TVB verpflichtet Rückraumspieler

Adam Lönn wechselt aus Malmö nach Stuttgart. Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat den ersten Transfer für das kommende Spieljahr getätigt. Der schwedische Rückraumspieler Adam Lönn wechselt im Sommer 2019 in die Landeshauptstadt und erhält einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Bereits jetzt befindet sich der TVB Stuttgart in den Kaderplanungen für die Saison 2019/2020 und hat nun die erste Transferentscheidung getroffen.

Seit 2013 spielt Adam Lönn für HK Malmö in Schweden, zu dem er von seinem Heimatverein Linköping gewechselt ist. Der 27-jährige Schwede ist für Malmö regelmäßig im EHF-Cup aktiv und hat in der vergangenen Saison wettbewerbsübergreifend in 37 Spielen 155 Tore erzielt. Mit 196 cm Körpergröße ist der wurfgewaltige Rechtshänder sowohl im Angriff als auch in der Abwehr ein führender Spieler in seinem Team. Adam Lönn, der die Position des linken Rückraums besetzen wird, unterschreibt in Stuttgart einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2021.

„Ich freue mich schon jetzt auf die neue Aufgabe beim TVB und darauf in der stärksten Liga der Welt spielen zu dürfen“, so der Sommer-Neuzugang Adam Lönn.

„Adam ist einer der besten Spieler auf der linken Rückraumposition in Schweden. Mit seiner Führungspersönlichkeit und Erfahrung wird Adam uns mit Sicherheit im Angriff und Abwehr weiterhelfen“, freut sich der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

 

Quelle: PM, TVB

TVB II schafft Heimsieg gegen Meisterschaftsfavoriten

Dank einer starken kämpferischen Leistung gelang den Bittenfeldern vor 250 Zuschauern in der heimischen Gemeindehalle ein 32:28 (13:12 HZ) Sieg gegen den Favoriten aus Plochingen.

Die Voraussetzungen für die Bittenfelder standen nicht optimal. Neben Torhüter Daniel Sdunek und Linkshänder Nick  Haspinger, fehlte mit Spielmacher Alexander Heib ein weiterer wichtiger Spieler verletzungsbedingt.

Doch im Vergleich zum letzten Spiel zeigten die Hausherren gleich von Beginn an eine deutlich verbesserte Leistung in der Abwehr. Mit viel Engagement und Einsatz wurden die gefährlichen Rückraumschützen der Plochinger angegangen und gleichzeitig konsequent die Anspiele auf den Kreisläufer unterbunden. Hinter der beweglichen Abwehr stand mit Nick Lehmann zudem wieder ein bestens aufgelegter Torhüter.

Schlecht vorbereitete Würfe und einige technische Fehler verhinderten, dass der TVB II aus der guten Defensive Kapital schlagen konnte. Da sich jedoch auch die Plochinger in der Offensive einige Fehler erlaubten, entwickelte sich eine sehr ausgeglichene Begegnung. Die Führung wechselte ständig und keine Mannschaft konnte sich mehr als auf ein Tor absetzen. Erst nach 23 Minuten erzielten die Gäste beim 8:10 die erste zwei Tore Führung. Allerdings konnten die Blau-Weißen den Rückstand bis zur Pause in eine Führung umwandeln. Der an diesem Abend treffsicherste Bittenfelder Spieler Alexander Bischoff sorgte zu Beginn des zweiten Abschnitts mit einem Doppelschlag für das 15:13. Doch dem TV Plochingen gelang es schnell die Begegnung wieder auszugleichen. In der 43. Spielminute hatten die Gäste beim Stand von 19:19 mit einem 7-Meter die Möglichkeit wieder in Führung zu gehen. Der extra für den 7-Meter eingewechselte Sebastian Rica-Kovac blieb im Duell mit dem Plochinger Top-Torschützen Lukas Fischer allerdings der Sieger.

Dem TVB II gelang es sich in den folgenden Minuten wieder ein kleine Führung zu erspielen. Während die Gäste für ihren Torerfolg einigen Aufwand betreiben mussten, fanden die Hausherren mit einfachen Toren immer wieder eine schnelle Antwort. Eine Zweiminutenstrafe gegen die Bittenfelder in der 56. Minuten beim Stand von 29:26 sorgte noch mal für Spannung. Doch dank einer starker Abwehrleistung und einer tollen Einzelaktion von Kai Wissmann im Angriff konnten die Bittenfelder ihre Führung sogar noch ausbauen. Nach Florian Burmeisters Treffer zum 31:26 war die Entscheidung gefallen.

Durch den Sieg gegen die favorisierten Plochinger findet sich der TVB II nun im Vorderfeld der Tabelle wieder. Diese tolle Ausgangslage gilt es in der „Englischen Woche“ zu verteidigen. Bereits am Mittwoch, 3.Oktober treten die Blau-Weißen um 17:30 Uhr in Söflingen an. Bevor schon am 6. Oktober in Weinsberg um 20:00 Uhr das zweite Auswärtsspiel in Folge ansteht.

Das nächste Heimspiel musste um einen Tag nach hinten verlegt werden und findet nun am Sonntag, 14. Oktober um 17:00 Uhr statt. Mit der SG Pforzheim-Eutingen erwarten die Bittenfelder den nächsten Aufstiegsfavoriten. Neben zahlreichen jungen Talenten bieten die Pforzheimer auch eine Reihe gestandener Routiniers auf. So verstärkt seit dieser Saison unter anderem der ehemalige Bundesligaspieler Felix Lobedank die Badener. Dieser trug bis zum Ende der letzten Saison das Trikot des TVB.

Auch wenn dieses Topspiel zu ungewohnter Zeit stattfindet, hoffen die Bittenfelder auf zahlreiche Zuschauer und eine tolle Kulisse.

