Die Tabelle interessiert Schweikardt – noch – nicht

Nach der dritten Niederlage in Folge ist der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart mit 4:8 Punkten auf den 13. Tabellenplatz abgerutscht. Muss sich der TVB etwa auch in dieser Saison wieder nach hinten orientieren? „Die Tabelle hat aktuell keine Aussagekraft“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Wichtiger sei, wie sich die Mannschaft präsentiere. „Da kann ich ihr keinen Vorwurf machen.“

Der unerwartete Auswärtserfolg zum Auftakt gegen Leipzig, der erste Heimspielsieg nach fast einem Jahr gegen Wetzlar, dazwischen die Niederlage gegen den Vizemeister Rhein-Neckar Löwen: Nach 4:2 Punkten – und mit Gummersbach, Göppingen und dem Bergischen HC drei lösbare Aufgaben vor der Brust –, träumten die Optimisten im Umfeld des TVB schon von 8:4 Punkten.

Beim 30:31 gegen den Liga-Neuling Bergischer HC musste der TVB jedoch die dritte Niederlage in Folge einstecken – und schon treten die Kritiker wieder auf den Plan, die den TVB auch im vierten Erstligajahr im Abstiegskampf sehen.

Nach sechs Spieltagen trennen den TVB lediglich zwei Punkte vom vorletzten Platz. Für den Trainer indes besteht kein Grund, in Panik zu verfallen – im Gegenteil: „Wir schauen am Ende der Saison auf die Tabelle“, sagt Jürgen Schweikardt. „Das Spiel gegen den BHC hätte auch auf unsere Seite kippen können, und es wird nicht noch zehnmal so gegen uns laufen in dieser Saison.“

Natürlich sei’s frustrierend, nach einem Spiel „auf gutem Erstliganiveau“ mit leeren Händen dazustehen. „Wir hatten uns gut auf den Gegner vorbereitet.“ Einiges habe gut funktioniert, anderes nicht. Ein „generelles Problem“ im Spiel seiner Mannschaft habe er jedoch nicht gesehen, sagt Schweikardt. Wieder einmal habe die Summe vieler Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Ein paar vergebene freie Chancen, zwei, drei technische Fehler zu viel und zu wenige gehaltene Bälle der Torhüter: Das reiche schon, um in einem so engen Match als Verlierer den Platz zu verlassen. „Außerdem fehlte uns in etlichen Situationen auch das Glück, das man einfach braucht.“

So scheiterte Sascha Pfattheicher, der zuvor gute Aktionen hatte, drei Minuten vor dem Ende beim 29:30-Rückstand bei einem Konter an Löwen-Keeper Bastian Rutschmann. „Wenn der reingegangen wäre, hätten wir vielleicht sogar noch gewonnen.“

Symptomatisch fürs Spiel war für den Trainer der Siebenmeter, der in der finalen Aktion zum Sieg der Gäste führte. „Ich kann’s nachvollziehen, dass die Schiedsrichter etwas gesehen haben und so entschieden haben“, sagt Schweikardt. Schade sei’s dennoch, weil Kristian Nippes frei zum Wurf gekommen sei und Jonas Maier das Duell gewonnen habe. „Ich denke, wir hätten den einen Punkt verdient gehabt, weil wir immer wieder viele Nackenschläge weggesteckt und nie aufgegeben haben.“

Wichtig war für den Trainer, dass sein Team im Heimspiel bis an die Grenzen gegangen sei. „Deshalb bin ich auch nicht enttäuscht.“ Wenn es sich weiterhin so präsentiere, stelle sich früher oder später auch der Erfolg ein. Am besten schon am Sonntag beim punktgleichen TSV GWD Minden. „Auch da müssen wir an unsere Grenzen gehen, um etwas mitzunehmen“, sagt Schweikardt. Sollte der TVB auch im vierten Spiel in Folge leer ausgehen, dann kennt Schweikardt bereits die Schlagzeile vor dem Spiel vier Tage später in der Scharrena gegen das noch punktlose Schlusslicht Eulen Ludwigshafen. „Das wird dann vermutlich zum Schicksalsspiel hochgeredet.“

