Stimmen zum Spiel Wetzlar

Schweikardt: Wir haben heute verdient verloren, weil wir es nie auf ein Unentschieden geschafft haben. Es hat eine Nuance gefehlt, aber ich mache meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf. Weiß und Markotic haben gefehlt und auch Schmidt war angeschlagen, aber kämpferisch war das ein toller Auftritt. Wir hatten im ein oder anderen Moment kein Glück. Wir haben jetzt noch ein Spiel in dem wir uns hoffentlich nochmal von der besten Seite zeigen können. 

Wandschneider: Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen. Stuttgart hat uns 60 Minuten alles abverlangt, ich bin sehr erleichtert, dass wir das letzte Heimspiel in dieser Saison gewinnen konnten. Stuttgart hat den Ball gut laufen lassen, gute Kreuzungen gemacht und vor allem in der zweiten Halbzeit gut über den Kreis gespielt. Da haben wir lange gebraucht, eine gute Gegenwehr zu finden.

TVB unterliegt in Wetzlar

Zu Beginn gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Jogi Bitter kam mit zwei Paraden gut ins Spiel, ehe dann Max Häfner nach ca. 3 Minuten von der Mitte das erste Tor der Partie erzielte. Zwei wuchtige Tore von Michael Schweikardt folgten (2:2 / 2:3). Das 7:7 markierte Pfattheicher sehenswert aus dem Nullwinkel.
Nach gut 20 Minuten, nach dem Torhüter Wechsel bei Wetzlar kippte die Partie in Richtung der Hausherren und die erste 3 Tore Führung stand auf der Anzeigetafel.

In Minute 28 musste Späth verletzt vom Feld nachdem er den Arm von Cavor nach einem Wurf mit Wucht ins Gesicht bekommen hat.
Die 4 Tore Führung kam dank einer guten Parade von Bitter, kurz vor der Halbzeit nicht zustande (29. Minute). Sekunden vor Ende der 1. Halbzeit musste Röthlisberger nach intensivem Zweikampf am Kreis von der Platte. In Unterzahl gelang Pfattheicher fast der Kempa, der jedoch abgepfiffen wurde. Somit gingen die Hausherren mit 13:10 in die Kabine.

Die erste Aktion der zweiten Halbzeit gehörte dem TVB. Baumgarten holt einen 7-Meter raus, den Schagen sicher zum 13:11 verwandelte (32. Minute).
Auch die zweite Aktion gehörte den Gästen aus Stuttgart. Von Deschwanden fischte sich den Ball und traf aus leere Tor zum Anschluss. (33. Minute).
Mitwirken konnte auch wieder Späth in der zweiten Halbzeit. In Überzahl traf er per Aufsetzer zum 14:13. (34. Minute). Die nächsten Minuten gestalteten sich identisch. Wetzlar erhöhte auf 2 und TVB stellte umgehenden den Anschluss wieder her (15:14 / 16:15 / 17:16 / 18:17). Beim Stand von 18:17 verwandelte Max Holst seinen 5. 7-Meter zum 19:17. Sowohl Bitter als sich Maier hatten bis dato keine Chance. Beim 20:18 scheiterte Schimmelbnauer per Konter am Keeper der Hausherren (43. Minute). Kurz darauf machte er von Außen besser und traf zum 20:19. (45. Minute)

In der 50. Minute nahm Schweikardt seie 2. Auszeit und direkt anschließend verwandelte Schagen per 7m zum Anschluss (22:21, 51. Minute).
Beim 23:21 fängt der Keeper den Ball von Schmidt (55. Minute), ehe anschließend eine erneute Auszeit TVB nach einer Durststrecke von 5 Minuten ohne Tor folgte (56. Minute). Beim 7 gegen 6 trifft von Deschwanden nicht und Ivanisevic trifft aufs freie Tor. (24:21, 57. Minute). Holst machte mit deinem 104. 7-Meter Treffer in der laufenden Saison den Deckel drauf. (26:23).

