Die Stimmen zum Saisonauftakt in Erlangen

Jürgen Schweikardt: Es war das erwartet schwere Spiel für uns. Über weite Strecken haben wir das heute sehr ordentlich gemacht. Dann haben wir aber zum Ende hin zu viele Fehler gemacht, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Nichtsdestotrotz haben wir zu Beginn sehr gut gespielt. Vor der Halbzeit haben wir dann aber abreißen lassen. Aus der Halbzeitpause kommen wir super zurück, gehen sogar mit einem Tor in Führung. Dann aber in der entscheidenden Phase haben wir nachgelassen.

Adalsteinn Eyjolfsson: In erster Linie bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben mit sehr viel Kampf, sehr vielen Emotionen und Leidenschaft gespielt. Zu Beginn haben wir viele Fehler gemacht. Diese hat Stuttgart sehr gut genutzt. Dann kommen wir bis zur Halbzeit besser ins Spiel. Danach hat der TVB einen 6:1-Lauf. Diese Phase setzte uns natürlich unter Druck aber die Mannschaft hat das gut gelöst und so letztlich das Spiel entschieden.

Patrick Zieker: Wir haben es ab Mitte der zweien Halbzeit nicht mehr geschafft, die Intensität in den Zweikämpfen so hoch zu halten wie zu Beginn. Somit haben uns dann auch die einfachen Tore gefehlt und auch im 6 gegen 6 haben wir uns in der zweiten Hälfte schwer getan. Hintenraus schaffen wir es dann nicht mehr das Spiel noch zu drehen. Gegen Leipzig müssen wir versuchen, die guten Phasen des Spiels von heute über eine längere Distanz auf die Platte zu bringen..

Elvar Asgeirsson: Ich war sehr aufgeregt mein erstes Spiel für den TVB Stuttgart zu bestreiten. Natürlich wollten wir gewinnen und sind traurig über die Niederlage. Teilweise hätte ich besser spielen können aber alles in allem war es für das erste Spiel in Ordnung. Wir müssen uns in den nächsten Spielen verbessern, vor allem müssen wir die Fehler reduzieren, um Gegenstöße zu vermeiden. Wenn wir unser Spiel über 60 Minuten konsequent aufziehen, können wir mit gutem Gefühl in die nächsten Spiele gehen.

TVB unterliegt im Auftaktspiel

Der TVB Stuttgart musste sich im ersten Spiel der LIQUI MOLY HBL Saison 2019/2020 geschlagen geben Die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Schweikardt verlor in Erlangen mit 29:24.

Ohne einen gelernten rechten Rückraumspieler, dafür mit dem lange Zeit verletzt gewesenen Neuzugang Rudolf Faluvégi fuhren die Wild Boys nach Erlangen. Das Spiel begann mit zwei Paraden von Jogi Bitter und zwei 7-Meter-Toren von Patrick Zieker für den TVB. Nach sechs Minuten stand ein 2:2-Unentschieden auf der Anzeigetafel.

In der 15. Minute gingen die Wild Boys durch den überragenden Patrick Zieker zum ersten Mal an diesem Abend in Führung – 6:7. In der Folge blieb die Mannschaft konzentriert und ließ sich auch in Unterzahlsituationen nicht aus der Ruhe bringen. Auch Rudi Faluvégi kam in diesem Zuge zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den TVB. Jogi Bitter, der einen guten Tag erwischte, hielt seine Mannschaft dabei immer wieder mit starken Paraden im Spiel. Fünf Minuten vor der Halbzeit stand es 11:10 für die Gastgeber. Wenig später ging es mit 14:11 für die Gastgeber in die Pause.

Der TVB kam stark aus der Kabine. In der 34. Minute konnten die Wild Boys durch zwei Treffer von Patrick Zieker auf 15:14 verkürzen. Wenig später glich Adam Lönn aus! Die Mannschaft um Kapitän Jogi Bitter lieferte sich einen eindrucksvollen Kampf und ging durch Patrick Zieker erneut mit 16:17 in Führung! Die Partie gibte zur Mitte des zweiten Durchgangs zu Gunsten der Gäste, die zur 49. Minute mit 23:20 führten. Insbesondere Torhüter Nikolas Katsigiannis war verantwortlich dafür, dass der HC sich absetzen konnte.

Fünf Minuten vor Schluss lag Erlangen mit 26:21 vorne. Am Ende stand ein 29:23 für die Gastgeber. Am Dienstag geht es für den TVB zum zweiten Auswärtsspiel in Folge in Leipzig. Tickets für die Heimspiele gibt es unter bit.ly/TicketsTVB1920.

Auswärtsspiele in der Schillerstube in Bittenfeld

Ab Donnerstag, den 29.08. startet der TVB Stuttgart endlich in die neue Spielzeit. Im ersten Punktspiel der Saison 2019/2020, welches um 19 Uhr angepfiffen wird, muss das Team um Trainer Jürgen Schweikardt gegen den HC Erlangen ran.