Quelle: ZVW, Thomas Wagner

Niederlage beim Stadtderby

3. Mannschaft Landesliga: VfL Waiblingen 2: TV Bittenfeld 3 28:24 (12:12)

Beide Mannschaften kamen am Freitagabend schwer in Schwung und so stand es nach fünf gespielten Minuten 2:2. Der VfL kam danach etwas schneller auf Betriebstemperatur als Bittenfeld, das sich mit Fehlwürfen und technischen Fehlern das Leben selbst schwermachte. Waiblingen konnte sich nach 10 Minuten durch einen Tempogegenstoß auf drei Tore absetzen – 6:3. Der TVB fand keine Lösungen gegen die Abwehrreihen der Waiblinger, eine gute eigene Abwehr verhinderte immerhin, dass der VfL weiter davonziehen konnte. In den zweiten 15 Minuten der ersten Halbzeit steigerte Bittenfeld sein Angriffsspiel und nutzte seine Chancen konsequenter, so dass sich Bittenfeld bis zur Pause heran kämpfen und kurz vor der Pause ausgleichen konnte – Halbzeitstand 12:12.
Bittenfeld ging kurz nach der Pause in Führung, machte sich aber durch unnötige Zeitstrafen das Leben selbst schwer, Waiblingen nutzte diese Gelegenheit zu eigenen Toren und zog auf fünf Tore davon zum 20:15 in der 40. Minute. Die TVB ließen sich nicht abschütteln und kämpfte sich kurz vor Schluss nochmals auf einen nur noch 3-Tore-Rückstand heran, machte dann aber wieder zu viele technische Fehler, was Waiblingen konsequent ausnützte. In der Summe machte Bittenfeld zu viele eigene Fehler, um etwas Zählbares aus der Kernstadt mitzunehmen und der VfL gewann verdient mit 28:24.
Am kommenden Samstag kommt es in der Bittenfelder Gemeindehalle zum Duell gegen den Mitaufsteiger HA Neckar-Elz, Spielbeginn ist um 17.30 Uhr.
Der TVB: Dietmar Schmalzried, Marc Sladek, (beide Tor) Quentin Schnetzer, Karlo Godek, Ioannis Savvidis, Leander Schnetzer, Jens Baumbach, Pascal Luithardt, Ludek Drobek, Florian Federhofer, Sebastian Konrad, Fabian Kornmann, Marvin Korpics und Marc Wissmann

Schwache Leistung führt zur ersten Niederlage

Männliche B-Jugend Bezirksliga: HC Winnenden – TV Bittenfeld 2 26:18 (11:9)
Nach dem glücklichen Sieg zum Auftakt wollte die B2 im ersten Auswärtsspiel sich weiter verbessert zeigen. Dieses Vorhaben misslang an diesem Sonntag aber vollständig.

Von Beginn an agierte man im Angriff zu zaghaft und die wenigen klaren Tormöglichkeiten wurden leichtfertig vergeben. Aufgrund einer insgesamt ordentlichen Abwehrarbeit blieb die Partie aber bis zum 8 – 8 ausgeglichen. Durch zwei unnötige Ballverluste musste sich unser Team dann aber doch mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine begeben.

Wer auf Bittenfelder Seite auf eine Steigerung in der zweiten Hälfte gehofft hatte, wurde leider bitter enttäuscht. Ballverluste, Fehlwürfe und passives Abwehrverhalten prägten die Anfangsminuten der TVB-Jungs. Innerhalb von fünf Minuten erzielte der HC sieben Tore (9 – 18). Entgegen der Vorwoche waren die Blau-Weißen nach diesem Fehlstart nicht mehr in der Lage, über den Kampf ins Spiel zurück zu finden. Beim 12 – 24 deutete vieles auf eine ordentliche Klatsche des TVB hin. Doch durch einige gelungene Aktionen in den Schlussminuten wurde immerhin noch etwas Ergebniskosmetik betrieben.

Dennoch ist klar festzustellen, dass unsere B2 spielerisch und kämpferisch weit von ihrem Leistungsvermögen entfernt war. Es sind jetzt zwei Wochen Zeit, um diese Niederlage zu verdauen und an den Schwächen zu arbeiten.