TVB mit nur drei Rückraumspielern

Außer Robert Markotic fallen im letzten Auswärtsspiel voraussichtlich auch Dominik Weiß und David Schmidt aus

Leiden müssen hat Jürgen Schweikardt oft in den vergangenen Wochen, denn trotz überwiegend guter Leistungen blieben die Punkte beim Gegner. Am Montagabend nun kamen beim Trainer und Geschäftsführer des TVB auch noch Phantomschmerzen hinzu: der Abstieg des VfB Stuttgart. „Natürlich hätte ich es gut gefunden, wenn der VfB drin geblieben wäre“, sagt Schweikardt. „Ich dachte bis zum Schluss, er würde es noch irgendwie ziehen.“ Wie beim Abstieg vor drei Jahren profitiere der TVB allerdings nicht davon, zusammen mit den Volleyballerinnen des MTV Allianz Stuttgart nun der einzige Erstligaclub der Landeshauptstadt zu sein. „Der VfB ist und bleibt der VfB, er hat treue Fans und ein großes Standing.“

Während die Saison bei den Stuttgarter Fußballern unrühmlich zu Ende gegangen ist, haben die Handballer noch zwei Spiele zu absolvieren. Dabei geht’s zwar lediglich um Tabellenkosmetik. Platz 15 hat der TVB längst sicher, allzu gerne jedoch würde er den einen oder anderen Konkurrenten noch hinter sich lassen. Theoretisch ist das möglich, schließlich liegen die Bittenfelder nur zwei Punkte hinter Rang elf zurück.

Die Aussichten indes, am vorletzten Spieltag Boden gutzumachen und mit dem Gegner HSG Wetzlar nach Punkten gleichzuziehen, sind nicht besonders gut: Personell pfeift der TVB aus dem letzten Loch. Außer auf Robert Markotic muss er wohl auch auf Dominik Weiß und David Schmidt verzichten. Weiß musste sich am Freitag einer Operation an einem vereiterten Zahn unterziehen. „Es reicht wohl nicht, so was geht schnell aufs Herz“, sagt Schweikardt. Schmidt hat Probleme mit der Leiste.

„Diese Ausfälle können wir eigentlich nicht kompensieren“, sagt der Trainer. Es bleiben mit Lukas von Deschwanden, Max Häfner und dem – zum Glück wieder genesenen – Michael Schweikardt nur noch drei gelernte Rückraumspieler übrig. Auch Florian Burmeister kann wegen einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung nicht aushelfen. Zu Saisonbeginn standen nicht nur die oben genannten Verletzten und Kranken zur Verfügung, sondern auch Michael Kraus. Angesichts der Notlage dürfte der Rechtsaußen Bobby Schagen, zusammen mit Sascha Pfattheicher einziger verbliebener Linkshänder im Kader, wieder einmal im rechten Rückraum aushelfen. So oder so: Ohne Weiß und Schmidt fehlt dem TVB die Wurfkraft aus der Distanz. Vielleicht kann Martin Kienzle Aktente setzen, der aus der zweiten Mannschaft nachrückt.

Wie der TVB, so blickt auch der Gegner auf eine wechselvolle Saison zurück. Wetzlar habe sich die Spielzeit sicherlich etwas anders vorgestellt, so Schweikardt. Schließlich habe sich die HSG in den vergangenen Jahren ein bisschen weiter oben in der Tabelle bewegt. „Dass wir mit so einem Team in dieser Saison auf Augenhöhe sind, ist für uns ein Erfolg.“

Das Hinspiel gewann der TVB mit 30:28 – nach zuvor sieben Pleiten in sieben Spielen gegen Wetzlar. Die HSG ist in guter Form, zermürbte FA Göppingen in dessen Halle mit 24:22 und schlug sich gegen Magdeburg (25:30) und Kiel (23:27) achtbar. Der TVB ist angesichts der angespannten Personallage klarer Außenseiter. „Wer konnte, hat gut trainiert“, sagt Schweikardt. „Wir möchten unbedingt ein gutes Spiel machen.“

 

Quelle: Thomas Wagner / ZVW