Die Stimmen zum Eulen-Spiel

Nach der Punkteteilung äußerten sich die Verantwortlichen zum Spielgeschehen.

Jürgen Schweikardt: Am Ende können uns nicht beklagen, dass nicht beide Punkte an die Eulen gehen. Selbst haben wir aber auch in den Phasen der zweiten Halbzeit, in denen wir mit drei Toren führen, die Chance auf zwei Punkte gehabt. Wenn man das ganze Spiel betrachtet, dann ist ein Punkt gerechtfertigt. Für uns ist das aber zu wenig, wir haben uns mehr erhofft. Wir wussten aber auch, dass es für uns vielleicht das schwerste Spiel der Saison wird. Nach dem Spiel in Minden und dem verlorenen Punkt gegen den BHC, war die Unsicherheit sehr groß. Es war klar, dass je länger wir das Spiel offen lassen, desto größer wird die Unsicherheit werden. Das hat man auch gespürt. Nach dem Spiel in Minden wurde viel über die Einstellung gesprochen, die war aber heute bei der Mannschaft voll da. Wir mussten gegen viele Widrigkeiten kämpfen, vor allem mentaler Art. Und das hat meine Mannschaft gut gemacht, sie hat gekämpft, wie bisher in jedem Spiel, außer eben gegen Minden.

Benjamin Matschke: Es war ein sehr intensives Spiel über 60 Minuten hinweg. Anhand der harten, aber legalen Fouls hat man gesehen, dass es für beide Mannschaften heute um viel ging. Der Punkt ist verdient, es ist auf jeden Fall ein gerechtes Unentschieden. Ich freue mich einfach für die Mannschaft, dass sie sich für einen tollen Kampf belohnt hat und nicht mit leeren Händen nach Hause gehen muss. Der Charakter meiner Mannschaft ist echt toll, dass egal was passiert man wieder aufsteht und weitermacht.

Johannes Bitter: Wir haben uns vorgenommen heute ein gutes Spiel zu machen. Am Ende haben wir es zweimal nicht geschafft einen Vorsprung auszubauen. Wir waren schon fast weg, dann dreht sich das ganze Spiel und wir verlieren fast. Man muss deshalb mit dem einen Punkt unterm Strich auf jeden Fall zufrieden sein.

TVB teilt sich die Punkte mit den Eulen

Der TVB Stuttgart hat nach dem 26:26 im wichtigen Spiel gegen die Eulen Ludwigshafen einen wichtigen Punkt verbuchen können.

Die WILD BOYS kamen vor knapp 2.200 Zuschauern in der SCHARRena besser in die Partie und führten bereits nach acht Minuten mit 5:2. Doch die Gäste drehten nach 16 Minuten das Spiel zu ihren Gunsten und gingen mit 6:5 in Führung. Allen voran der an diesem Abend starke Stefan Hanemann im Tor der Eulen, der drei 7-Meter parieren konnte, bereitete dem TVB Schwierigkeiten. Das hart umkämpfte Spiel war geprägt bei vielen harten Fouls und Zeitstrafen. So kam es, dass Alexander Feld auf Seiten der Gäste nach 20 Minuten die rote Karte sah, nachdem er Bobby Schagen mit ausgestrecktem Bein zu Fall brachte. Die Gastgeber nahmen den Kampf an, zeigten Moral und kamen immer wieder zum Ausgleich. Pünktlich zum Halbzeitpfiff übernahm der TVB wieder die Führung. Bobby Schagen gelang mit seinem fünften Treffer, nach wunderschönem Kempa-Anspiel von Micha Schweikardt, in der letzten Sekunde der ersten Hälfte das 14:13.

Auch die zweite Hälfte begann im Sinne der Stuttgarter, die schnell nach Wiederanpfiff mit 16:13 führten. Nach langer Führung des TVB schafften die Eulen in der 46. Minute den 20:20 Ausgleich, ehe sie drei Minuten später mit 20:21 vorne lagen. Per 7-Meter brachte der stärkste Bittenfelder Michael Schweikardt seine Mannschaft in der 52. Minute wieder in Führung und läutete die Schlussphase ein. Die Gastgeber zeigten stets die richtige Reaktion auf die Treffer der Eulen und kamen immer wieder zurück ins Spiel. In der letzten Spielminute setzte Schweikardt mit einem No-Look-Anspiel Baumgarten gut in Szene. Baumgarten vollendete zum 26:26. Nur wenige Sekunden vor Schluss sicherte Bitter mit einer guten Parade dem TVB einen Punkt. Nach einer hitzigen Partie trennten sich die beiden Mannschaften verdientermaßen mit 26:26.

Bittenfeld entscheidet Topspiel für sich

Die Bundesligareserve kann sich im Spiel der Tabellennachbarn mit 31:28 (15:11 HZ) bei der TSG Söflingen verdient durchsetzen.