Am Samstag 06.10.2018 geht es dann zum Zipfelbachderby nach Schwaikheim. Die Sportfreunde sind eine körperlich und spielerisch gute Mannschaft. Die Blau-Weißen müssen dort eine deutlich bessere Leistung bieten, um mit dem Gegner mithalten zu können.

Der TVB: David Rometsch (Tor), Noah Behling, Roman Wildenauer, Linus Feinweber, Liam Siegle, Julian Stängle, Max Luithardt, Leon Fritz, Dennis Brudermüller, Timo Müller

Dritter Derbysieg in Folge!

U19 JBLH: TV Bittenfeld : JANO Filder 34:23

Im dritten württembergischen Duell in Folge holten die U19 des TVB den dritten Saisonsieg. Erneut zeigten die Young Boys eine starke Leistung und schlugen JANO Filder mit 34:23.

Nach den beiden Auftakterfolgen ging der TVB erstmals als klarer Favorit in die Partie. Dass eine konzentrierte Vorstellung von Nöten sein würde, um den nächsten Sieg einzufahren, hatte die ausgeglichene Partie gegen JANO beim Vorbereitungsturnier in Esslingen gezeigt.

Der TVB zeigte sich allerdings von Beginn an sehr konzentriert und entschied die Anfangsphase klar für sich. Als die Gäste von den Fildern nach sieben Minuten zu Ihrem ersten Torerfolg kamen, hatten die Gastgeber bereits fünf Mal ins Schwarze getroffen. Von Anfang an taten sich die JANO-Spieler schwer mit der körperlich überlegenen Defensive des TVB. Nach einer Auszeit kamen die Gäste etwas besser in die Partie, dennoch dominierten die Young Boys weiterhin das Geschehen. Obwohl der TVB sich im Positionsangriff etwas überhastet und fahrig präsentierte, zeigt er eine starke Defensive und ein konsequentes Tempospiel, wodurch der Vorsprung weiter ausgebaut werden konnte (5:3; 9:3; 13:5). In den letzten zehn Minuten ließ diese Konsequenz allerdings etwas nach und es schlichen sich immer wieder Fehler ins Aufbauspiel und Lücken in die Defensive der Gastgeber ein. Jano nutze dies und konnte das Ergebnis bis zur Halbzeit auf sechs Tore verkürzen (18:12)

Aufgrund der vielen Fehler der Endphase war man beim TVB unzufrieden mit der ersten Halbzeit, machte dies aber im zweiten Abschnitt von Beginn an besser. Die Mannschaft besann sich auf die Stärken der Anfangsphase und verteidigte engagiert. Trotz einer frühen 2-Minuten Strafe gegen Luis Kuhnle wurde der Vorsprung aufgrund der beweglichen Defensive und dem daraus resultierenden Gegenstoßspiel weiter ausgebaut. JANO fiel in dieser Phase wenig ein, um das Bollwerk des TVB zu knacken. In der 39 Spielminute hatte die Young Boys den Vorsprung auf 10 Tore ausgebaut und spätestens beim 29:17 (48.) war die Partie endgültig entschieden. In den letzten 10 Minuten sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, sodass am Ende ein verdienter 34:23 Sieg auf der Anzeigetafel zu lesen war.

Positiv in dieser Partie war die erneut sehr breite Torverteilung der Young Boys. Zwar ragte Luis Kuhnle mit 10 Treffern (4 7-Meter) erneut heraus, hinter ihm konnten sich aber fast alle Spieler an diesem Tag in die Torschützenliste eintragen.

Am kommenden Sonntag steht die schwere Auswärtspartie bei der HSG Konstanz auf dem Programm. Am 30.09. trifft der TVB um 15 Uhr in der Schänzle Halle auf die HSG Konstanz. Die Konstanzer waren mit zwei Siegen gut in die Saison gestartet, mussten an diesem Spieltag allerdings eine deutliche Niederlage bei den Rhein-Neckar-Löwen hinnehmen. Zuhause ist Konstanz allerdings nochmal ein gutes Stück stärker und die HSG wird den Young Boys mit Sicherheit alles abverlangen.