Für Alle, die nicht in Erlangen dabei sein können, wird es wie schon im vergangenen Jahr, zu jedem Auswärtsspiel der Wild Boys ein Public Viewing im Schiller in Bittenfeld geben (Schillerstraße 105, 71336 Bittenfeld). Bei gutem Wetter findet dies sogar auf der Terasse der Schillerstube statt. Bei jedem zehnten TVB-Tor gibt es einen Ouzo aufs Haus.

Der TVB und das Schiller freuen sich über jeden, der kommt und hoffen, dass wir unsere Mannschaft auch vom Heimatort aus zu Siegen anfeuern können!

Neue Aufgaben für den Weltmeister

Er hat den EHF- und DHB-Pokal gewonnen, er war Weltmeister, Champions-League-Sieger und Deutscher Meister. Eines indes hat Johannes Bitter noch nicht geschafft: sein Team als Kapitän aufs Spielfeld zu führen. Wobei: So ganz stimme das nicht, sagte Bitter bei der Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt des TVB an diesem Donnerstag (19 Uhr) in Nürnberg. „Bei der Nationalmannschaft habe ich die Binde in einem Spiel mal getragen, allerdings haben da einige Spieler gefehlt.“

In der neuen Saison wird der Torhüter das offizielle Sprachrohr seiner Mannschaft sein. Viele Jahre ist das Simon Baumgarten gewesen, nun ist der Kapitän von Bord gegangen. Wer die Rolle des Kreisläufers übernehmen wird, stand für den Stuttgarter Trainer rasch fest. „Wir haben den Kapitän auch nicht gewählt, sondern bestimmt“, sagte Jürgen Schweikardt bei der Pressekonferenz und schmunzelte.

Es gebe in dieser Frage verschiedene Trainer-Philosophien, er habe sich mit seinem Co-Trainer Karsten Schäfer ausgetauscht. „Wir haben uns für Jogi entschieden, ich denke, das überrascht auch keinen.“ Seit Jahren sei Bitter auf und neben dem Spielfeld ein Führungsspieler. Zusammen mit seinem Co-Kapitän Manuel Späth soll er nun die Integration der jungen und neuen Spieler – viele aus dem Ausland und ohne Bundesligaerfahrung – vorantreiben.

„Natürlich sind das ganz unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichem Hintergrund“, so Bitter. Während der intensiven Vorbereitung sei noch nicht ausreichend Zeit gewesen, jeden einzelnen neuen Spieler bis ins Detail kennenzulernen. „Bei den Reisen während der Saison wird sich das aber sicher noch entwickeln.“

Den Eindruck, dass es sich bei den Neuen ausschließlich um eher zurückhaltende Typen handelt, möchte Jogi Bitter nicht bestätigen. Auch wenn das auf den ersten Blick so aussehe. In der Kabine und im Bus gehe es zwar noch ein bisschen ruhiger zu als sonst. Das sei jedoch eine Momentaufnahme. „Wir haben schon ein paar Heißsporne dabei, die auch auf dem Feld ein bisschen Alarm machen werden. Und dass ich mich nicht zurückhalten werde, wissen wir auch.“

Heiß ist der Torhüter auf seine dritte vollständige Saison beim TVB. Eine, die realistisch eingeschätzt werden sollte. „Wir dürfen nicht über Platz sechs oder sieben nachdenken.“ Dass der Club irgendwann dort hinwolle und es auch schaffen könne, sei keine Frage. Momentan aber sei der TVB noch zu weit weg. „Natürlich würde ich gerne noch einmal international spielen, aber dazu müsste ich beim TVB wohl um drei bis fünf Jahre verlängern.“ Mit einem Rentenvertrag wird Bitter kaum ausgestattet werden. Wenn die Leistung aber passt, dürfte zumindest wenig gegen ein weiteres Jahr beim TVB sprechen.

Schließlich macht der Torhüter keinen Hehl daraus, dass er die Freiheiten schätzt, die ihm der Verein gewährt. „Andererseits möchte ich gerade in diesem Jahr sehen, wohin die Reise geht, wie sich die Mannschaft und der Verein entwickeln.“

Aktuell konzentriert sich Bitter auf seine neue Aufgabe als Kapitän – wobei er diese Rolle nicht überbewerten möchte. In der Vergangenheit sei vieles gemeinsam gelöst worden. „Deshalb ändert sich für mich eigentlich nichts – außer, dass ich jetzt wissen muss, was wir vor dem Spiel als Begrüßung sagen.“

Gut möglich, dass der Sportlergruß ein anderer sein wird als in der vorigen Saison. „Viele in der Mannschaft verstehen oder wissen nicht, was wir da sagen.“ Gegen einen neuen Spruch dürfte auch Bitter nichts einzuwenden haben. „So isch es ond so bleibt’s, en enge Hosa reibt’s“ könnte für den gebürtigen Oldenburger durchaus eine sprachliche Hürde sein.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW