U17 BWOL: Versöhnlicher Saisonabschluss der Young Boys

Young Boy

U17 BWOL: Rhein-Neckar-Löwen – TVB 33:26 (17:14)

Nach dem sensationellen Abschluss einer anstrengenden Woche mit 3 Spielen und einer maximalen Punkteausbeute von 6:0 Punkten, reisten die Young Boys zu ihrem letzten Saisonspiel in der BWOL nach Kronau zu den Rhein-Neckar-Löwen.
Die Junglöwen hatten im letzten Spiel gegen Balingen wichtige Punkte liegen lassen und es war zu erwarten, dass sie nun alles in die Waagschale werfen würden, um doch noch eine Chance auf die Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft zu haben. Aber auch der TVB wollte nach den Erfolgen der letzten drei Partien unbedingt einen Sieg, um sich mit dem 5. Tabellenplatz direkt für die BWOL Saison 19/20 zu qualifizieren. Auch dieses Mal coachte Ulf Lindner von der U19 die Mannschaft an der Seitenlinie.
Gegen die körperlich überlegenen Junglöwen starteten die Young Boys zwar gut ins Spiel, aber man merkte schon von Beginn an, dass das heute ein Kraftakt werden würde. Die Hausherren legten vor und die Gäste versuchten dranzubleiben. So ging es über ein 8:8 (10 Min.) und nach einer überstandenen Zeitstrafe zum Spielstand von 12:10 (19 Min.). Die Rhein-Neckar-Löwen spielten konzentriert ihre Angriffe runter, während das Pech auf der Seite der TVB-Schützen lag. Gut gespielte Bälle landeten heute nicht im Badener Tor und so ging es mit einem gerechten 17:14 in die Kabine.
Die klare Kabinenansage, in der Abwehr agiler und konsequenter gegen die großgewachsenen Schützen vorzugehen und im Angriff konzentrierter und geduldiger seine Chancen herauszuspielen, konnte dann von den Young Boys nicht umgesetzt werden. Im Gegenteil, der Gastgeber legte seinerseits mit einer technisch nahezu perfekten Abwehr den Grundstein für einen 6:0 Lauf zum Spielstand 23:15 (32 Min.). Damit war die Partie durch und die RNL erhöhten den Spielstand kontinuierlich. Auch einzelne gute Aktionen konnten die deutliche Niederlage nicht verhindern und so wurde das letzte Spiel für die Young Boys in dieser Saison mit einem 33:26 Sieg für die Gastgeber abgepfiffen.
Damit belegte der TVB am Samstag vorerst Platz 5, während sich die Rhein-Neckar-Löwen noch die Chance auf die Teilnahme zur Deutschen Meisterschaft wahrten. Ausschlaggebend waren nun die Sonntagsspiele. Hier zeigte sich, wie wichtig die perfekte Punkteausbeute aus der letzten Woche war, denn FrischAuf! Göppingen hätte bei einem Sieg über Pforzheim dem TVB den 5. Platz noch abnehmen können. Die Pforzheimer hingegen mussten gegen Göppingen gewinnen, um ihre Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft sicher zu machen. Nachdem Pforzheim dann in Göppingen gewann, belegte der TVB nun endgültig den 5. Platz und hat sich damit für die nächste Spielrunde in der BWOL qualifiziert. Kurios auch, das Helmlingen erwartungsgemäß gegen Oftersheim/Schwetzingen gewann und damit aufgrund des direkten Vergleiches an den Rhein-Neckar-Löwen vorbeizog und nun als Tabellenzweiter ebenfalls zur Deutschen Meisterschaft fährt. Damit gehen alle Bundesligisten dieses Jahr leer aus.
Der Ausgang der Spielrunde zeigt aber auch, welches Niveau die BWOL in dieser Spielrunde zu bieten hatte und wie hoch die Leistungsdichte war. Der TVB, der beide Spitzenreiter einmal schlagen konnte, hat sich mit einem hohen Anteil an Spielern des jüngeren Jahrgangs respektabel präsentiert und bewiesen, dass der eingeschlagene Weg in der Jungendausbildung der Richtige ist. Mit 515 Zähler schossen die Young Boys die meisten Tore in der Liga. Mit 112 Saisontoren für den TVB schaffte es Philipp Kusche sogar in die Top 3 der BWOL-Torjäger, gefolgt von Joey König mit 89 Saisontreffern.
Wir bedanken uns bei den Trikotsponsoren BWPARTNER und HOME ELECTRIC.DE und allen Eltern, Trainern und Verantwortlichen für die Unterstützung.
Den Spielern des Jahrgangs 2002 Anton Rothwein, Eric Dabberdt, Philipp Kusche, Pascal Frenz, Leon Agner, Sebastian Luithardt, David Bosch, Finn Eberle und Fabian Berger wünschen wir bei ihrem Schritt in die A-Jugend alles Gute und weiterhin viel Erfolg im Blau-Weißen Trikot. Zeit zum Ausruhen gibt es nicht, da die Qualirunden für die A-Jugend WOL bereits Anfang April starten.
Der Jahrgang 2003 mit Sören Winger, Joey König, Jan Luca Mauch, Paul Wennagel, Fabian Bauer und Din Mekic hat nun Pause und kann sich mit den Neuankömmlingen aus der C-Jugend in aller Ruhe auf eine weitere spannende Saison in der BWOL vorbereiten.
Die TVB B-Jugend wünscht all seinen Fans eine gute Zeit und freut sich schon darauf, wieder alle bei interessanten und spannenden Heimspielen in der Bittenfelder Gemeindehalle begrüßen zu dürfen!