Es spielten: Finn Hummel (TW);  Yannick Wissman (3), Luis Kuhnle (10/4), Patrick Mustata (3), Max Oehler (1), Pablo Kägström, Lukas Klöpfer (3), Fynn Nicolaus (3), Luis Föge (2), Andreas Maier (4), Maurice Widmaier, Dominik Keim (5)

Erste Saisonniederlage für TVBII

Ohne Punkte mussten die Blau-Weißen die Rückreise aus Weilstetten antreten. Der Gastgeber gewann die temporeiche Partie vor 200 Zuschauern mit 35:29 (HZ 16:13).

Im Vergleich zu den letzten Spielen gelang es den Bittenfeldern diesmal nicht eine stabile Deckung hinzustellen. Erschwerend hinzu kamen auch einige technische Fehler im Angriff, die zu leichten Gegentoren führten. Bis Mitte der ersten Halbzeit gestalteten die Gäste das Spiel ausgeglichen. Doch mit der Verletzung von Spielmacher Alex Heib (Verletzung am Daumen) kam ein kleiner Bruch ins Spiel. Er musste noch während der Begegnung in ein Krankenhaus und wird in den nächsten Wochen ausfallen. Da mit Marvin Gille ein weiterer Mittelmann krankheitsbedingt nicht zur Verfügung stand, fiel Heibs Ausfall doppelt schwer ins Gewicht. Weilstetten konnte sich bis zur Pause auf drei Tore absetzen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Bittenfelder zunächst durch Tore von Kai Wissmann und zweimal Martin Kienzle auf 17:16 verkürzen. Doch keine fünf Minuten später lagen sie bereits wieder mit fünf Toren im Rückstand. In dieser Phase agierten die Jungs von Trainier Thomas Randi zu hektisch. Kurioserweise brachte eine 2-Minutenstrafe gegen Abwehrchef Fabian Bohnert den TVB II wieder in Schlagdistanz. Den Gästen gelang in Unterzahl ein 2:0 Lauf. Mit einer Auszeit versuchten die Hausherren den Lauf der Bittenfelder zu stoppen, doch der Plan ging zunächst nicht auf.

Beim 21:20 in der 44. Spielminute war die Begegnung wieder völlig offen. Der Ausgleich wollte aber nicht fallen. Vielmehr gelang es dem TV Weilstetten seinen Vorsprung wieder auf fünf Tore auszubauen. Auch wenn die Gäste nicht aufgaben, bedeutete dieser Vorsprung die Vorentscheidung. Zwar fiel das Endergebnis um ein bis zwei Tore zu hoch aus, letztendlich war der Weilstetter Sieg aber verdient.

Die Bittenfelder konnten leider nicht die Leistung aus den Vorwochen abrufen. Nun gilt es die Fehler zu besprechen und abzustellen. Denn für den TVB II steht mit dem Heimspiel am 29.09.2018 um 19:30 Uhr (Gemeindehalle Bittenfeld) gegen den TV Plochingen gleich die nächste schwere Aufgabe ins Haus.

Auch wenn die Blau-Weißen bereits zu Saisonanfang ordentlich vom Verletzungspech gebeutelt sind (Sdunek, Haspinger, Heib), soll trotzdem eine deutliche Leistungssteigerung her. Die Mannschaft hofft auf eine volle Gemeindehalle.

TVB 2: Lehmann, Rica-Kovac (TW), Bohnert, Bischoff 5/1, Porges 1, Fröschle 2, Heib 3/2, Kienzle 9, Burmeister 2, Galluccio , Kornmann 1, Wissmann 2, Korpics, Buck 4

Frecher Aufsteiger klaut auch dem TVB die Punkte

Der Handball-Erstligist TVB 1898 Stuttgart hat sich in einem dramatischen Spiel vor 2105 Zuschauern in der Stuttgarter Scharrena dem Bergischen HC mit 30:31 (16:18) geschlagen geben müssen. In letzter Sekunde machte der starke Aufsteiger per Strafwurf alles klar. Mit 4:8 Punkten findet sich der TVB nun im hinteren Tabellendrittel wieder.