Im Vergleich zum letzten Spiel gab es im Kader des TVB II ein paar Änderungen. So konnte Nick Haspinger nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder mitwirken. Das war umso wichtiger, da mit Fabian Kornmann ein anderer Linkshänder mit Schulterproblemen ausfiel. Da auch Fabian Bohnert fehlte, kam mit Max Oehler ein Talent aus der A-Jugend zu seiner Premiere im BWOL-Team.

Den ersten Treffer für die Blau-Weißen erzielte Kapitän Alexander Bischoff nach einer sehenswerten Parade von Torhüter Nick Lehmann. Dieser präsentierte sich auch in diesem Spiel wieder in Hochform und kam am Ende auf 19/2 Paraden.
Bittenfeld stand zunächst sicher in der Abwehr und fand immer wieder eine Lücke in der offensiv ausgerichteten 3:2:1 Deckung der Hausherren.
Die 4:2 Führung der Blau-Weißen veranlasste den Coach der Söflinger schon früh nach 5:30 Minuten die erste Auszeit zu nehmen.
Am Spielverlauf änderte sich zunächst aber nichts. Bittenfeld konnte den 2-Tore Vorsprung weiterhin verteidigen.
Da die Deckung in den nächsten Minuten nicht mehr konsequent zu Werke ging, schafften die Söflinger Mitte der ersten Halbzeit den Ausgleich.
Nach dem 8:8 in der 16 Minute folgte dann die stärkste Phase des TVB II.
Bis zur Pause ließen die Gäste nur noch 3 Gegentore zu und überrollten die Gastgeber mit enormem Tempo in der ersten und zweiten Welle. Folgerichtig ging man mit einer 4-Tore Führung in die Kabine.

Die mitgereisten Bittenfelder Zuschauer hofften auf einen ähnlichen Verlauf in der zweiten Hälfte.
Es sollte aber noch ein langer Weg bis zum Sieg für die Männer vom Trainer Trio Randi/Wissmann/Rill werden.
Die Umstellung in der Söflinger Abwehr auf eine defensivere Variante mit einem Vorgezogenen brachte das Angriffsspiel der Bittenfelder ordentlich ins Stottern.
Erst nach einer Auszeit fing sich das junge Team aus Bittenfeld (Durchschnittsalter 21,3 Jahre) wieder.
Angeführt vom starken Martin Kienzle, konnte man sich wieder auf 5 Tore absetzen.
Dieser Vorsprung war jedoch nach einigen technischen Fehlern und Fehlwürfen nach 55 Minuten beim 26:25 fast aufgebraucht.
Zudem stand die Deckung nicht mehr gut. Besonders gegen die Schlagwürfe aus dem Rückraum wurde zu passiv agiert.
In dieser Phase konnte sich die Mannschaft bei Torhüter Nick Lehmann bedanken.
Er parierte einige freie Wurfchancen und verhinderte damit den Ausgleich.
Erst ein Doppelschlag von Martin Kienzle und Nick Haspinger ließ das Spiel wieder zugunsten der Bittenfelder kippen.
Über das komplette Spiel gesehen, nahm der TVB II aber verdient beide Punkte mit nach Hause.

Mit 8:2 Punkten rangiert der Aufsteiger nun auf dem zweiten Tabellenplatz.
Die nächste Begegnung steht gleich am Samstag 6.10. um 20 Uhr in Weinsberg an.
Mut macht sicherlich die Tatsache, dass man mit 160 erzielten Toren nach 5 Spielen die stärkste Offensive der Liga stellt. Um auch dort eine Chance auf Punkte zu haben, muss allerdings in der Deckung eine Steigerung gelingen.

TVB II: Lehmann, Rica-Kovac (TW), Oehler, Bischoff 8/1, Porges, Fröschle, Kienzle 13/2, Burmeister 2, Galluccio , Haspinger 2, Wissmann, Korpics, Buck 5, Gille 1

TVB vor wichtigem Duell

Es steht einiges auf dem Spiel für den Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart an diesem Donnerstag (19 Uhr) im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen: Nach einer weiteren Pleite gegen das punktlose Schlusslicht steckte der TVB – wieder einmal – im Abstiegs-Schlamassel. „Wir wissen, dass wir ganz anders auftreten müssen“, sagt der Trainer Jürgen Schweikardt.

Aus 4:2 Punkten wurden 4:10 – und mit der fünften Niederlage in Serie könnte der TVB schon Anfang Oktober endgültig in den frostigen Tabellenkeller purzeln. Dabei sollte die vierte Saison in der ersten Liga erstmals eine sorgenfreie werden für die Bittenfelder. Nun indes laufen sie sogar Gefahr, frühzeitig den Anschluss ans Mittelfeld zu verpassen angesichts der Schwergewichte, die in den kommenden Wochen warten mit Flensburg, Hannover, Berlin und Magdeburg.

