TVB II erlebt Debakel in Pforzheim

Eine krachende Niederlage musste die Bundesligareserve in der Goldstadt gegen die SG Pforzheim / Eutingen hinnehmen. Am Ende stand ein ernüchterndes 18:32 (10:12) auf der Anzeigentafel.

Nach solch einem souveränen Sieg der Hausherren im Verfolgerduell um die Tabellenspitze sah es zur Halbzeit nicht aus. Sehr engagiert und diszipliniert agierten die Bittenfelder sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Hinzu kam ein bärenstark haltender Nick Lehmann im Tor der Gäste. Die favorisierte SG Pforzheim / Eutingen musste jedes Tor hart erarbeiten. Folgerichtig lag der TVB II in der 13. Minute mit 6:3 in Führung. Die Führung hätte zu dem Zeitpunkt sogar höher ausfallen können, hätte man nicht einige freie Chancen verworfen. Die mangelnde Chancenauswertung zog sich an diesem Abend durch die kompletten 60 Minuten. Ab Mitte der ersten Halbzeit taten sich die Bittenfelder immer schwerer Lösungen gegen die beste Abwehr der Liga zu finden. Die SG hatte mit Torhüter Mile Matijevic zudem einen Keeper im Tor, der einen absoluten Sahnetag erwischt hatte und die Werfer zur Verzweiflung brachte. Die Begegnung begann kurz vor der Halbzeit zugunsten der Hausherren zu kippen. So konnte die SG kurz vor der Pause erstmals in Führung gehen und baute diese zur Halbzeit auf zwei Tore aus.

Statt an die ersten guten 25 Minuten anzuknüpfen, zerfiel der TVB II in der 2. Halbzeit nahezu. Lediglich 3 Tore gelangen den Bittenfeldern von der 30. bis zur 45. Minute. In der Zeit kassierte man aber 12 Gegentore. Im Angriff blieb vieles nur Stückwerk und auch die Deckung ließ nun das Engagement aus der ersten Halbzeit vermissen. Schlecht vorbereitete und zögerliche Würfe wurden von den Pforzheimern immer wieder durch schnelle Gegenstoß Tore bestraft. Eine wirkliches Aufbäumen bei den Gästen blieb aus. So steuerten die Pforzheimer einem souveränen Heimsieg entgegen und unterstrichen damit ihre Ambitionen auf den Aufstieg in die 3. Liga.

Für den TVB II steht nach der schwächsten Saisonleistung ein spielfreies Wochenende an. Danach geht es am 9. März um 19:30 Uhr in der Bittenfelder Gemeindehalle weiter mit dem Heimspiel gegen Herrenberg.

TVB II: Lehmann, Sdunek (TW), Y. Wissmann 1, Gille 1, K. Wissmann, Kienzle 6, Bischoff 4/3, Buck 3, Haspinger , Maier , Heib 1, Galluccio 2, Kagström

Geschwächter TVB hält Niederlage im Rahmen

Der krasse Außenseiter hat sein Ziel erreicht und sich ordentlich präsentiert: Bei der 30:37-Niederlage (14:18) beim SC Magdeburg war der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart zwar chancenlos, stellte den Tabellenvierten jedoch vor die eine oder andere Aufgabe. Dabei musste der TVB auf Bobby Schagen, Robert Markotic und Dominik Weiß verzichten.

Nach dem furiosen 28:25-Sieg des SCM beim THW Kiel in der Vorwoche galt es für den TVB zunächst einmal, den Magdeburger Express möglichst nicht ins Rollen kommen zu lassen. Wie das enden kann, hatte das Team von Trainer Jürgen Schweikardt bei der 13-Tore-Pleite im Hinspiel erfahren müssen.

Die Voraussetzungen, dem großen Favoriten Paroli bieten zu können, waren allerdings nicht besonders gut. Robert Markotic und Bobby Schagen fuhren erst gar nicht mit nach Magdeburg, der angeschlagene Dominik Weiß blieb 60 Minuten auf der Bank. Allen voran im Rückraum sah’s deshalb ziemlich düster aus: Nach dem Abgang von Mimi Kraus blieben mit Michael Schweikardt, Max Häfner, David Schmidt und Lukas von Deschwanden lediglich noch vier Kandidaten übrig – wobei Letzterer sein erstes Spiel nach langer Pause machte und ihm der Trainingsrückstand logischerweise anzumerken war. Der Rest schlug sich sehr achtbar. David Schmidt machte zwar nicht sein bestes Spiel, dafür agierte der spielstarke Schweikardt sehr klug und war überdies torgefährlich. Eine prima Partie zeigte auch der Linksaußen Tobias Schimmelbauer: treffsicher bei Kontern und von Außen sowie aufmerksam in der Abwehr.

Der TVB kam gut in die Partie, zeigte wenig Respekt und spielte seine Angriffe geschickt aus. Nach sechs Minuten stand’s 2:3 aus Sicht der Magdeburger, ehe der überragende Top-Torschütze der Liga, Matthias Musche, beim 4:3 für die erste Führung seines Teams sorgte (7.). Bis zur 13. Minute blieben die Gäste dran, Schweikardt und Häfner fanden immer wieder Lücken im Mittelblock des SCM. Nur den Kreisanspielen fehlte die Präzision. Die Defensive des TVB um Samuel Röthlisberger, Manuel Späth und Tobias Schimmelbauer arbeitete gut, am gefährlichsten war der SCM über die Außen Matthias Musche und Robert Weber. Gegen ihre Würfe hatte auch Jogi Bitter wenig zu bestellen.

Der TVB ließ sich auch nach mehrmaligem Drei-Tore-Rückstand nicht abschütteln, nach Häfners Treffer zum 13:11 (24.) versuchte es der TVB mit dem siebten Feldspieler. Das klappte zunächst gut, Häfner und Schimmelbauer waren für den überraschenden 13:13-Ausgleich verantwortlich (25.). So indes ging’s nicht weiter in der Schlussphase der ersten Halbzeit: Die Magdeburger nutzten ein paar technische Fehler und Fehlwürfe des TVB rigoros aus und stellten mit einem 5:1-Lauf die 18:14-Pausenführung her. Mit ein bisschen mehr Cleverness hätten die Gäste das Ergebnis enger gestalten können.

Nach der Pause ersetzte Jonas Maier Jogi Bitter. Der Keeper hatte jedoch keine Schuld daran, dass sein Team rasch und eindeutig auf die Verliererstraße geriet. Der TVB verlor etwas die Linie im Angriff, der starke Michael Damgaard sorgte mit dem 23:17 (37.) für eine kleine Vorentscheidung. Spätestens jetzt hatte der Favorit die Partie im Griff, doch der TVB stemmte sich gegen die sich anbahnende hohe Niederlage und blieb bis zum 26:22 (41.) und 27:23 (44.) in Reichweite.

In der Schlussviertelstunde schwanden allerdings die Kräfte, die Fehlerquote wurde höher. Da half es auch wenig, dass Maier die eine oder andere gute Parade zeigte. Der SCM zog auf sieben Treffer weg (32:25/50.). Größer jedoch wurde die Differenz nicht mehr. Am Ende stand der verdiente 37:30-Sieg des Favoriten, der seine Ansprüche auf einen Platz in den Top 4 untermauerte. Der TVB darf dennoch zufrieden sein, weil er gute Phasen hatte. Mehr war angesichts des dünnen Kaders kaum möglich.

Quelle:Thomas Wagner, ZVW