Fassungslos standen die TVB-Spieler nach Spielende auf dem Platz, die Bergischen Löwen feierten derweil ausgiebig ihren vierten Sieg im sechsten Spiel. Der war nicht unverdient, schließlich hatten die Gäste während der gesamten Partie nie im Hintertreffen gelegen. In der Schlussphase hatten sie das nötige Glück auf ihrer Seite und wären wohl auch mit einer Punkteteilung zufrieden gewesen.
Robert Markotic belohnte den großen Kampf des TVB 20 Sekunden vor dem Ende mit dem 30:30-Ausgleich. Groß war der Jubel auf den Rängen, nachdem Jonas Maier den finalen Wurf von Kristian Nippes pariert hatte – doch dann machte sich Entsetzen breit: Die Schiedsrichter Colin Hartmann und Stefan Schneider hatten ein siebenmeterwürdiges Foulspiel gesehen. Jeffrey Boomhouwer hatte seine Nerven im Griff und verwandelte den Strafwurf gegen Johannes Bitter eiskalt um 31:30-Sieg für den Neuling, der mit 8:4 Punkten einen prächtigen Saisonstart hingelegt hat.

Starke Ex-Bittenfelder Rutschmann und Gunnarsson

Die Fans sahen einen flotten Start von beiden Teams. Der BHC, angeführt vom sehr guten Spielmacher Tomas Babak, bauten viel Druck auf. Der schwer zu stoppende Kreisläufer Rafael Baena brachte die Gäste mit 4:2 und 5:3 (7.) in Führung. Arnor Gunnarsson scheiterte nach zehn Minuten beim 4:6 aus Sicht des TVB mit einem Strafwurf an Johannes Bitter, davon indes ließ sich der Isländer nicht entmutigen – im Gegenteil: Der Ex-Bittenfelder avancierte zu einem der besten Spieler am Sonntag.

Beim TVB setzte Robert Markotic in der Anfangsphase die Akzente, nach dem 5:6 trafen die Gäste jedoch gleich zweimal ins verwaiste Stuttgarter Tor zur 8:5-Führung (12.). Lukas von Deschwanden und Dominik Weiß sorgten dafür, dass der TVB dran blieb (9:10/16.). Michael Kraus traf beim 10:10 zum ersten Ausgleich, von Deschwanden bugsierte den Ball zum 12:12 ins Löwen-Gehäuse. Zur Führung reichte es dem TVB allerdings nicht, weil er sich nun den einen oder anderen Fehler zu viel erlaubte.

Das Heimteam rannte deshalb stets einem knappen Rückstand hinterher, in der Schlussphase der ersten 30 Minuten kam auch der zweite Ex-Bittenfelder im Löwen-Dress auf Betriebstemperatur: Keeper Bastian Rutschmann parierte zwei Würfe gegen Sascha Pfattheicher und Simon Baumgarten, die Gäste gingen mit der 18:16-Führung in die Halbzeit.

Vorteile auf der Torhüterposition hatten die Gäste auch im zweiten Spielabschnitt. Bitter erwischte erneut keinen guten Tag, nach 40 Minuten machte er für Jonas Maier Platz. Zu diese Zeitpunkt führte der BHC mit 22:19. Der TVB stand nun zwar in der Deckung besser als vor der Pause, doch die Fehlerquote im Angriff war höher als die der Gäste. Sie wirkten ballsicherer und waren abschlussstärker.

Der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt versuchte es von der 40. Minute an mit dem siebten Feldspieler, was aber nur bedingt funktionierte. Der TVB legte seine Angriffe zu eng an, die Löwen dagegen spielten variabel und kamen wieder über ihre gefährlichen Außen Boomhouwer und Gunnarsson zu Toren. Eine Viertelstunde vor dem Ende hatten die Gäste beim 26:22 beste Chancen auf den ersten Auswärtssieg.

Das Heimteam kämpfte unermüdlich um den Anschluss, vergab die Möglichkeiten hierzu jedoch mehrfach. In der 53. Minute war’s soweit: von Deschwanden traf zum 27:28, doch im Gegenzug überlistete Babak die TVB-Deckung zum 27:29. Mit dem ersten Siebenmeter nährten Kraus beim 28:29 und Pfattheicher beim 29:30 (57.) die Hoffnung auf wenigstens einen Punkt.