Interview mit Michael Schweikardt

Seit 2012 ist Schweikardt aus Melsungen wieder zurück in seinem Heimatverein. Der aus der eigenen Jugend stammende Spielmacher kennt die Geschichte des TVB Stuttgart wie kaum ein Anderer. Zum Ende der laufenden Saison wird er seine Karriere beim TVB beenden. Wir haben mit ihm gesprochen!

Michael, vor ein paar Wochen wurde bekannt, dass du deine Karriere beim TVB nach der Saison beenden wirst. Wie sehen deine Ziele mit dem TVB in der Rückrunde aus?

Das erste Ziel muss sein, nicht mehr in den Abstiegskampf zu kommen. Wenn wir genügend Punkte dafür gesammelt haben, werden wir sehen welcher Tabellenplatz am Ende rausspringt. Außerdem will ich mich persönlich mit guten Leistungen und gewonnen Spielen von den Zuschauern und Fans verabschieden.

Bis auf die Stationen in Göppingen und Melsungen hast du deine gesamte handballerische Karriere beim TVB verbracht. Was macht der TVB für dich aus?

Für mich ist der TVB selbstverständlich ein Stück „Heimat“. Ich habe hier das Handballspielen erlernt und mich in der Jugend so entwickeln und trainieren können, dass ich mit 19 Jahren den Sprung nach Göppingen geschafft habe. In dieser Zeit war der TVB noch weit vom Profisport entfernt. Es war dann auch eine Herzensangelegenheit zurückzukehren und mit dem TVB den Aufstieg in die erste Liga zu schaffen.

Wann wurde das Ziel Profihandballer für dich klar?

Ich habe relativ früh ein großes Traningspensum absolviert. Als Jugendlicher hat man vielleicht noch nicht das Ziel, aber große Lust auf Handball bzw. auf sein Hobby. Im Laufe der Zeit reifte in mir der Wunsch nach Profihandball – gerade die Einladungen zu den Jugendauswahlmannschaften haben das Ziel konkreter werden lassen.

Du hast in deiner Karriere einige Spiele bestritten. Gibt es ein Spiel, mit Ausnahme des Spiels in Hüttenberg und dem damit verbundenen Aufstieg, an das du dich besonders gerne zurückerinnerst.

In meinem ersten Jahr in Göppingen hatten wir ein Auswärtsspiel in Gummersbach. Das Spiel wurde damals in der Köln-Arena ausgetragen. In der Halle waren damals 15.000 Leute – das war für mich als junger Spieler etwas ganz Besonderes und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Drüber hinaus gab es auch Spiele, in denen ich mit der Schlusssirene das entscheidende Tor zum Sieg geworfen habe. Auch an solche Spiele erinnert man sich gerne zurück.

Vom Dorfverein in die stärkste Liga der Welt – hättest du es zu Beginn deiner Karriere für möglich gehalten mit dem TVB in der Bundesliga zu spielen? Wie bewertest du die Entwicklung des Vereins?

Als ich den TVB mit 19 nach Göppingen verlassen hatte, war der TVB noch weit entfernt vom Profisport. Es war damals nicht absehbar, welche Entwicklung der Verein nimmt. Die Entwicklung ist rückblickend betrachtet natürlich sensationell – gerade vor dem Hintergrund, dass Bittenfeld ein kleines Dorf ist. Ich hoffe, dass der Verein seine Weiterentwicklung kontinuierlich vorantreibt. Ich wünsche mir auch, dass „Bittenfeld“ weiterhin bestand hat und die Leute aus Bittenfeld weiterhin zu den Spielen in Stuttgart kommen werden.

Mit Max Öhler, Nick Lehmann und Luis Föge standen in dieser Saison bereits Nachwuchskräfte im Kader des Bundesligateams, die du teil-weise als Trainer betreut hast. Was traust du dem TVB Nachwuchs in der nahen Zukunft zu?

Dass die Jungs bereits Bundesligaluft schnuppern durften, ist denke ich ein gutes Zeichen. Wir haben in den letzten Jahren sehr gute Arbeit im Nachwuchs-bereich gemacht ich denke aber, dass wir auch hier noch Weiterentwicklungspotenzial haben, welches es in der Zukunft auszuschöpfen gilt. Ich bin mir sicher, dass wir hier in den kommenden Jahren auch einige Erfolge einfahren können und sich die Fans auf talentierte Nachwuchshandballer freuen dürfen.