Stimmen zur Niederlage in Berlin

Jürgen Schweikardt: Das war ein völlig verdienter Sieg für die Füchse. Wir haben uns heute in der ersten Halbzeit wie ein Hühnerhaufen präsentiert. Im Rückzugsverhalten hatten wir keinerlei Struktur. Der Torabschluss war für die Berliner viel zu einfach. Dann machen wir zwei Wechselfehler, welche sich am Ende in zehn Minuten Unterzahl summieren. Im Gegenzug bekommen wir keine einzige Zwei-Minuten-Strafe für uns. Ich spüre dennoch jeden Tag im Training die Intension, die diese Mannschaft hat. Man merkt einfach, dass das Team noch nicht vollständig eingespielt ist. David Schmidt hatte heute einen starken Einstand. Aber er spielt eben das erste Mal mit einem Adam Lönn, Elvar Asgeirsson und Zharko Peshevski. Da fehlen einfach noch die Automatismen, die wir uns erarbeiten müssen.

Velimir Petković: Natürlich sind wir mit zwei Punkten zufrieden. Heute haben wir 40 Minuten guten Handball gespielt. Über den Rest lässt sich diskutieren. Das Potential ist in der Mannschaft vorhanden, um auch bei einer Führung von vier oder fünf Toren weiter aufs Gas zu drücken und keine leichten Tore zu bekommen. Wir dürfen dem Gegner dann keine Chance lassen, wieder heranzukommen. Durch viele Wechsel konnten wir jeden Spieler einsetzen und Spielminuten geben, das war mir wichtig. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

Niederlage für den TVB in Berlin

Nachdem der TVB in den ersten Saisonspielen auf der Rückraum Rechts Position personell sehr geschwächt war, kehrte heute, nach Robert Markotic letzte Woche, auch David Schmidt zurück in den Kader und durfte direkt von Anfang an ran. Es fehlten weiter der Spielmacher Rudolf Faluvégi, sowie Dominik Weiss auf der halb linken Position und der junge Luis Foege auf der Rückraum rechten Position.

Durch Fabian Wiede fiel das erste Tor der Partie auf Seiten der Berliner. Lönn konnte jedoch für den TVB direkt nachziehen. Nach einer Parade von Heinevetter und einem Fehlwurf von Peshevski gingen die Füchse durch einen verwandelten 7-Meter von Lindberg direkt zu Beginn mit drei Toren in Führung. Die erste Parade von Jogi Bitter konnten die WILD BOYS nicht nutzen und so fühlte sich Schweikardt nach dem 9:4 und 5 Tempo-Gegenstoß-Toren zur ersten Auszeit der Partie gezwungen. 

Patrick Zieker machte das erste Tempo-Gegenstoß-Tor für den TVB und verkürzte damit wieder auf einen zwei Tore Abstand. Die erste Zweiminuten-Strafe des Spiels bekam Elvar Asgeirsson nach 14 Minuten. Daraufhin unterlief Adam Lönn ein Wechselfehler, weshalb der TVB für über eine Minute in doppelter Unterzahl spielen musste. Kurz darauf passierte der Fehler erneut und Manuel Späth betrat das Spielfeld trotz noch nicht abgelaufener Zeitstrafe. Wieder doppelte Unterzahl für den TVB. Die Defensive der Füchse stand stabil, zudem kamen technische Fehler und eine zu instabile Abwehr auf Seiten der Stuttgarter hinzu. Es ging deshalb mit einem 6 Tore Rückstand (21:15) in die Pause. 

Der TVB Stuttgart kam besser aus der Kabine zurück aufs Feld, traf zwei mal hintereinander und verkürzte dadurch auf einen vier Tore Abstand nach 33 Minuten. Jedoch fanden die Berliner den Faden schnell wieder und zogen mit sieben Toren davon. Nach einer von vielen Heinevetter-Paraden traf Wiede zur erstmaligen acht Tore Führung, woraufhin Schweikardt seine zweite Auszeit nahm. Daraufhin versuchte es der TVB mit 7 Feldspielern, es waren nun mit Peshevski und Späth zwei Kreisläufer im Spiel. Heinevetter parierte erneut, das Tor des TVB war leer und so gab es die erste 10 Tore Führung für Berlin. Nick Lehmann, welcher mittlerweile für Bitter im Spiel war, gelangen zwei Paraden (52. & 54. Minute) und der TVB kam noch einmal auf acht Tore ran. 

Am Ende stand ein 36:27 auf der Anzeigetafel in der Max-Schmeling-Halle Berlin. Der TVB bekam zu viele Tore über die zweite Welle und erwischte keinen guten Tag, weshalb es heute nicht reichte um etwas zählbares aus Berlin mit nach Stuttgart zu nehmen.