Ausgerechnet der junge Rechtsaußen scheiterte im nächsten Angriff frei an Rutschmann und vergab damit den Ausgleich. Noch einmal eröffnete sich den nimmermüden Stuttgartern die Möglichkeit, einen Zähler zu retten. Nachdem Babak am Pfosten gescheitert war, blieben dem TVB nach einer Auszeit 27 Sekunden Zeit. Bei angezeigtem Zeitspiel brachte Markotic mit einem tollen Tor die Halle zum Brodeln.

Am Ende indes reichte es doch nicht zu einem Remis. Unterm Strich hatten sich die Löwen den Sieg auch verdient: Sie leisteten sich weniger Fehler, hatten in Rutschmann den besseren Torhüter und überzeugten mit einem variablen, abgezockten Spiel.

TVB 1898 Stuttgart: Bitter, Maier; Schimmelbauer (2), Häfner, Weiß (4), Schagen, Schweikardt (1), Späth, Kraus (4/1), Markotic (5), Baumgarten (1), Röthlisberger (1), von Deschwanden (4), Pfattheicher (4), Schmidt (4).
Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann; Bettin, Darj (2), Petrovsky, Gunnaorsson (7/1), Nippes (1), Majzinsk (1), Baena (4), Fontaine (1), Fraatz, Babak (4), Szücs, Arnesson (4), Boomhouwer (7/3), Criciotoiu.

Quelle: Thomas Wagner / ZVW

Die Stimmen zum Spiel TVB – BHC

Jürgen Schweikardt: Der Sieg geht verdient an den BHC. Wir lagen in der zweiten Halbzeit öfter vier Tore zurück und müssen es am Ende auf eine Situation ankommen lassen. Die kann so oder so ausgehen, unabhängig davon, ob wir den 7-Meter am Ende gegen uns bekommen oder nicht. In der ersten Halbzeit haben wir den Rückzug nicht so gut gemacht, zu oft haben wir den Abwehr-/ Angriffwechsel gemacht und so zu viele einfache Tore bekommen. Am Ende sind es die beiden Paraden von Sebastian Rutschmann, wegen denen wir mit zwei Toren Rückstand in die Halbzeit gehen. Nach der Halbzeit haben wir die Ballgewinne in der Abwehr zu selten genutzt und hätten eigentlich früher auf ein Tor herankommen müssen. Erst ganz am Ende hatten wir dann das Momentum auf unserer Seite und vielleicht tatsächlich auch ein bisschen Pech.

Sebastian Hinze: Wenn man die letzte Minute sieht, hätte es auch gut ein Unentschieden werden können. In der Summe haben wir über 60 Minuten meiner Meinung nach verdient gewonnen, wir haben in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Angriffsspiel gehabt, eine sehr hohe Effektivität, haben es leider aber nicht geschafft, eine Kompaktheit in der Abwehr herzustellen. In der zweiten Halbzeit hat sich das umgedreht, wir haben deutlich besser gedeckt und im Angriff kamen wir etwas aus dem Rhythmus und haben einige technische Fehler gemacht. Ich bin trotzdem sehr stolz auf die Mannschaft, dass wir heute die zwei Punkte mit nach hause nehmen können.

Tobias Schimmelbauer: Wenn der BHC das ganze Spiel geführt hat, ist es schon verdient, dass sie gewonnen haben. Es ist extrem schade, dass wir in der zweiten Halbzeit über weite Strecken sehr gut in der Abwehr gedeckt haben und bis zum Ende gekämpft haben und uns dann eben nicht belohnt haben. Das ist sehr bitter für uns. Wenn wir hinten die Bälle erobert haben, haben wir sie in der ersten und zweiten Welle teilweise zu einfach weggeworfen, um vielleicht schon früher ranzukommen und das Spiel enger zu gestalten. So konnten wir halt wirklich erst ganz am Ende ausgleichen und dann kann sowas eben passieren, ob es jetzt ein Siebenmeter war oder nicht.