 

TVB 2: Lehmann, Rica-Kovac (TW), Bohnert, Bischoff 13/5, Porges, Fröschle 1, Kienzle 7, Burmeister 1, Galluccio 1, Kornmann, Wissmann 2, Korpics 1, Buck 4, Gille 2

 

Schwacher Auftritt in Minden

Im siebten Saisonspiel haben die Erstliga-Handballer des TVB 1898 Stuttgart einen miserablen Auftritt hingelegt: Hoffnungslos unterlegen war das Team beim bis dato punktgleichen TSV GWD Minden und kassierte eine empfindliche 25:38-Schlappe (12:20). Auch wenn sich der TVB nach der Pause kurz berappelte: Unterm Strich war er nicht mehr als ein Spielball für die Mindener.

Dem Sky-Reporter war’s fast ein bisschen unangenehm, als er kurz nach Spielende den TVB-Trainer nach dessen Analyse befragte. „Das müssen wird erst einmal verkraften“, sagte Jürgen Schweikardt. Sein Team hatte sämtliche Tugenden vermissen lassen, die es – nicht nur – in der ersten Liga braucht. Nach dem, trotz der Niederlage, über weite Strecken ordentlichen Auftritt gegen den Bergischen HC stand der TVB vor 2171 Fans in der Mindener Kampa-Halle komplett neben sich und ließ sich vom Gegner phasenweise an der Nase herumführen.

Natürlich hatte sich der TVB in Minden, wo in den vergangenen beiden Spielzeiten die Punkte mitnahm, etwas ausgerechnet. Im Tor startete statt des zuletzt glücklosen Johannes Bitter die Nummer zwei, Jonas Maier. Der hielt zwar in den ersten zwölf Minuten vier Würfe, unter anderem einen Siebenmeter. Im Spiel war der TVB allerdings zu diesem frühen Zeitpunkt schon nicht, obgleich sich der Rückstand beim 4:7 noch in Grenzen hielt.

Wie in den Partien zuvor war die Fehlerquote der Stuttgarter zu hoch – und nicht nur im Angriff: Die Abwehr, eigentlich die Stärke des TVB, bekam die Mindener nicht unter Kontrolle. Der Rückraum mit Dalibor Doder, Christoffer Rambo und Marian Michalczik freute sich über ungewohnte Freiheiten. Viel zu passiv agierte die TVB-Defensive, es fehlte auch der Körperkontakt.

Nach Tobias Schimmelbauers Treffer zum 7:9 aus Sicht des TVB in der 15. Minute ging’s rasch dahin mit den Gästen, die im zweiten Abschnitt der ersten 30 Minuten vorne wie hinten überfordert wirkten. Minden setzte sich binnen sieben Minuten auf 15:8 ab. Und es wurde noch schlimmer aus Sicht der Bittenfelder: Das Heimteam spielte munter drauflos, ungestört von seinem Gegner. Ganz gleich, wen Jürgen Schweikardt aufs Spielfeld schickte: Kein Akteur erreichte auch annähernd Normalform, auch Maier hatte das Torhüterduell mit Espen Christensen längst klar verloren. Mit dem deprimierenden 12:20-Rückstand schlich der TVB in die Kabine.

Wer in den zweiten 30 Minuten in fremder Halle einen Acht-Tore-Rückstand aufholen möchte, der benötigt mehr als eine famose Leistungssteigerung. Die war vom TVB in der körperlichen und mentalen Verfassung vom Sonntag nicht zu erwarten. Zudem hätte der Gegner mitspielen und extrem nachlassen müssen. Zunächst jedoch ballerte Rambo dem TVB-Keeper weiterhin die Bälle um die Ohren, das 22:13 war nach 33 Minuten bereits der sechste Treffer des Linkshänders. Beim TVB zog nun Lukas von Deschwanden die Fäden im Angriff – und der Schweizer Neuzugang war so etwas wie der einzige Lichtblick im Spiel des TVB. Er war torgefährlich, mutig und überzeugte mit Spielwitz.

Freilich war dies viel zu wenig, weil seine Kollegen auch weiterhin mehr oder weniger neben sich standen. Auch die Einwechslung von Bitter brachte auch keine Stabilität in die Defensive. Weil bei den Mindenern angesichts des klaren Vorsprungs hier und da die Konzentration etwas nachließ, kam der TVB durch von Deschwandes Kempa-Tor auf 19:24 heran (40.). Genügend Zeit war da noch, die Wende herbeizuführen. Allerdings war’s schnell wieder vorbei mit der Herrlichkeit: Mit drei Toren in Folge zum 27:19 rückte Minden die Verhältnisse wieder gerade. Nach 47 Minuten, beim 30:23, war die Partie gelaufen – und sie wurde noch grausiger aus Sicht des TVB. Minden hatte seinen Hunger noch nicht gestillt und wurde am Torwurf fast gar nicht mehr gehindert. In der 53. Minute betrug der Vorsprung beim 33:23 erstmals zehn Tore, drei legte das Heimteam bis zum 38:25-Endstand noch nach.

 

TSV GWD Minden: Christensen (1), Sonne-Hansen; Nolting (1), Nowatzki, Rambo (9), Korte, Padshyvalau, Pusica, Gullerud (2), Michalczik (6), Kister, Staar (1), Doder (8/3), Cederholm (2), Gulliksen (4), Zvizej (4/1).
TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (3), Häfner, Weiß (2), Schagen (3/1), Schweikardt (2), Kraus, Späth (3), Markotic (2), Baumgarten, Röthlisberger (1), von Deschwanden (5), Pfattheicher (1), Schmid (3).

 

Quelle: Thomas Wagner, ZVW