein paar Nachrichten bekommen. Ich freue mich auch auf die TVB-Fans. Ich hoffe nicht, dass sie mich auspfeifen werden (lacht). Aber das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich denke, ich hatte ein gutes Verhältnis zu ihnen.

Haben Sie noch Verbindungen nach Stuttgart?

Klar, ich schreibe und telefoniere öfter, beispielsweise mit Samuel Röthlisberger und Simon Baumgarten.

Nach Schagen-Toren wurde in Stuttgart meist der Titel „Traum von Amsterdam“ eingespielt. Haben die Lemgoer diesen Einspieler übernommen?

Ich glaube, ich habe das Lied schon gehört. Aber im Spiel kriegst du das ja nicht so genau mit, weil du dich auf andere Dinge konzentrieren musst. Außerdem weiß ich auch nicht, ob der Song nur für mich ist. Wie gesagt, wir haben ja noch zwei weitere Holländer im Team.

Im Januar nimmt die niederländische Nationalmannschaft zum ersten Mal an einer Europameisterschaft teil, und dann geht’s in der Gruppe C auch noch gegen Deutschland. Ist damit für Sie ein Traum in Erfüllung gegangen?

Ehrlich gesagt, denke ich fast jeden Tag daran. Es ist natürlich ein großes Thema in unserer Mannschaft. Wir haben bei der EM nichts zu verlieren und können Werbung für den holländischen Handball machen. Das ist eine Riesenchance für uns. Auch wenn wir möglicherweise nur die drei Vorrundenspiele machen werden.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Heimniederlage gegen Oeffingen

Männer Landesliga: TV Bittenfeld 3 gegen TV Oeffingen 28:31

Am vergangenen Donnerstag traf die Dritte im ersten Heimspiel auf den TV Oeffingen. Die Mannschaft erhoffte sich den ersten Sieg der Saison einfahren zu können. Der TVB 3 kam schlecht ins Spiel, so dass schon nach knapp zehn Minuten bei einem 1:4 Rückstand das erste Timeout genommen werden musste. Die taktischen Anweisungen wirkten und nach knappen 20 Minuten konnte man erstmals auf 8:8 ausgleichen. Bis zur Halbzeit wurde der TVB immer stärker und konnte mit einer 13:12 Führung in die Pause gehen. Die Dritte kam stark aus der Kabine und man konnte den Vorsprung auf drei Tore ausbauen. Durch starke Abwehrarbeit kam man zu vielen Tempogegenstöße und konnte einfache Tore erzielen. Eine viertel Stunde vor Schluss drehte sich das Spiel aber langsam. Die Gäste aus Oeffignen stellten ihre Deckung um und die Bittenfelder konnten im Positionsangriff kaum noch Punkten. Zusätzlich hatte man in der Schlussviertelstunde auch etwas Pech und Oeffiningen kam durch mehrere Abpraller zu sehr einfachen Toren. So stand es zur 50. Minute 24:24. Die fehlende Durchschlagskraft im Positionsangriff und etwas Pech in der Abwehr sorgten dafür, dass das Spiel kippte und man nun den Oeffingern hinterherlief. In der 56. Minute konnte die Dritte zum letzten Mal ausgleichen bevor die Oeffinger das Spiel in den letzten drei Minuten letztendlich für sich entschieden.

Der TVB: Dietmar Schmalzried, Yannick Wissmann (6), Florian Kruck (2), Nicolay Beurer, Ioannis Savvidis, Leander Schnetzer, Silas Müller (5), Robin Wilms, Peer Wisst (3), Axel Hambrecht, Felix Hoffmann (5), Maurice Widmaier (3), Wolfgang Federhofer, Fynn Fröschle (4)