Unglückliche Niederlage in letzter Sekunde

Die 2.105 Zuschauer in der SCHARRena brauchten beim Spiel gegen den Bergischen Handballclub vor allem Eines: gute Nerven. Das Spiel entschied sich erst nach dem Ertönen der Schlusssirene. Per 7-Meter fällt der entscheidende Treffer für den Bergischen HC. Nach einer hart umkämpften Partie nehmen letztlich die Gäste die beiden Punkte mit nach Hause.

Abgesehen von der ersten Spielminute (Spielstand 1:1), war der BHC von Beginn an in Führung. Bis zur 16. Minute konnte der TVB nicht ausgleichen. Dies gelang schließlich Michael Kraus mit dem Treffer zum 10:10. Bis kurz vor der Halbzeit wechselte die Führung hin und her. In den letzten Sekunden von dem Halbzeitpfiff konnte der Bergische HC dann aber wieder auf zwei Tore Vorsprung erhöhen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte gelang es dem BHC sich weiter abzusetzen. So lag der TVB in der 45. Spielminute zwischenzeitlich mit 21:25 zurück. In den letzten 15 Minuten des Spiels kämpften sich die Hausherren Tor um Tor heran. Dabei vergab der TVB Stuttgart aber mehrmals freie Würfe und leistete sich im Aufbauspiel den einen oder anderen Fehler. 13 Sekunden vor Schluss dann aber der Ausgleich: Robert Markotić behielt die Nerven und netzte zum 30:30 ein. Mit dem Schlusspfiff entschieden die Unparteiischen auf 7-Meter für den BHC. Boomhouwer, bester Werfer der Partie, verwandelt schließlich von der Linie zum 31:30 Endstand für den BHC.

TVB II will weiße Weste behalten

TV Weilstetten – TV Bittenfeld II (Samstag, 20 Uhr).
Sehr überzeugend war der 35:26-Heimsieg des TVB über Heddesheim. Trainer Thomas Randi relativiert jedoch den tollen Saisonauftakt mit nun 4:0 Zählern: „Wir haben zwei Gegner gehabt, die momentan noch punktlos sind. Nach den Spielen gegen Weilstetten und Plochingen werden wir wissen, wo wir stehen.“ Schwer wiegt beim TVB die Verletzung von Keeper Daniel Sdunek (Riss der Bizepssehne). Der Trainer befürchtet, dass der Routinier ein halbes Jahr lang ausfallen wird. Umso mehr freut sich Randi, dass sich Vertreter Nick Lehmann bislang „in überragender Form“ präsentiert. „Aber er ist ein junger Spieler, der auch mal schwächere Tage haben wird.“ Und der zweite Torhüter ist sogar noch jünger: Sebastian Rica-Kovac aus dem A-Jugend-Bundesligateam.

Der nächste Gegner TV Weilstetten ist mit einem Sieg und einer ganz knappen Niederlage gestartet. Randi: „Das ist eine sehr gut ausgebildete junge Mannschaft, es gibt aber auch erfahrene Spieler.“ Dennoch ist der Coach optimistisch: „Wenn wir unser Spiel durchkriegen, haben wir gegen jeden in der Liga eine Chance.“ Außer auf Sdunek muss Bittenfeld erneut auch auf Nick Haspinger verzichten. Nach seinem Bänderriss wird er noch bis zu drei Wochen lang fehlen.

BHC könnte dem TVB Probleme machen

Die Punkte gegen Liga-Neulinge sind normalerweise fest eingerechnet. Mit dem Bergischen HC indes gastiert am Sonntag ein Team in der Scharrena, das den Handball-Erstligisten TVB 1898 Stuttgart vor Probleme stellen könnte. „Nach den Rhein-Neckar Löwen ist das unser bisher bester Gegner“, sagt der TVB-Trainer Jürgen Schweikardt.

Vier Jahre in Folge gehörten die Bergischen Löwen, Namensvetter der großen Rhein-Neckar Löwen, der ersten Liga an. Kalt erwischt wurde der BHC in der Saison 2016/2017: Zur Winterpause hatte das Tabellenschlusslicht lediglich fünf Punkte gesammelt, diese Hypothek erwies sich als zu groß. Selbst 17:17 Punkte in der Rückrunde verhinderten das Debakel nicht. Als Drittletzter, punktgleich mit dem Viertletzten VfL Gummersbach und einem Zähler weniger als der TVB 1898 Stuttgart, stieg der Bergische HC ab.