Noch müssen zwar keine Erinnerungen wachwerden an die Hinrunde der vergangenen Saison, in der beim TVB nach 6:6 Punkten zum Auftakt nicht mehr viel zusammenlief. Mit 9:25 Punkten und nur zwei Zählern Polster zu den Abstiegsrängen verabschiedete sich die Mannschaft des damaligen Trainers Markus Baur in die Winterpause. So weit ist es noch nicht. Zum einen ist die Saison noch jung. Zum Zweiten zeigte der TVB – bis auf die Partie in Minden –, keine schlechten Leistungen.

Möglicherweise hatte das Debakel in Minden auch einen positiven, weil warnenden Effekt. „Wir haben mit den Spielern intensiv über ihr Auftreten gesprochen“, sagt Jürgen Schweikardt. „Sie waren sehr selbstkritisch.“ Das Spiel sei gut aufgearbeitet worden, nun müsse es aber auch abgeschlossen sein. „Wir haben intern ein paar Konsequenzen gezogen, die ins nächste Spiel einfließen werden, wir werden ein paar Dinge neu justieren.“ Welche genau das sind, möchte er nicht verraten.

Mit den Eulen Ludwigshafen gastiert der Vorjahresaufsteiger in der Scharrena, der am finalen Spieltag mit den 32:29-Sieg gegen den HC Erlangen den Ligaverbleib schaffte. Überraschend für viele Experten, die den Eulen nicht viel zugetraut hatten. Auch vor dieser Spielzeit ist das Team von Trainer Benjamin Matschke als heißer Abstiegskandidat gehandelt worden. Die aktuelle Bilanz spricht dafür: Nach sechs Spielen warten die Friesenheimer immer noch auf den ersten Punkt.

Pech für die Eulen gegen Erlangen: Zwei Rote Karten

In einigen Spielen indes waren sie nicht weit davon entfernt, was dem TVB Warnung genug sein muss. Beim Bergischen HC unterlagen die Eulen mit 23:27, in Minden mit 28:29 und zuletzt gegen Erlangen mit 23:25. Hier hatten sie etwas Pech mit den Schiedsrichtern: Nach 22 Minuten mussten mit Stefan Salger und Kai Dippe bereits zwei Spieler mit der Roten Karte vom Platz.

„Die Eulen waren und sind für jeden Gegner gefährlich“, sagt Jürgen Schweikardt. „Das wird auch für uns ganz schwierig, zumal die Bedeutung des Spiels hinzukommt.“ In der vergangenen Saison entschied der TVB beide Spiele nach hartem Kampf knapp mit 25:22 und 25:24 für sich.

Gleich acht Spieler haben die Eulen am Ende der Spielzeit verlassen. Unter anderem das Torhüter-Gespann Kevin Klier/Roko Peribonio, Patrick Weber und Oliver Heß. Den meisten Schmerz jedoch bereitete den Verantwortlichen der Verlust von David Schmidt: Der trifft nun mit dem TVB erstmals auf seinen Ex-Club – wie auch Stefan Salger, den die Eulen ihm Gegenzug aus Stuttgart holten.

Eine starke Saison spielt bisher der junge Linkshänder Jerome Müller (22), der vom Zweitligisten HG Saarlouis zu den Eulen stieß. „Er ist ein sehr dynamischer, schneller Spieler mit einem guten Wurf und gutem Eins-gegen-eins“, sagt Schweikardt. Auch außer Müller habe der Gegner etliche gute Spieler in seinen Reihen. Beispielsweise den Spielmacher Alexander Feld oder den Routinier und Abwehrchef Gunnar Dietrich. Dessen Pendant im linken Rückraum, der wurfgewaltige Azat Valiullin, fehlt den Eulen derzeit verletzungsbedingt. Die große Stärke der Ludwigshafener ist, wie bereits in der vergangenen Saison, die mannschaftliche Geschlossenheit und der unermüdliche Kampfgeist.

„Wir müssen in erster Linie auf uns schauen“, sagt Schweikardt. Da gelte es zuvorderst, eine andere Körpersprache an den Tag zu legen. „So einen Auftritt können und wollen wir uns nicht mehr erlauben.“

Dem Trainer steht wieder der komplette Kader zur Verfügung.

 

INFO: Für das Spiel stehen nur begrenzte Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Durch das momentan stattfindende Volksfest auf dem Cannstatter Wasen sind die Parkplätze in der Mercedesstraße mit Bussen belegt. Ebenso steht der Cannstatter Wasen nicht zum Parken zur Verfügung. Wir bitten deshalb alle Zuschauer, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder unserem Busshuttle anzureisen. Unsere VIP-Gäste dürfen mit gültigem Parkticket wie üblich im P1 parken.

 

Quelle: Thomas Wagner, ZVW