Souveräne Rückkehr als Meister

Das Jahr in der zweiten Liga hat dem Verein allerdings nicht geschadet – im Gegenteil: 35 von 38 Partien gewann der BHC und kehrte mit 72:6 Punkten und als Meister souverän ins Oberhaus zurück. Die Löwen hatten die Saison für einen Umbruch genutzt: Der Ex-Bittenfelder Keeper Bastian Rutschmann war aus Göppingen gekommen, außerdem holte der BHC vier Nationalspieler: die beiden Schweden Max Darj (Kreis) und Linus Arnesson (Rückraummitte) sowie den Tschechen Milan Kotrc (Linksaußen) und den erfahrenen Slowaken Csaba Szücs (Rückraummitte) vom TSV Hannover-Burgdorf.

Zur aktuellen Saison legten die Löwen noch einmal kräftig nach: Der wurfgewaltige linke Rückraumspieler Daniel Fontaine (aus Göppingen) und der niederländische Linksaußen Jeffrey Boomhouwer (Melsungen) sorgen für einen neuerlichen Qualitätsschub. Als der Kader bereits fix war, schnappten die Löwen noch einmal zu: Von den Rhein-Neckar Löwen holte der Aufsteiger den spanischen Auswahlspieler Rafael Baena für den Kreis.

Positionen beim BHC dreifach besetzt

18 Spieler hat der Trainer Sebastian Hinze zur Verfügung, bis auf die Außenpositionen sind alle Positionen dreifach besetzt. Den rechten Flügel bilden der Ex-Bittenfelder Arnor Gunnarsson und die Nachwuchshoffnung Yannick Fraatz. Kopf des Teams ist der Tscheche Tomas Babak, von dessen Zuspielen profitiert auch der wurfstarke Bogdan Criciotoiu im rechten Rückraum. Bis auf den Ex-Balinger Fabian Gutbrod (Patellasehnenverletzung) hat Hinze derzeit alle Spieler zur Verfügung.

Der BHC scheint sein großes Selbstbewusstsein, das er in der zweiten Liga gesammelt hat, transportiert zu haben in die erste Liga. Zum Saisonauftakt besiegte er die Eulen Ludwigshafen mit 27:23, hielt beim 26:29 in Hannover und 27:32 beim Tabellenführer SC Magdeburg prächtig dagegen. So richtig krachen ließen es die Löwen gegen Erlangen und Lemgo, beiden Teams kehrten mit einer 26:35-Schlappe nach Hause zurück. In Stuttgart soll nun der erste Auswärtssieg her: Im Erfolgsfall setzte sich der Aufsteiger im ersten Tabellendrittel fest – und der TVB im hinteren Drittel.

Schweikardt hat mächtig Respekt vor dem Gegner

Jürgen Schweikardt hat mächtig Respekt vor dem Gegner. „Hut ab, was sich da entwickelt hat“, sagt der TVB-Trainer. Der BHC habe sich nach dem Abstieg nicht nur gefangen, sondern einen Schritt nach vorne gemacht. Das Team habe zwar keinen alles überragenden Spieler in seinen Reihen, sei aber sehr breit und auch qualitativ sehr gut aufgestellt. „Wenn’s bei einem Spieler nicht läuft, kommt der nächste. Jeder weiß genau, was zu tun ist.“ Beeindruckend sei auch das Tempospiel, in der Deckung hat allen voran der Mittelblock mit Szücs und Darj in den ersten fünf Partien viel Lob bekommen.

„Normalerweise sind wir Favorit, am Sonntag sieht das aber anders aus“, sagt Schweikardt. Für sein Team gelte es, die „sehr guten Phasen“ aus den Partien gegen Göppingen und Gummersbach zu verlängern. „Und wir müssen konsequent bleiben, wenn’s mal läuft.“

Der TVB wird voraussichtlich in Bestbesetzung antreten. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Michael Kraus, der Probleme mit dem Oberschenkel hat.

Quelle: Thomas Wagner, ZVW